Barcelona

Stadt in Katalonien in Spanien
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Flagge
Flagge Barcelonas
Stadtwappen
Stadtwappen
Basisdaten
Staat: Spanien
Region: Autonome Region Katalonien
Provinz: Barcelona
Landkreis: Comarca Barcelonès
Fläche: 100,4 km²
Einwohner: 1.612.237 (Stand 30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 16.058 Einwohner je km²
Höhe: 12 m ü. NN
Vorwahl: +34 93
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: B
UN/LOCODE: ES BCN
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke (Karte)
Offizielle Website: www.bcn.es
Politik
Bürgermeister Jordi Hereu
Karte
Datei:Barcelona, Spain location.png


Barcelona (kat. [bərsəˈlonə]; span. [barθeˈlona]) ist die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Katalonien in Spanien. Sie liegt am Mittelmeer, ca. 120 km südlich der Pyrenäen und der Grenze zu Frankreich. Barcelona ist mit über 1,6 Mio. Einwohnern (Stand 30. Juni 2005) die zweitgrößte Stadt Spaniens und die größte Kataloniens. Der Anteil der in der Stadt lebenden ausländischen Mitbürger beträgt 15,9 % (Stand 31. Dezember 2005). Bezogen auf die Einwohnerzahl ist Barcelona die elftgrößte Stadt der Europäischen Union.

Im Gebiet der Àrea Metropolitana de Barcelona (ca. 630 km²) leben mehr als 3,12 Mio. Menschen. Dieser Zusammenschluss von 36 Städten und Gemeinden befindet sich auf dem Gebiet der Agglomeration von Barcelona (ca. 800 km²), in der etwa 3,9 Millionen Menschen leben. In der Metropolregion Barcelona (Regió Metropolitana de Barcelona) leben ca. 4,5 Mio. Einwohner.


Geographie

Klima

 
Klimadiagramm von Barcelona[1]


Geschichte

 
Die Stadtdistrikte von Barcelona

Der Sage nach wurde Barcino von Hamilkar Barkas, dem Vater von Hannibal aus Karthago, gegründet. Später bauten die Römer die Stadt zu einer Festung (castrum) aus. Das Zentrum der Stadt lag am Mons Taber, einem kleinen Hügel in der Nähe des heutigen Rathauses (Plaça de Sant Jaume). Noch heute kann man die Überreste der römischen Stadtmauern in der Altstadt entdecken. Wichtige römische Fundstücke sind unter der Plaça del Rei ausgestellt. Im 5. Jahrhundert wurde die Stadt von den Goten erobert, im 8. von den Mauren. 801 wurde sie von Ludwig I. zurückerobert. 985 wurde Barcelona von Almansor, dem Reichsverweser der Kalifen von Córdoba, das im heutigen Andalusien liegt, in Besitz genommen. Wenig später verließ er jedoch die Stadt wieder.

Im Mittelalter war Barcelona Hauptstadt des Königreiches Aragonien und eine wichtige See- und Handelsmacht im westlichen Mittelmeer mit bedeutenden Kolonien auf Sardinien und Sizilien.

Politik

Bürgermeister der Stadt ist seit dem 8. September 2006 Jordi Hereu vom PSC, dem katalanischen Landesverband der spanischen Sozialisten. Er wurde vom Stadtrat zum Nachfolger seines Parteifreundes Joan Clos gewählt, der zum spanischen Industrieminister ernannt worden war.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Die Kirche der "Sagrada Família"

Das Stadtzentrum

Das Zentrum der Stadt bildet als Verkehrsknotenpunkt die Plaça de Catalunya, von hier aus sind zu Fuß die römischen Ruinen, die mittelalterliche Stadt und die moderne Planstadt Eixample zu erreichen, die für ihre quadratischen Häuserblocks mit den abgeschrägten Ecken (Ka:Xamfrans; Sp:Chaflanes) und den vielen Modernisme-Bauten bekannt ist. Die ältere Stadt ist hauptsächtlich flach. Die neueren Viertel hingegen liegen am oberen Teil Barcelonas, zu den Hügeln hin, so dass einige Straßen dort an San Francisco erinnern.

Im Barri Gòtic, dem gotischen Viertel und historischen Stadtkern, stehen heute noch zahlreiche schöne architektonische Zeugnisse der mittelalterlichen Königs- und Handelsstadt wie La Catedral, die Kathedrale der heiligen Eulàlia, der Königsplatz (Plaça del Rei), das Frederic-Marés-Museum und das Rathaus (Ajuntament) .

Eine besonders interessante Straße ist La Rambla (oder span. Las Ramblas, kat. Les Rambles), eine breite Allee, die vom Zentrum bis zum Hafen führt. Sie ist voller Menschen bis spät in die Nacht, und es gibt dort zahlreiche Blumen- und Vogelverkäufer, Zeitungskioske, Straßenmusikanten, Akrobaten, Cafes und Restaurants. Sehenswert an den Ramblas sind der bunte und lebhafte Markt Mercat de la Boqueria, der Platz Plaça Reial mit seinen Arkaden und Palmen sowie den typischen Lokalen, und das weltberühmte Opernhaus El Liceu. Am hafenabgewandten Ende der Ramblas befindet sich der Trinkbrunnen Font de Canaletes, dem nachgesagt wird, dass jeder, der einmal daraus getrunken hat, sein Herz an Barcelona verliert und sein Leben lang immer wiederkommt.

