Unter Transpiration wird einerseits die Verdunstung von Wasser über die Spaltöffnungen in den Blättern der Pflanzen, andererseits die sichtbare Schweißabsonderung über die Schweißdrüsen (das Schwitzen) verstanden; ein exzessives Schwitzen wird auch als Hyperhidrose bezeichnet.
Man unterscheidet in der Botanik zwei Arten von Transpiration: stomatäre Transpiration und cuticuläre Transpiration.
stomatäre Transpiration
Bei Pflanzen wird das Wasser im Allgemeinen durch spezielle regulierbare Öffnungen, die Spaltöffnungen, abgegeben, wobei das Ausmaß der Wasserabgabe bei unterschiedlichen Pflanzenarten um mehr als zwei Größenordnungen variieren kann und abhängig vom jeweiligen Standort der Pflanzen ist.
Die sogenannten Spaltöffnungen bestehen aus zwei Schließzellen, die mit Chloroplasten versehen sind. Die Steuerung der Spaltöffnungen (Stomata) wird durch den Turgor (Druck der Zelle) gesteuert.
cuticuläre Transpiration
Hier findet die Transpiration über die gesamte Cuticula der Blattoberfläche statt. Sie ist aber im Gegensatz zur stomatären Transpiration von geringer Bedeutung. Jedoch ist sie von der Pflanze nicht steuerbar, wodurch sie lediglich von der Cuticuladicke abhängig ist. Je dicker die Wachsschicht ist, desto weniger Wasser transpiriert ungewollt pro Zeiteinheit.
Nach einer schon im 19. Jahrhundert durch den Pflanzenphysiologen Joseph Anton Böhm (1831-1893) vertretenen Hypothese - der Kohäsionstheorie des Wassertransports - ist die Transpiration mit dafür verantwortlich, dass sich als Folge des Wasserverlusts im Xylem der Pflanzen als Folge von Kohäsionskräften ein Unterdruck in den Blätter entwickelt, der für den Wasser- und Nährstofftransport aus dem Wurzelsystem bis in die Blätter verantwortlich ist.
Siehe auch: Photosynthese - Osmose - Diffusion
Faktoren der Transpiration
physiologische Faktoren
Umweltfaktoren
- Atmosphärische Feuchte
Mit dem Anstieg des Wassergehalts in der Luft, verringert sich die Differenz des Wasserpotentials. Das Blatt hat den Wert von -15.000hPa die Luft bei einer relativen Luftfeuchte von 50% von ca -1.000.000hPa, bei einer relativen Luftfeuchte von 90% sind es nur noch -130.000hPa. Da Wasser im zum negativeren Potential strömt ist die Kraft bei trocknere Luft viel höher.
- Windgeschwindigkeit
Da bei einer erhöhten Windgeschwindigkeit erfolgt ein schneller Abtransport des Wasserdampfes, so dass das Wasserpotential immer hoch ist. Bei stehender Luft hingegen kann sich um die Stomata eine wassergesättigte Athmosphäre bilden und somit die Potentialdifferenz sinken. Durch versenkte Stromataöffnungen ins Blattinnere oder/und feine Häärchen (Trichomen) die mittels des Effekts der hydrodynamischen Grenzschicht die Luftfeuchtigkeit in der Nähe der Stomata nahe der Sättigung hält.
Managementfaktoren
Transpiration (Humanbiologie)
Literatur
- DVWK-Merkblatt 238: Ermittlung der Verdunstung von Land- und Wasserflächen.; 1996, 134 Seiten, DIN A4, ISBN 3-935067-84-4
- Merkblatt ATV-DVWK-M 504: Verdunstung in Bezug zu Landnutzung, Bewuchs und Boden.; September 2002, 144 Seiten, DIN A4, ISBN 3-936514-03-8