Neustrelitz

Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
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Neustrelitz ist die Kreisstadt des Landkreises Mecklenburg-Strelitz in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).

Geografie

Neustrelitz liegt inmitten der wald- und wasserreichen Mecklenburgischen Seenplatte am Zierker See, der über den Kammerkanal und den Woblitzsee mit der Oberen Havel-Wasserstraße verbunden ist. Innerhalb oder nahe der Stadt liegen mehrere kleine Seen (Glambecker See, Großer Fürstenseer See, Zierker See, Langer See, Krebssee und Domjüchsee).

Stadtgliederung

Neben der Kernstadt gehören zum Stadtgebiet:

  • Drewin
  • Fürstensee (am 22. April 1992 eingemeindet)
  • Groß Trebbow
  • Klein Trebbow (am 22. April 1992 eingemeindet)
  • Langhagen
  • Prälank
  • Rudow
  • Sophienhof
  • Strelitz Alt
  • Tannenhof
  • Wiesenthal und
  • Zierke

Geschichte

Auf dem Gelände der Meierei Glienke (auch Glienecke oder Glieneke) ließ Herzog Adolf Friedrich III. ein einfaches Jagdhaus errichten. Als seine alte Residenz in Strelitz 1712 inklusive aller Wirtschaftsgebäude vollständig abbrannte, wurde das Jagdhaus zu einem Schloss erweitert und eine neue Stadt in unmitelbarer Nachbarschaft gegründet. Als Name tauchte Neuenstrelitz bereits am 20. März 1732 in einer Quittung auf, die Julius Löwe einem Arbeiter ausstellte. [1] Mit einem herzoglichen Rescript vom 20. Mai 1733, das heute als Gründungsaufruf für Neustrelitz gilt, wurde die Verlegung verschiedener Hofbehörde hierher verfügt und allen Ansiedlungswilligen verschiedene Vergünstigungen wie eine zehnjährige Steuerfreiheit gewährt. Seither wurde die altmecklenburgische Landstadt Strelitz zur besseren Unterscheidung von Neu-Strelitz umgangssprachlich immer häufiger als Alt-Strelitz bezeichnet, ohne dass es jedoch zu einer offiziellen Umbenennung gekommen wäre. [2]

Zunächst war die neue Stadt nur als Ortsteil der nur wenig südlich gelegenen altmecklenburgischen Landstadt Strelitz gedacht, ab der Jahrhundertmitte entwickelte sie sich jedoch zur eingeschränkt selbständigen Residenzstadt. Sie blieb als Kommune im politischen System des alten Mecklenburg bis zum Ende der Monarchie 1918 bedeutungslos. Nach Eingemeindung der Stadt Strelitz 1931, die fortan den Stadtteilnamen Strelitz (Alt) führte, war Neustrelitz kurzzeitig kreisfrei. Neustrelitz gehörte neben Neubrandenburg, Rostock und Greifswald zu den Städten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, in denen es 1933 Bücherverbrennungen gab; diese fand auf dem heutigen Buttelplatz statt. Am 29. April 1945 zog die Rote Armee in Neustrelitz ein und blieb in mehreren Standorten verteilt bis zum Abzug der sowjetischen Truppen in der Garnison. Bei Kriegsende 1945 brannten das Residenzschloss, das Theater, ein Pavillon, das Alte Palais und das Kollegiengebäude unter ungeklärten Umständen ab.

Seit 1952 war Neustrelitz Kreisstadt und Verwaltungssitz eines namensgleichen Landkreises; nach der Verwaltungsreform von 1994 wiederum Kreisstadt des neugebildeten Landkreises Mecklenburg-Strelitz, zu dem wesentliche Teile des einstigen mecklenburgischen Teilstaates gehören.

Von 1951 bis 1975 war Neustrelitz Sitz der Bezirksleitungen der Parteien und Massenorganisationen, der Bezirksredaktion der Tageszeitung „Freie Erde“ sowie der Druckerei „Erich Weinert“ und auch der Bezirksredaktion der Tageszeitung „Der Demokrat“, die dann alle fast zeitgleich nach Neubrandenburg verlagert wurden.

