Ostfriesische Küstenbahn

Teilweise stillgelegte deutsche Bahnstrecke in Ostfriesland
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Die am 15. Juni 1883 eröffnete Ostfriesische Küstenbahn verläuft von Emden (als Verlängerung der Hannoverschen Westbahn) über Norden, Esens und Wittmund bis zur damaligen Landesgrenze bei Asel, wo die Großherzoglich Oldenburgische Eisenbahn von Jever her anschließt. Von Georgsheil wurde gleichzeitig eine Zweigstrecke nach Aurich angelegt (1906 wurde die Küstenbahn teilweise verlegt und bei Abelitz die noch bestehende Betriebsstelle eingerichtet). Zum 15. Juni 1892 kam die Strecke Norden - Norddeich hinzu, die 1895 bis auf die Mole verlängert wurde (hier Übergang zu den Fährschiffen nach Juist und Norderney).

In Esens (Bf-Esens), Wittmund (Bf-Witmund) und in Aurich (Bf-Aurich), sowie in Leer (Leer-HBF) bestand einst Anschluss (über Rollbockanlagen) an die Kreisbahn Leer-Aurich-Wittmund, eine Schmalspurbahn (1m-Spur, 1000mm), die in nördlicher Richtung zum Anleger nach Bensersiel führte und weiter nach Süden über Aurich nach Leer verlief. Sie wurde 1953 für den Personen- und 1969 für den Güterverkehr stillgelegt und abgebaut.

Der heutige Zustand der Strecke stellt sich wie folgt dar: Zwischen Norddeich Mole und Emden fahren abwechselnd InterCitys und RegionalExpress-Züge der Deutschen Bahn in Richtung Emsland und Oldenburg. Die Strecke ist dabei eingleisig und elektrifiziert. Das Streckenstück von Norden nach Dornum wurde im Personenverkehr 1983 stillgelegt, wird aber seit 1987 im Museumsverkehr durch die Küstenbahn Ostfriesland befahren. Zwischen Dornum und Esens wurde die Strecke ebenfalls 1983 stillgelegt und inzwischen abgebaut. Von Esens ausgehend wird die eingleisige, nicht elektrifizierte Strecke seit 2000 stündlich mit Dieseltriebwagen der NordWestBahn befahren, nachdem in den 1990er Jahren noch die Stilllegung drohte.

Im Zuge einer grundlegenden Sanierung der Strecke wurden die Gleisanlagen von Esens bis kurz vor Sande für 80 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgelegt; derzeit (Januar 2007) wird die Brücke über den Ems-Jade-Kanal in Sanderbusch ersetzt. Die Stationen bis Sande wurden allesamt komplett erneuert und mit Ausnahme von Heidmühle zu Haltepunkten zurückgebaut, so dass die Streckenkapazität stark reduziert wurde und außer dem stündlichen Personenverkehr kaum noch Sonderverkehre zulässt. In Esens wurde der alte Bahnhof zugunsten eines neuen Haltepunktes einige hundert Meter weiter östlich aufgelassen. Ende 2005 wurde außerdem der lange Zeit stillgelegte Halt in Burhafe reaktiviert.