In der Mathematik ist eine Ungleichung eine Aussage über die relative Größe oder Ordnung zweier Objekte.
Die Schreibweise bedeutet ist kleiner als und bedeutet ist größer als . Weiter bedeutet , dass kleiner oder gleich ist und , dass größer oder gleich ist.
Wenn die Aussage einer Ungleichung für alle Werte, für die sie definiert ist, die gleiche ist (z. B. für aus ), heißt die Ungleichung absolut oder unbedingt. Gilt die Ungleichung nur für einige Werte der verwendeten Variablen, wird aber für andere Werte umgekehrt oder ist ungültig, so heißt sie bedingt.
Die Richtung einer Ungleichung ändert sich nicht, wenn sie auf beiden Seiten gleich viel verkleinert oder vergrößert wird, oder wenn beide Seiten mit der gleichen positiven Zahl multipliziert oder dividiert werden. Multipliziert oder dividiert man hingegen mit einer negativen Zahl, dreht sich das Ungleichheitszeichen um.
Eigenschaften von Ungleichungen
Trichotomiegesetz
Für zwei reelle Zahlen und gilt genau eine der folgenden Beziehungen:
Addition und Subtraktion
Für beliebige reelle Zahlen und gilt:
- Wenn , dann ist und .
- Wenn , dann ist und .
- Wenn und , dann ist und .
Für beliebige reelle Zahlen und gilt ( ):
- Wenn positiv ist und , dann ist und
- Wenn positiv ist und , dann ist und
- Wenn negativ ist und , dann ist und
- Wenn negativ ist und , dann ist und
Erweiterung des Begriffes
Der Ungleichungsbegriff wird auch gelegentlich - jedoch nicht einheitlich - z.B. auf komplexe Zahlen, Vektoren oder Matrizen erweitert. Beispiele sind:
- Ist , so gilt genau dann, wenn für alle .
Sind , so gilt genau dann, wenn .
Analog werden definiert. - Ist , so gilt genau dann, wenn positiv definit ist.
Sind , so gilt genau dann, wenn .
Ähnlich können auch oder (semidefinit) definiert werden. - Sei ein reeller Banachraum und ein Kegel. Sind , so gilt genau dann, wenn .
Bekannte Ungleichungen
In der Mathematik werden oft Ungleichungen benutzt um Größen, die nicht, oder nur schwer, genau berechnet werden können, einzugrenzen. Folgende Ungleichungen werden sehr häufig benutzt:
Literatur
- Godfrey Harold Hardy, John Edensor Littlewood, George Polya: Inequalities. Cambridge University Press, 1952.