Ein Concilium provinciae (lat. für „Provinzrat“) war eine Versammlung von Delegierten aller Siedlungen und Städte einer römischen Provinz, die einmal im Jahr in der Hauptstadt der entsprechenden Region zusammen kamen, um dort Feierlichkeiten zu Ehren der Göttin Rom abzuhalten, einer Personifikation des römischen Staates. Geleitet wurden die Feierlichkeiten von einem Flamen, einem Priester, der jährlich durch die Versammlung gewählt wurde.
Abgesehen von dem zeremoniellen und religiösen Aspekt der Zusammenkunft, hatten das Concilium provinciae auch die Funktion eines Landtags der örtlichen Aristokratie und politischen Elite, auf dem interne Belange und Probleme der Provinz beraten oder z.B. Gesandtschaften zur Vertretung der regionalen Interessen in Rom gebildet wurden.