Seit der Wende im Herbst 1989 nahm die Bevölkerung um etwa 5000 Einwohner ab – das sind etwa 20 Prozent der vormaligen Einwohnerzahl. Ab 1990 wurden zahlreiche Neustrelitzer Betriebe und Einrichtungen geschlossen, wie die Poliklinik, Elektroanlagenbau (EAB), Eisengießerei, Landtechnischer Anlagenbau (LTA), Maschinenfabrik Rogge, oder sie wurden in der Größe und Mitarbeiterzahl stark verkleinert wie das Bahnbetriebswerk von 1500 auf 70 Mitarbeiter. Einige Schulen mussten wegen Schülerrückgang geschlossen werden und wurden abgerissen wie die ehemalige Oberschule VII (Jahwaharlal-Nehru-Oberschule) und die Schule der sowjetischen Garnison.

Nach 1990 wurde verstärkt die Sanierung der Innenstadt in Angriff genommen. Eine zunehmende Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt spielt der Tourismus.

Politik

Partnerstädte

Wappen

Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorn in Rot ein aus einer silbernen Wolke am Spalt wachsender silberner Arm mit Ärmel, an dessen Saum eine fliegende Schleife, in der Hand ein goldener diamantenbesetzter Ring; hinten in Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, abgerissenem Halsfell, dessen Randung bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt und mit silbernen Hörnern, auf der Stirn eine goldene Fürstenkrone, von der fünf mit Blattornamenten und Perlen abwechselnd besteckte Zinken sichtbar sind.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Friedrich-Wolf-Theater
  • Open-Air-Operettenaufführung im Rahmen der Schlossgartenfestspiele
  • Orangerie und Stadtkirche sind Spielorte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
  • jährlich stattfindendes Rockfestival
  • Stadtarchiv
  • Bibliothek
  • „Inseltheater Helgoland“
  • Deutsche Tanzkompanie Neustelitz (früher: „Folkloreensemble“)
  • Frauenchor „Freundschaft“, Konzertchor Neustrelitz, Männerchor „Liedertafel 1846“, Singakademie Neustrelitz (gegr. 1840)
  • Hans-Fallada-Klub
  • Tiergarten Neustrelitz
  • Kulturhaus in der Tiergartenstr. 12, Beispielarchitektur der DDR. Geplant ist der Abriss des Gebäudes.

Marktplatz

 
Die Stadtkirche auf dem Marktplatz

Neustrelitz wurde als barocke Residenzstadt um einen quadratischen Marktplatz angelegt. Von diesem führen sternförmig acht gerade Straßen in die Haupthimmelsrichtungen ab. Im Jahr 1866 wurde das Rondell in der Mitte des Platzes angelegt und ein Denkmal für den Großherzog Georg errichtet. Das Denkmal wurde 1956 abgebaut und deponiert. Erst 1989 konnte es auf dem Wilhelm-Buttel-Platz neu aufgestellt werden. Der alte Standort auf dem Markt wurde für ein Ehrenmal für die gefallenen der Sowjetischen Armee genutzt. Das Ehrenmal wurde Mitte der 1990er wieder entfernt.

Die Stadtkirche am Markt besitzt den dritthöchsten Kirchtum in Mecklenburg-Vorpommern. Der Saalbau entstand zwischen 1768 und 1778, der Turm wurde erst 1831 vollendet. Das Rathaus entstand nach dem Bau eines Seitenflügels 1836 erst in den folgenden Jahren mit Unterbrechungen und wurde schließlich 1843 wirklich beendet. Buttel erstellte es in spätklassizistischen, an den Tudorstil angelehnten Formen.

Schlossbezirk

In der Umgebung des ehemaligen Neustrelitzer Schlosses findet sich östlich die Schlosskirche, welche 1855 bis 1859 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel entstand. Der kreuzförmige Backsteinbau, einschiffig ausgeführt im Stil der romatischen Gotik, wurde um 1970 von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde aufgegeben und bietet nach einer grundlegenden Sanierung seit 2001 Raum für Ausstellungen. Die hölzerne Decke und die Empore ergeben einen besonderen Rahmen. Von der Inneneinrichtung ist noch vorhanden die Grüneberg-Orgel aus dem Jahr 1859, jedoch zerstört. Bemerkenswert sind die vier Figuren am Portal, die von Albert Wolff für diese Kirche geschaffen wurden.

Die Orangerie, nordöstlich des Schlosses im Park gelegen, wurde 1755 als eingeschossiger Bau errichtet und von 1840 bis 1842 zum Gartensalon ausgebaut. Das Gebäude dient heute als Konzertsaal und Restaurant. Dort ist ein Modell des ehemaliges Schlosses ausgestellt.

