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Vierter Sachstandsbericht des IPCC

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Vorlage:Neuigkeiten

Der Vierte Sachstandsbericht (englisch: Fourth Assessment Report, AR4) des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) der Vereinten Nationen ist der jüngste Bericht in einer Reihe, die regelmäßig den wissenschaftlichen Kenntnisstand über die globale Erwärmung zusammenfasst. Die im Abstand von fünf bis sechs Jahren herausgegebenen IPCC-Berichte gelten weithin als Konsensposition innerhalb der klimatologischen Fachwelt, was den Einfluss des Menschen auf das Erdklima betrifft. Die Publikation des Vorgängerberichts, des Dritten Sachstandsberichtes (Third Assessment Report, TAR) geschah im Jahr 2001.

Am 2. Februar 2007 wurde mit dem Bericht der Arbeitsgruppe I (Working Group I) über die "Physikalischen wissenschaftlichen Grundlagen" (Physical Science Basis) der erste von drei Teilen des Vierten Sachstandsberichts im Anschluss an eine Konferenz in Paris veröffentlicht. Der Bericht der Arbeitsgruppe II über "Auswirkungen, Anpassung und Anfälligkeit" (Impacts, Adaptation and Vulnerability) folgt im März. Mit der für den April 2007 geplanten Publikation des Berichts der Arbeitsgruppe III über die "Verminderung des Klimawandels" (Mitigation of Climate Change) werden alle grundlegenden wissenschaftlichen Papiere verfügbar sein.

Ergebnisse

Der vierte IPCC-Bericht unterstreicht verstärkt die Rolle des Menschen im gegenwärtig beobachtbaren Klimawandel. Hauptsächliche Ursache der Erderwärmung sind mit einer angegebenen Wahrscheinlichkeit von über 90% "sehr wahrscheinlich" die menschlichen Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), gefolgt von den weniger bedeutenden Gasen Methan (CH4), Lachgas (N2O) und weiteren. Hinzu kommen weitere Faktoren mit geringerer Bedeutung, darunter die Solarstrahlung.

Die Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre ist im hundertjährigen linearen Trend zwischen 1906 und 2005 um 0,74 °C (± 0,18 °C) angestiegen. Der entsprechende Wert aus dem Dritten Sachstandsbericht für den Zeitraum 1901 - 2000 lag noch bei 0,6 °C (± 0,2 °C) Von den vergangenen 12 Jahren gehörten 11 (nämlich die Jahre 1995 - 2006) zu den wärmsten je ermittelten seit Beginn der Messungen im Jahr 1850. Der Trend der vergangenen 50 Jahre liegt mit einer gemessenen Erwärmung um 0,13 °C (± 0,03 °C) pro Jahrzehnt nahezu doppelt so hoch wie für die letzten 100 Jahre.

Zu den mit diesem Temperaturanstieg verbundenen Folgen der globalen Erwärmung, die der Bericht auflistet, gehören unter anderem die anhaltende Gletscherschmelze, das verstärkte Auftreten heftiger Niederschläge, die Verringerung der schneebedeckten Erdoberfläche um 5% seit 1980, der in den letzten Jahren deutlich beschleunigte Rückgang des Meereises und der fortgesetzte Meeresspiegelanstieg um 3 mm pro Jahr seit 1993.

Für die Zukunft erwartet der Bericht eine weiter anhaltende Erderwärmung. Zur Ermittlung der möglichen Bandbreite werden verschiedene Szenarien aufgestellt, die mit jeweils unterschiedlichen Annahmen über Indikatoren wie Treibhausgasemissionen, Bevölkerungsentwicklung oder Wirtschaftswachstum operieren. Im günstigsten Szenario beträgt der Anstieg der Durchschnittstemperatur 1,8 °C (mit einer wahrscheinlichen Bandbreite von 1,1 - 2,9 °C), im ungünstigsten Fall 4,0 °C (2,4 - 6,4 °C). In höheren Breiten wird die Temperatur voraussichtlich stärker steigen als in Äquatornähe. Der Meeresspiegel steigt bis zum Ende des 21. Jahrhunderts schätzungsweise um 19 - 37 cm im geringsten und um 26 - 58 cm im höchsten Szenario.

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