Am Ende der Promenade, am alten Hafen, steht die Statue von Christoph Kolumbus. Dort befinden sich auch die mittelalterlichen Schiffswerften, die Drassanes, die heute das Schifffahrtsmuseum Museu Marítim beherbergen. Es erzählt die Geschichte der Seefahrt im Mittelmeerraum und stellt sogar ein 1:1-Modell einer Galeere aus.


 
Der Strand von Barceloneta

Der alte Hafen beherbergt das moderne Freizeitzentrum Maremagnum, das nebst zahlreichen Diskotheken, Boutiquen, Kinos (u.a. ein IMAX-Kino) auch das größte dem Mittelmeer gewidmete Ozeanarium enthält. Barcelona wurde von den Katalanen selbst bis zur Olympiade 1992 als "die Stadt mit dem Rücken zum Meer" (Katalanisch: "ciutat d'esquena al mar") tituliert. Industriegebiete versperrten Sicht und Zugang zum Meer. Im Zuge der Organisationsmaßnahmen für die Olympiade 1992 standen dann genügend Gelder zur Verfügung, um die Innenstadt im Bereich des alten Hafens und des nord-östlich angrenzenden Küstenstreifens über den alten Fischerstadtteil Barceloneta hinaus mit einem breit angelegten, attraktiven Strand gegenüber dem Meer zu öffnen.

Barcelona und der Modernismus

Ende des 19. Jahrhunderts entstand in Barcelona eine eigene Form des Jugendstils, die Modernisme genannt wird. Ihr prominentester Vertreter ist Antoni Gaudí, der in Barcelona gelebt und gearbeitet hat. Von ihm sind etliche berühmte Gebäude zu besichtigen. Dazu zählen unter anderen die Casa Milà (La Pedrera), der Palau Güell, der Parc Güell, die Casa Batlló, die Casa Vicens, die Casa Calvet und die noch unvollendete Kirche Sagrada Família, an der seit 1882 gebaut wird. Seit 1984 bzw. 2005 gehören diese Bauwerke zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit 1997 hat Barcelona mit zwei Bauten von Lluís Domènech i Montaner, dem Hospital de Sant Pau und dem Palau de la Música Catalana, weiteren Welterbe-Nachwuchs bekommen.

Weitere Sehenswürdigkeiten

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Die Kolumbusstatue

Weitere Sehenswürdigkeiten sind vor allem die Font Màgica, ein beeindruckender Springbrunnen großen Ausmaßes mit Farb- und Musikuntermalung, das Museu Joan Miró, das Museu Picasso mit zahlreichen, weniger bekannten Werken von Pablo Picasso, und das Museu Nacional d'Art de Catalunya, das bedeutende romanische Wandmalereien und andere mittelalterliche Kunstwerke enthält, oder auch der Collserola-Turm (Fernsehturm), der Torre Telefónica sowie der erst im Jahre 2004 fertig gestellte futuristische Torre Agbar mit 142 m Höhe.

Ein architektonisches Meisterwerk von Weltrang stellt der deutsche Pavillon zur Weltausstellung 1929 dar. Eine Rekonstruktion des Gebäudes von Ludwig Mies van der Rohe befindet sich am Fuße des Montjuic, unterhalb des Poble Espanyol, eines Kleinspanien, das ebenfalls Teil des damaligen Weltausstellungsgeländes war. Der Architekt Richard Meier entwarf das jedenfalls architektonisch außerordentlich sehenswerte Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA, 1992-1995) in der Altstadt.

La Ciutadella: um die rebellischen Katalanen besser in Schach halten zu können, ließ Philipp V. hier 1716 eine Zitadelle errichten. 1868 musste ein Großteil der Anlage einem Park weichen, in dem 1888 die Weltausstellung stattfand. Der Zoologische Garten (Parc Zoológic) nimmt den größten Teil des Ciutadella Parks in Anspruch.

Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Hafenseilbahn Barcelona, welche den Torre Jaume I mit dem Torre Sant Sebastià verbindet.

 
Deutscher Weltausstellungspavillon 1929 (Rekonstruktion), Architekt: Mies van der Rohe

Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Öffentlicher Verkehr

Barcelona ist ein wichtiger Knotenpunkt der RENFE, der spanischen Staatseisenbahnen. Die wichtigste Station für Vorortzüge ist Sants-Estació. Die AVE-Hochgeschwindigkeitsstrecke wurde kürzlich von Madrid bis nach Tarragona in Süd-Katalonien erweitert und soll im Jahre 2007 Barcelona erreichen. Eine weitere Hochgeschwindigkeitsstrecke soll bis 2010 den Anschluss an das französische TGV-Netz herstellen. RENFE und die Privatbahn Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya (FGC) betreiben ein weitverzweigtes S-Bahn-Netz.