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Schlosspark Neustrelitz, Blick zum Hebetempel

Der angrenzende barocke Stadtpark mit Luisentempel und Hebetempel und seinen verschiedenen Statuen und Büsten ist ebenfalls sehenswert. Innerhalb des Schlossparks befindet sich auch ein Tierpark. Weiterhin erhalten sind verschiedene, zum Schloss gehörende Gebäude wie der Marstallgebäude (Reitstall) (Entwurf von Buttel, vollendet von Baurat Richard) und das Carolinenstift (Krankenhaus als Stiftung der Herzogin Caroline 1860 erbaut), das Marienpalais (ehemaliger Wohnsitz der Großherzogin-Witwe Marie, ab April 1950 Erweiterte Oberschule EOS Clara Zetkin) und das Carolinenpalais (1850 von Buttel im Tudorstil erbaut, gewidmet der Herzogin Caroline).

Unweit des Friedrich-Wolf-Theaters befindet sich der Hobesche Saal (auch „weißes Herrenhaus“ genannt, 1740 erbaut) und vielen dadurch bekannt, dass in einem Teil des Hauses, dem Saal, das Standesamt untergebracht ist.

Südöstlich des Schlosses wurde 1721 ein Tiergarten angelegt. Der damalige Eingang führte durch das Hirschportal, das 1824 bis 1826 entstand und heute noch zu besichtigen ist.

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Gedächtnishalle für die Königin Louise in Neustrelitz

Theater

Wo heute das Friedrich-Wolf-Theater steht, befand sich seit 1755 ein Reithaus, erbaut von Martin Seydel, das 1775 zum „Komödien- und Redoutenhaus“ umfunktioniert wurde und seit 1779 die Bezeichnung „Mecklenburgisch-Strelitzsches Hoftheater“ trug. Es wurde von 1785 bis 1924 als Theater genutzt. Dann brannte das Gebäude ab und nach Plänen des Münchners Max Littmann wurde von 1925 bis 1928 ein neues errichtet. Am 1. September 1944 stellte es den Betrieb ein. Nach der Zerstörung 1945 wurde es wieder aufgebaut und dabei umgestaltet (1954 wiedereröffnet). Vor dem Theater befindet sich eine Bronzeplastik zur Ehren Friedrich Wolfs.

Hafengebiet

Der Hafen am Zierker See wurde zwischen 1841 und 1846 angelegt. Die ersten Speichergebäude kamen 1842 und 1846, erbaut durch den Kornhändler Stüver und durch den Kaufmann Behn, dazu. Den dritten Speicher ließ Bentzien erbauen. Sie wurden zum Teil nach 1990 zu Wohnhäusern umgebaut. Auf dem Wasserweg wurde von hier aus vorwiegend Getreide und Holz transportiert. Ein Gleisanschluss an die Bahnstrecke Berlin - Stralsund verhalf dem Hafen zu erneutem Aufschwung. Nach einigen Jahren des Erliegens aller Verladetätigkeiten wurden um 1995 neue Anlagen erstellt. Der Hafen bietet nach dem Umbau Liegeplätze für Boote und eine gut ausgerüstete Anlegestelle für Ausflugsschiffe.

Neben der ehemaligen Dampferanlagestelle findet sich an der Weißen Brücke und daneben ein chinescher Pavillon, der 1821 als Wäschespülhaus für den Herzog errichtet wurde.

Satelliten-Boden-Station

Am Rande von Neustrelitz – bei der Kalkhorst – befindet sich seit Jahrzehnten eine Satelliten-Boden-Station. Sie wird heute vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) genutzt.

