Teilbarkeit

Teilbarkeit, die durch Zahl dividiert wird
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Teilbarkeit ist eine algebraische Eigenschaft von ganzen Zahlen. Eine ganze Zahl ist genau dann durch eine andere ganze Zahl teilbar, wenn bei der Division kein Rest verbleibt, also die „Geteilt-Rechnung“ aufgeht. So ist beispielsweise die Zahl teilbar durch , da genau ergibt, während dagegen die Zahl nicht durch (ganzzahlig) teilbar ist, weil die zweimal in die geht, aber als Rest übrig bleibt.

Formale Definition

Eine ganze Zahl   teilt eine ganze Zahl   genau dann, wenn es mindestens eine ganze Zahl   gibt, für die gilt:  . Man sagt dann auch „  ist Teiler von  “, „  ist teilbar durch  “, „  ist Vielfaches von  “ und schreibt formal  .

Einige Mathematiker erlauben, dass die Zahl   auch   sein kann. Das einzige Vielfache der   ist dann die   selbst.

Ist   keiner der trivialen Teiler  , so nennt man   einen nichttrivialen Teiler von  . Ist  , dann ist   ein echter Teiler von  . Eine natürliche Zahl ungleich  , die nur die trivialen Teiler besitzt, nennt man Primzahl. Ist   eine Primzahl, so heißt   Primteiler von  .

Die Menge aller Teiler einer natürlichen Zahl   nennt man die „Teilermenge von  “. Die Halbordnung durch Teilbarkeit induziert auf ihr die Struktur eines Verbandes, man spricht deshalb auch vom „Teilerverband von  “.

Die Anzahl der Teiler ist eine zahlentheoretische Funktion.

Eigenschaften der Teilbarkeit

  • Jede Zahl besitzt mindestens ihre trivialen Teiler, insbesondere sind   und   Teiler jeder ganzen Zahl.
  • Jede ganze Zahl (je nach Definition außer der  ) ist ein Teiler der  .
  • Jede ganze Zahl (je nach Definition außer der  ) teilt sich selbst.
  • Der kleinste positive Teiler   einer ganzen Zahl ist ein Primteiler.

Seien  ,   und   ganze Zahlen.

  • Gilt  , so gilt auch   und  . Man kann sich also bei der Untersuchung des Teilbarkeitsbegriffs auf natürliche Zahlen beschränken.
  • Gilt   und  , so folgt  .
  • Für   gilt:  
  • Gilt   und  , so gilt auch  .
  • Gilt   und  , so gilt auch   für alle Ganze Zahlen   und  .
  • Gilt   und   so ist   oder  .

Die natürlichen Zahlen sind mit der Teilbarkeitsrelation eine partiell geordnete Menge, sogar ein vollständiger distributiver Verband, dessen Verknüpfungen durch kgV und ggT gegeben sind. Das kleinste Element ist die   (  teilt jedes andere), das größte ist die   (  wird von jedem anderen geteilt).

Teilbarkeitsregeln im Dezimalsystem

Zweier-Potenzen

  • Eine Zahl ist genau dann durch 2 teilbar, wenn ihre letzte Ziffer gerade ist (0, 2, 4, 6 oder 8).
  • Eine Zahl ist genau dann durch 4 teilbar, wenn die Zahl, die aus ihren letzten beiden Ziffern gebildet wird, durch 4 teilbar ist.
  • Eine Zahl ist genau dann durch 8 teilbar, wenn die Zahl, die aus ihren letzten drei Ziffern gebildet wird, durch 8 teilbar ist.
  • Allgemein ist eine Zahl genau dann durch   teilbar, wenn die Zahl, die aus ihren letzten   Ziffern gebildet wird, durch   teilbar ist.

Fünfer-Potenzen

  • Eine Zahl ist genau dann durch 5 teilbar, wenn ihre letzte Ziffer durch 5 teilbar ist (0 oder 5).
  • Eine Zahl ist genau dann durch 25 teilbar, wenn die Zahl, die aus ihren letzten beiden Ziffern gebildet wird, durch 25 teilbar ist (00, 25, 50 oder 75).
  • Eine Zahl ist genau dann durch 125 teilbar, wenn die Zahl, die aus ihren letzten dre Ziffern gebildet wird, durch 125 teilbar ist.
  • Allgemein ist eine Zahl genau dann durch   teilbar, wenn die Zahl, die aus ihren letzten   Ziffern gebildet wird, durch   teilbar ist.

Zehner-Potenzen

  • Eine Zahl ist genau dann durch 10 teilbar, wenn ihre letzte Ziffer eine 0 ist.
  • Eine Zahl ist genau dann durch 100 teilbar, wenn die Zahl mit 00 endet.
  • Eine Zahl ist genau dann durch 1000 teilbar, wenn die Zahl mit 000 endet.
  • Allgemein ist eine Zahl genau dann durch   teilbar, wenn ihre letzten   Ziffern jeweils 0 sind.

Teilbarkeitsregeln basierend auf Quersummen

Bei den folgenden Teilbarkeitsregeln finden alternierende und nichtalternierende Quersummen Anwendung. Die nichtalternierende  -Quersumme einer Zahl berechnet sich, indem man die Ziffernfolge von hinten in Gruppen zu   Ziffern zerlegt und diese Zifferngruppen addiert. Beispielsweise ist die nichtalternierende 2er-Quersumme von 16134523 = 16 13 45 23: 16 + 13 + 45 + 23 = 97. Die alterniernde  -Quersumme einer Zahl berechnet sich, indem man die Ziffernfolge von hinten in Gruppen zu   Ziffern zerlegt und diese Zifferngruppen abwechselnd addiert und subtrahiert.Beispielsweise ist die alternierende 2er-Quersumme von 16134523 = 16 13 45 23: 16 - 13 + 45 - 23 = 25

Diesen Teilbarkeitsregeln liegen die beiden folgenden Regeln zu Grunde:

  • Eine Zahl ist genau dann durch   (oder einen Teiler hiervon) teilbar, wenn ihre nichtalternierende n-Quersumme durch   (bzw. den Teiler hiervon) teilbar ist.
  • Eine Zahl ist genau dann durch   (oder einen Teiler hiervon) teilbar, wenn ihre alternierende n-Quersumme durch   (bzw. den Teiler hiervon) teilbar ist.