Die Verkehrsbetriebe von Barcelona, Transports Metropolitans de Barcelona (TMB), ist die Betreiberin eines dichten Netzes von U-Bahnen und Bussen. Barcelona besitzt auch zwei verschiedene, nicht miteinander verbundene Straßenbahnnetze, genannt Trambaix und Trambesòs.

Das außerstädtische Bahnnetz beschränkt sich nicht nur auf die RENFE, sondern speziell fürs Hinterland hinter dem Tibidabo sind die Ferrocarrils de la Generalitat de Catalunya zuständig.

Individualverkehr

Das Autobahnnetz rund um Barcelona ist außerordentlich dicht und nicht mautpflichtig, außer ein Teilstück der C-16 Richtung Terrassa. Innerstädtisch mit dem eigenen Fahrzeug ans Ziel zu kommen ist in Barcelona im Prinzip leichter als anderswo - die Stadt gestaltet sich wegen der Schachbrett-Struktur und weil der Tibidabo überall gut zu sehen ist als angenehm übersichtlich. Eine der wichtigsten Straßen ist die Avinguda Diagonal, die sich quer durch die ganze Stadt zieht. Barcelona hat allerdings erhebliche Probleme mit der Verkehrsdichte, d.h. Staus sind in der Innenstadt eher die Regel als eine Ausnahme.

Der vorherrschende Fahrstil ist etwas sportlich und ungeduldig, aber dennoch fair und rücksichtsvoll. Ein beträchtlicher Teil des Staßennetzes ist als System von Einbahnstraßen angelegt, mit abwechselnd entgegengesetzter Richtung, dadurch sind Navigationssysteme in diesen Straßen in der Regel unbrauchbar.

Wenn man mit dem Wohnmobil anreisen möchte, sollte man das Park+Ride Angebot der Stadt nutzen und außerhalb der Innenstadt parken.

In der Innenstadt sind die Parkräume sehr begrenzt und die vielen Tiefgaragen sind nur für PKW brauchbar.

Flughafen

Barcelona ist nicht nur über den eigenen Flughafen El Prat, der der zweitgrößte Spaniens ist, sondern auch über die Flughäfen von Girona und Reus ausreichend schnell zu erreichen.

 
Modell des Olympiahafens Barcelona von 1990

Fähre

Auf die Balearen und nach Genua existiert von der Estació Marítima aus eine mindestens täglich verkehrende Fährverbindung - meist nachts.

Segler und Jachteigner werden im Hafen abgewiesen, die Marina befindet sich stattdessen im Olympia-Hafen.

Bildung

Barcelona hat vier öffentliche Universitäten:

dazu kommen noch diverse private Hochschulen.

Sport

Die beiden bedeutendsten Sportvereine sind der FC Barcelona, dessen Stadion das Camp Nou und gleichzeitig das größte Stadion Europas ist, und Espanyol Barcelona, der im Olympiastadion spielt.

Infrastruktur für Touristen und Immigranten

Die nächstgelegene Möglichkeit, Strand und Meer zu genießen und nachts etwas ruhiger zu schlafen, bieten die Badeorte südwestlich der Stadt, jenseits des Flughafens. Dort kommen zunächst hauptsächlich Campingplätze, während Hotels hauptsächlich in Castelldefels zu finden sind. Die Stadt ist von dort aus schnell und gut zu erreichen.

Für Eltern kleiner Kinder, die beruflich eine Chance in oder bei Barcelona geboten bekommen, ist es von Bedeutung, dass Barcelona seit langer Zeit nicht wenige deutsche Immigranten beherbergt und deshalb auch über eine deutsche Schule (mit der deutschen "Allgemeinen Hochschulreife") verfügt. Für Emigranten ist es auch von Bedeutung, dass die Mieten in Barcelona vergleichsweise teuer und die Grundstücks-/Immobilienpreise außerorts vergleichsweise preiswerter sind.

Für ein Auslandssemester in Barcelona, z.B. an der Universitat Politécnica de Catalunya oder der Universitat Autonoma de Barcelona (in Cerdanyola del Vallès), sind Kenntnisse der katalanischen Sprache von Vorteil, da die Lehrveranstaltungen oft auf Katalanisch gehalten werden. Es werden allerdings auch Vorlesungen auf Spanisch sowie vereinzelt auf Englisch angeboten.

Söhne und Töchter der Stadt

Partnerstädte

Literatur

  • hiCat-Research territories, ACTAR Pub., Barcelona 2004, ISBN 84-95951-40-1
  • barcelona 1979|2004. del desenvolupament a la ciutat de qualitat. Ajuntament de Barcelona, 1999, ISBN 84-7609-926-6
  • Joan Busquets: Barcelona. La construcción urbanística de una ciudad compacta. Ediciones del Serbal, Barcelona 2004, ISBN 84-7628-458-6

Siehe auch

Wiktionary: Barcelona – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Barcelona – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geoklima 2.1
  2. Nachricht auf der Website der Stadt Barcelona (englisch) [1]

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