Otto Barić (* 19. Juni 1932 in Eisenkappel, Kärnten, Österreich) ist ein ehemaliger jugoslawischer Fußballspieler und späterer kroatischer Fußballtrainer.
Aufgewachsen ist er in Zagreb und begann folglich seine fußballerische Laufbahn bei Dinamo Zagreb und Lokomotive Zagreb. Es folgt eine erfolgreiche internationale Trainerlaufbahn, für die er kurioserweise Trainerscheine dreier Länder vorweisen kann (erworben 1970 in Köln, 1972 in Wien und 1975 in Zagreb).
Die größten internationalen Erfolge in 84 Europapokalspielen als Verantwortlicher feierte mit dem SV Austria Salzburg 1994 und dem SK Rapid Wien 1985, als er jeweils bis in das Finale des UEFA-Cups bzw. Pokalsieger-Wettbewerbs vorstieß. Ein Engagement in der deutschen Bundesliga beim VfB Stuttgart, den er zur Saison 1985/1986 übernahm, blieb allerdings erfolglos. Bereits kurz nach Beginn der Rückrunde dieser Spielzeit wurde er entlassen. Bei der Europameisterschaft in England 1996 betreute er die kroatische Nationalmannschaft unter Chef Miroslav Blažević als Assistenztrainer.
1999 wurde er als Nachfolger von Herbert Prohaska, der nach dem 0:9 Debakel gegen Spanien zurücktrat, Trainer der österreichischen Nationalmannschaft. Die EM Qualifikation 2000 verpasste Österreich nach einer weiteren, deutlichen 0:5 Niederlage gegen Israel klar, 2001 kam Österreich unter Baric allerdings bis ins Play-off, wo man am späteren WM-Dritten, der Türkei scheiterte. Dies hatte zur Folge, das Baric 2001 als Teamchef zurücktrat; Hans Krankl übernahm 2002 seine Nachfolge.
Als Verantwortlicher der kroatischen Nationalmannschaft qualifizierte er sich für die Fußballeuropameisterschaft 2004 in Portugal. Zuletzt arbeitete er als Beobachter und Berater von Austria Wien und als Sportdirektor bei Dinamo Zagreb, wobei er diesen Posten bereits nach kurzer Zeit aufgab, da er seine Vorstellungen nicht umsetzen konnte.
Seinen Spitznamen Otto "Maximale" Barić verdankt er der Verwendung seines Lieblingswortes "maximal" (welches er "maximale" ausspricht). Er scheut nicht, dieses Wort ständig zu verwenden (Beispiel: maximale Einsatz, maximale Konzentration).
2006 wurde Barić von der UEFA wegen homophober Äußerungen zu einer Geldstrafe von 5000 Euro verurteilt.
Stationen als Spieler
- Dinamo Zagreb (1948-1954)
- Lokomotive Zagreb (1954-1960)
Stationen als Trainer
Vereinsmannschaften
- Dinamo Zagreb
- Opel Rüsselsheim (Regionalliga)
- Germania Wiesbaden (1969-1970; Landesliga)
- FC Wacker Innsbruck (1970-1972)
- Linzer ASK (1972-1974)
- NK Zagreb (1974-1976)
- Dinamo Vinkovci (1976-1979; 2. Jugoslawische Liga;)
- Dinamo Zagreb (1979-1980)
- SK Sturm Graz (1980-1982)
- SK Rapid Wien (1982-1985)
- VfB Stuttgart (1985-1986)
- SK Rapid Wien (1986-1989)
- SK Sturm Graz (1989)
- SK Vorwärts Steyr (1990-1991)
- SV Austria Salzburg (1991-1995)
- Dinamo Zagreb (1996-1997)
- Fenerbahçe Istanbul (1997-1998)
- LASK Linz (1998-1999)
- SV Austria Salzburg (2002; Sportdirektor)
Nationalmannschaften
- Österreichische Fußballnationalmannschaft: (1999-2001)
- Kroatische Fußballnationalmannschaft: (2003-2004)
- Albanische Fußballnationalmannschaft: seit 2006
Erfolge als Trainer
- 1 x Finalist im Europapokal der Pokalsieger: 1985 (Rapid)
- 1 x Finalist im UEFA Cup: 1994 (Salzburg)
- 7 x Österreichischer Meister: 1971, 1972 (W. Innsbruck), 1983, 1987, 1988 (Rapid), 1994, 1995 (Salzburg)
- 1 x Kroatischer Meister: 1997 (Dinamo Zagreb)
- 3 x Österreichischer Pokalsieger: 1984, 1985, 1987 (Rapid)
- 1 x Kroatischer Pokalsieger: 1997 (Dinamo Zagreb)
- 5 x Österreichischer Supercupsieger: 1986, 1987, 1988 (Rapid), 1994, 1995 (Salzburg)
Zitate
- "Meine Spieler müssen echte Kerle sein. Also können Homosexuelle bei mir nicht spielen, höchstens gegen mich." (2004 in einem Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick" )
Personendaten | |
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NAME | Barić, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | ehemaliger jugoslawischer Fußballspieler und späterer kroatischer Fußballtrainer |
GEBURTSDATUM | 19. Juni 1933 |
GEBURTSORT | Eisenkappel, Österreich |