Wilhelm Brese

deutscher Politiker (DNVP, CNBL, CDU), MdB
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Wilhelm Brese (* 28. Dezember 1896 in Scharnhorst bei Celle, † 9. März 1994) war ein deutscher Politiker (DNVP, CNBL, CDU).

Leben und Beruf

Brese, der evangelischen Glaubens war, besuchte nach der Volksschule das Lehrerseminar in Uelzen und wurde Volksschullehrer in seinem Heimatort Scharnhorst. 1932 schied er aus dem Schuldienst aus, um den Bauernhof, den seine Frau geerbt hatte, zu bewirtschaften. Nebenberuflich war er Vorsitzender der Spar- und Darlehenskasse Eschede. Außerdem stand er dem Kirchenvorstand in Eschede vor.

Partei

Brese trat 1924 in die Deutschnationale Volkspartei ein. 1928 schied er aus Protest gegen die Dominanz der ostelbischen Großagrarier wieder aus und beteiligte sich an der Gründung der Christlich-Nationalen Bauern- und Landvolkpartei, deren Vorsitzender für den Bezirk Hannover-Ost er bis zur Auflösung 1933 war. 1945 beteiligte sich Brese an der Gründung der CDU im Landkreis Celle und war dort von 1946 bis 1966 auch Kreisvorsitzender sowie zeitweilig Bezirksvorsitzender im Bezirksverband Lüneburg.

Abgeordneter

Brese war vor 1933 Kreistagsabgeordneter im Landkreis Celle.

1948/49 war Brese Mitglied des Wirtschaftsrates. Dem Deutschen Bundestag gehörte er von 1949 bis 1969 an. Aufgefallen ist er im Bundestag dadurch, dass er stets für eine solide Haushaltsführung eintrat und sich gegen Staatsverschuldung sowie ein Aufblähen der öffentlichen Verwaltung einsetzte, was ihm auch den Beinamen Spar-Willy eintrug.

Außerdem lehnte er stets alle Initiativen zur Verbesserung der Arbeitssituation der Abgeordneten (von Mitarbeiterstellen über die Schaffung einer Bilbliothek bis zum Bau des Abgeordnetenhochhauses Langer Eugen) mit dem Argument ab, eine Verbesserung der Strukturen in Bonn führe dazu, dass sich die Abgeordneten dort häuslich einrichten und vergessen, daß eigentlich Berlin die Hauptstadt sei.

In der ganzen Bundesrepublik bekannt wurde er durch einen parlamentarischen Überraschungserfolg: In der dritten Lesung eines der jährlich vom Bundestag neu zu verabschiedenen Haushaltsgesetze beantragte er als Einzelabgeordneter, jede vierte 1955 frei werdende Beamten- oder Angestelltenstelle nicht wieder zu besetzen, und es wurde mit einer Zufallsmehrheit Gesetz. (1956 wurde das selbstverständlich nicht wieder übernommen, und es ruinierte seine Position in der CDU.) (Vgl. Brese 1976: 98 f.)

 
Hof Brese in Marwede

Öffentliche Ämter

Von 1928 bis 1933 und von 1945 bis 1973 war Brese Bürgermeister von Marwede sowie zeitweilig Vorsitzender des Landgemeindetages im Landkreis Celle und Mitglied des Landesvorstandes des Landgemeindetages Hannover.

Als Bürgermeister setzte er sich nach 1945 energisch für die Eingliederung der Flüchtlinge ein und sorgte nachhaltig dafür, dass Marwede die bauliche Gesamterscheinung eines traditionalen Heidedorfes beibehielt.

Veröffentlichungen

  • Erlebnisse und Erkenntnisse des langjährigen Bundestagsabgeordneten Wilhelm Brese von der Kaiserzeit bis heute, Marwede, 1976.
  • Marwede - Eine Perle der Südheide
  • Geschichte der CDU in Stadt und Landkreis Celle