Marcel Reich-Ranicki

deutscher Literaturkritiker und Publizist (1920–2013)
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Marcel Reich-Ranicki (* 2. Juni 1920 in Włocławek/Weichsel) ist ein bekannter deutscher Literaturkritiker.

Leben

Reich-Ranicki [ausgesprochen: Reich-Ranitzki] (Autoren-Pseudonym: Wiktor Hart) lebte ab 1929 in Berlin und machte in Berlin-Wilmersdorf 1937 Abitur. Er wurde 1938 wegen seiner jüdischen Abstammung nach Polen deportiert. 1943 gelang ihm die Flucht aus dem Warschauer Ghetto. Nach dem Krieg arbeitete er als jüngster Botschafter in London für die polnische Regierung. Später wurde ihm in Polen Pulikationsverbot auferlegt. Von 1960 bis 1973 war er Literaturkritiker der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit, 1973 bis 1988 Leiter der Literaturredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von 1988 bis 2002 leitete er die Sendung Das Literarische Quartett im Zweiten Deutschen Fernsehen, mit der er einen hohen Bekanntheitsgrad bei breiteren Bevölkerungsschichten erlangte. In Fachkreisen war er auch vor dieser Sendung längst als der "Literaturpapst" bekannt.

1968 und 1969 lehrte er an amerikanischen Universitäten, 1971 bis 1975 hatte er eine Gastprofessur in Stockholm und Uppsala inne, seit 1974 ist er Honorarprofessor an der Universität Tübingen. 1990 erhielt Reich-Ranicki die Heinrich-Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf und 1991 die Heinrich-Hertz-Gastprofessur der Universität Karlsruhe.


Siehe auch: Frankfurter Anthologie, Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Werke

  • Mein Leben, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1999, ISBN 3423130563
  • Sieben Wegbereiter. Schriftsteller des 20.Jahrhunderts, Deutsche Verlags-Anstalt, München 2002, ISBN 3421055149
  • Lauter Verrisse, dtv, 1993, ISBN 3423115785
  • Thomas Mann und die Seinen, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1987, ISBN 3421063648