Gedenkstätten, Kunst-Denkmäler und Gedenktafeln

  • 22 Sandsteinfiguren von Göttern und Allegorien um 1764 von Bildhauer Marckwalter, davon noch 9 erhalten (durch Kopien ersetzt)
  • Luisentempel nach Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtet; im Innern seit 1891 Kopie der Marmor-Grabfigur der Königin Luise von Christian Daniel Rauch (Kopie von Albert Wolff), am 19. Juli 1892 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt
  • Zwei bronzene Hirsche auf den Pfeilern des Eingangstores zum Wildpark; 1826 (Entwurf 1824) von Christian Daniel Rauch
  • Hebe-Tempel mit Figur der Göttin Hebe 1844/46 nach einem Entwurf (1796) von Antonio Canova; auf dem Tempel die Kopie einer antiken Statue des Gottes „Apoll
  • sogenannte „Ildefonso-Gruppe“ (Antikenkopie); 1840er Jahre? errichtet; Marmorkopie 1945 zerstört; 1983 durch Sandsteinkopie ersetzt
  • „Betender Knabe“ (Antikenkopie); 1840er Jahre (?) errichtet
  • „Kinderbrunnen“ von Albert Wolff; 1849 errichtet (Entwurf 1844 von Eduard Stötzel)
  • sogenannte „Drake-Vase“ von Friedrich Drake; 1850 errichtet
  • Viktoria“ nach Entwurf von Christian Daniel Rauch; um 1855 errichtet
  • 10 (7) Zinkguss-Figuren von antiken Gottheiten um 1860/65, Statue des Asklepios (Schule des Phidias; Original Neapel), Statue der Demeter (um 400 v. Chr., Original Rom), Statue der Hera (Schule des Phidias; Original Rom), Jäger mit Hund (450 v. Chr., Skopas; Original Rom), Statue der Niobe (450 v. Chr.; Original Florenz), Venus von Capua (Späthellenisch; Original Neapel), Frau aus Herculanum (Augustäische Zeit; Original Dresden), davon noch 5 erhalten
  • Standbild Großherzog Georg von Albert Wolff; 1866 errichtet; 1956 abgebaut und deponiert; 1989 Neuaufstellung
  • Marmorbüste Großherzog Carl II. von Albert Wolff (Entwurf von Christian Philipp Wolff); 1863/64 errichtet; durch Kopie ersetzt
  • Marmorbüste Herzog Carl von Albert Wolff; 1863/64 errichtet; durch Kopie ersetzt
  • Standbild Großherzog Friedrich Wilhelm von Martin Wolff; errichtet 1909; 1944 eingeschmolzen
  • Bronze-Büste Blüchers von Rauch
  • Friedhof aus der Zeit nach 1945 am Rande des Neubaugebietes Kiefernheide
  • Armee-Gedenkstein 1870/71, ....? errichtet, zerstört
  • Kriegerdenkmal 1870/71 des Meckl. Grenadierregiments Nr. 89 mit Figurengruppe von Bildhauer Martin Wolff 1898 (1895?) auf dem Kasernenhof errichtet, zerstört
  • Kriegerdenkmal 1914/18 des Meckl. Grenadierregiments Nr. 89 mit Figur von Bildhauer Hans Dammann 1920er Jahre errichtet, erhalten


  • Bronzeplastik von Friedrich Wolf vor dem Stadttheater
  • Sowjetisches Ehrenmal (Bronzestatue eines Sowjetischen Soldaten auf einer Säule), 1956/57? errichtet auf dem Marktplatz bis 1995, danach in ein Lager geschafft (im Regiehof); es ist nach Anmeldung im Rathaus noch öffentlich zugänglich. Es wurde im Auftrag des Bürgermeisters nach Abzug der sowjetischen Garnison entfernt.
  • Mahnmal für die Opfer des Faschismus (Säule mit Gedenktafel) am Hauptbahnhof
  • Jüdischer Friedhof beim Hauptbahnhof
  • Friedhof für die gefallenen Sowjetischen Soldaten im ehem. Botanischen Garten des Schlossarials
  • „Kleiner Kubus“ des Sassnitzer Künstlers Helmut Senf aus Profilstahl auf der Straßenkreuzung an der Katholischen Kirche, aufgestellt 2001

Sonstiges

 
Gymnasium Carolinum am Glambecker See
  • Gymnasium Carolinum
  • ehemaliges Schliemann-Gymnasium, vorher Gymnasium Carolinum, Glambecker Straße, erbaut 1803 - 07 von Dunkelberg
  • Mädchenschule hinter der Stadtkirche von 1831
  • Lyzeum, ehemalige Mädchenschule, jetzt Evangelische Grundschule, am Chr.-Daniel-Rauch-Platz
  • der „neue“ Friedhof mit verschiedenen Erbbegräbnissen, Ehrengräbern und einer Friedhofskapelle von Buttel
  • Stadtmuseum
  • Postgebäude, jetzt leerstehend
  • Karbe-Wagner-Archiv
  • Landgericht, 1865 von Buttel erbaut, Töpferstraße
  • Luisenstift, erster Kindergarten im Land Mecklenburg-Strelitz, jetzt Privathaus, Mühlenstraße
  • ehemalige Kaserne mit Reithalle an der Strelitzer Straße
  • Slawendorf am Rande des Zierker Sees
  • Gedenkstein in Altstrelitz am Alex für die zerstörte Synagoge
  • katholische Kirche und Denkmal für den hingerichteten Neustrelitzer Pfarrer Dr. Bernhard Schwentner
  • ehemaliges Haus der Werktätigen (HDW) unweit des Theaters
  • Bahnbetriebswerk mit fast original erhaltenem Ringschuppen
  • Wasserturm, zur Wohnung ausgebaut
  • Großes Wandbild im Stil des Sozialistischen Realismus als Intarsienarbeit in der ehemaligen Kantine des Bahnbetriebswerks