Will man für eine Zahl   eine solche Teilbarkeitsregel aufstellen, so sucht man nach einem Vielfachen, das entweder   oder   für ein beliebiges   ist. Ist das Vielfache  , dann gilt die Teilbarkeitsregel „Eine Zahl ist genau dann durch   teilbar, wenn ihre nichtalternierende  -Quersumme durch   teilbar ist.“ Ist das Vielfache hingegen  , dann gilt die Teilbarkeitsregel „Eine Zahl ist genau dann durch   teilbar, wenn ihre alternierende  -Quersumme durch   teilbar ist.“

Betrachtet man beispielsweise die Zahl 7, so kann man durch Ausprobieren sehen, dass  . Daraus ergibt sich dann die obige Teilbarkeitsregel mit einer alternierenden 3er-Quersumme.

Teilbarkeit durch 19

Eine Zahl ist genau dann durch 19 teilbar, wenn - als   definiert -   durch 19 teilbar ist.

Teilbarkeitsregeln für beliebige Zahlen

Um die Teilarkeit durch eine beliebige Zahl   zu überprüfen verwendet man deren Primfaktorzerlegung. Man überprüft dann die Teilbarkeit durch die einzelnen Primfaktoren mitdem entsprechenden Exponenten.

Beispielsweise ist ine Zahl genau dann durch   teilbar, wenn sie durch   und 3 teilbar ist. Das heißt ihre letzten beiden Ziffern müssen 00, 25, 50 oder 75 sein und die Quersumme durch drei teilbar.

Teilbarkeitsregeln in beliebigen Zahlensystemen

Gegeben sei ein Zahlensystem zur Basis B.

Es lassen sich Teilbarkeitsregeln für Teiler T finden, die sich in eine teilerfremde Faktorenzerlegung möglichst kleiner Zahlen zerlegen lässt, die Teiler von Bn, Bn-1 oder Bn+1 sind. n sollte dabei möglichst klein sein, für Kopfrechnen sind nur Werte bis maximal 4 sinnvoll.

B=2: Teiler 2,3,4,5,7,8,9,11,13,15,16,17,21,31,32,33,63,64,65, ...
B=3: Teiler 2,3,4,5,7,8,9,10,13,14,16,20,26,27,28,40,41,80,81,82, ...
B=4: siehe B=2
B=5: Teiler 2,3,4,5,6,7,8,9,12,13,14,18,24,25,26,31,39,62,63,78,124,125,126,156,312,313,624,625,626,...

Die folgenden Teilbarkeitsregeln benutzen andere Stellenwertsysteme:

  • Eine Zahl ist durch eine Zahl der Form 2n-1 teilbar genau dann, wenn bei der Darstellung zur Basis 2n die Quersumme durch 2n-1 teilbar ist. Die Darstellung zur Basis 2n ergibt sich leicht aus der Darstellung der Zahl im Dualsystem. Dazu wird die Zahl rechts beginnend in Gruppen von n Stellen eingeteilt, der Dezimalwert der einzelnen Gruppen entspricht nun den Werten der Ziffern in der Darstellung zur Basis 2n. Zum Beispiel ist 9110 durch 710 = 23-1 teilbar, weil 9110 = 001 011 0112 = 1338 im Oktalsystem (Basis 23) die Quersumme 18+38+38 = 710 hat.
  • Eine Zahl ist durch 27 teilbar genau dann, wenn ihre Quersumme zur Basis 1000 durch 27 teilbar ist. Diese Quersumme kann man erhalten, indem man ihre dezimale Darstellung rechts beginnend in Dreierblöcke einteilt und die Summe dieser Blöcke bildet.
  • Eine Zahl ist durch n teilbar genau dann, wenn ihre Darstellung als n-basische Zahl mit einer 0 endet.

Weitere Teilbarkeitseigenschaften findet man im Artikel Kongruenz (Zahlentheorie).

Verallgemeinerung des Teilbarkeitsbegriffs

Kommutative Ringe

Der Teilbarkeitsbegriff wird auch wesentlich allgemeiner in kommutativen Ringen betrachtet. Die Definition von Teilbarkeit in natürlichen und ganzen Zahlen wird hier direkt übernommen:

Es sei   ein kommutativer Ring. Sind   Ringelemente, dann ist   ein Teiler von  , falls ein weiteres Ringelement   mit   existiert.

In Ringen teilt   genau dann  , wenn das von   erzeugte Hauptideal   das von   erzeugte umfasst, formal:  .

Ein einfaches Beispiel aus den ganzen Zahlen: Das von   erzeugte Hauptideal   ist die Menge aller Vielfachen von  ,   dementsprechend die Menge aller Vielfachen von  .  , also ist   ein Teiler von  .

Die fruchtbarsten Teilbarkeitseigenschaften erhält man in Integritätsringen, das sind nullteilerfreie kommutative unitäre Ringe.

In Strukturen, in denen auch eine allgemeine Division als Umkehr der Multiplikation möglich ist (Körper und Schiefkörper), wie beispielsweise in den reellen Zahlen, ist die Theorie der Teilbarkeit trivial: Jede Zahl (bzw. jedes Körper-Element) ist durch jede andere Zahl außer   teilbar.

Siehe auch