Der Order of the Temple of the Rosy Cross - OTRC (Orden des Tempels vom Rosenkreuz) war eine Organisation die in der Tradition westlicher Esoterik arbeitete und 1912 durch Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft gegründet wurde. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Aktivität des Ordens jedoch vollends eingestellt. Annie Besant, Marie Russak und James Wedgwood zählen dabei zu den Gründern.
In der Aprilausgabe des The Vahan von 1912, widmete sich der OTRC den Studien der Mysterien, des Rosenkreuzertums, der Kabbale, Astrologie, Freimaurerei, Symbolismus, christlicher Zeremonien, mystischer Traditionen und den Geheimnissen des Westens. 1912 folgte in der Juniausgabe der Sophia, dass der Rat bzw. Vorstand des Ordens sich aus 12 Brüdern zusammensetze, die sich in tiefer Verbundenheit dem Okkultismus und den archaischen Mysterien verschrieben hätten. Man stand in der Hoffnung ein nützliches Instrument unter der Inspiration des Meisters Rakoczi zu sein. Vor allem war es das erklärte Ziel die alten Mysterien wieder aufleben zu lassen und die Welt auf die Ankunft des Meisters der Welt vorzubereiten. Im wortlaut ist in der englischen Ausgabe der Sophia dazu folgendes zu lesen:
„The Council of the Order is composed by 12 Brothers deeply interested in all that refers to the Ceremonial Occultism and Archaic Mysteries, and that they hope to form an useful instrument, under the inspiration of the Master Rakoczi, to resuscitate the Old Mysteries and to prepare the arrival of the Master of the World“.
Die Mitglieder des OTRC trugen offenbar Tunikas und folgten dem Motto der Benediktiner „Ora et Labora“. Die Brüder und Schwestern trafen sich zwei mal in der Woche in ihren Oratorien und Laboratorien. In den Oratorien diskutierte und philosophierte man über Texte und andere Dinge. In den Laboratorien widmete man sich wiederum seinem inneren Wesen zu. Nach der Auflösung des Ordens, trat Mary Russak in den von Harvey Spencer Lewis neu gegründeten AMORC ein und wirkte unter anderem in der Ausarbeitung von Ritualen mit.