Wirtschaft und Infrastruktur

Neben dem Binnenhafen, der Landwirtschaft und der wachsenden Tourismusbranche sind in Neustrelitz Fabriken des Maschinen- und Anlagenbaus ansässig. Die Ostmecklenburgische Bahnwerk GmbH betreibt hier ein Instandhaltungswerk für Eisenbahnfahrzeuge.

Verkehrsanbindung

  • Neustrelitz bildet einen markanten Verkehrsknotenpunkt im südlichen Mecklenburg-Vorpommern.
  • Bahnverbindungen bestehen nach Berlin, Rostock, Neubrandenburg und Mirow. Die Bahnstrecke nach Feldberg wurde im Mai 2000 stillgelegt. Stillgelegt und abgebaut ist die Verbindungskurve von Mirow Richtung Berlin, die in den 1960er Jahren als strategische Reservestrecke angelegt worden war und stillgelegt wurde auch die vom ehem. Südbahnhof über die südliche Eisenbahnbrücke führenden Gleise, auf der die Züge Richtung Wesenberg, Rechlin, Wittstock fuhren.
  • In Neustrelitz kreuzen sich die Bundesstraßen 96, 193 und 198 – es bestehen somit gute Verbindungen in die umliegenden Städte.
  • Die A 20 (RostockStettin) ist 36 km entfernt (Anschlussstelle Neubrandenburg), die A 19 (BerlinRostock) 52 km (Anschlussstelle Röbel/Müritz).
  • Über den Kammerkanal besteht eine Verbindung an das Wasserstraßennetz bis hin nach Hamburg und Berlin.

Bildung und Forschung

  • Die Ingenieurfachschule in Altstrelitz wurde nach 1990 geschlossen
  • Das Aus- und -fortbildungszentrum Ost der Bundespolizei des Bundespolizeipräsidium Ost (Abkürzung: BPOLAFZ O) hat ca. 200 Mitarbeiter und ca. 300 Auszubildende bzw. Seminarteilnehmer.

Öffentliche Einrichtungen

  • Katholisches Kinderheim
  • DRK-Krankenhaus
  • Antiquariat im Marienpalais mit etwa 25.000 Büchern hauptsächlich von DDR-Verlagen vor 1990
  • Rudolf-Harbig-Stadion und Parkstadion
  • Musikschule

Im ehemaligen Kühlhaus sind ein Kino und eine Discothek, das DiFa-Palace untergebracht. Es ist die größte Diskothek Mecklenburg-Vorpommerns.

Vereine und Organisationen

Sportvereine

  • Wassersportverein Einheit Neustrelitz
  • Sportverein TSG Neustrelitz (in der Oberliga Nordost (Staffel Nord) vertreten)
  • Fußballverein SpVgg Victoria Neustrelitz
  • Fußballverein Team-MOB
  • Sportverein PSV Neustrelitz
  • Tennisverein TC Neustrelitz
  • ESV "Lok" Neustrelitz, Abt. Leichtathletik

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Sonstiges

  • Der SAR 93, eine Bell UH-1D, war für die Luftrettung in Neustrelitz stationiert. Der Standort wurde 1996 von Schwerin hierher verlegt. Am 1. Juli 2006 wurde der Bundeswehrhubschrauber von einem des ADAC abgelöst.
  • Presse: einzige lokale Tageszeitung Nordkurier – seit dem 2. April 1990 der Nachfolger der DDR-Tageszeitung Freie Erde
  • Kfz-Zeichen: MST (seit 1994), ab 1990 zunächst NZ; in der DDR: CT für Motorräder, CM für LKW, Busse und Traktoren, CL und CI, später auch CZ für Pkw.

Literatur und Quellen

  1. Annalise Wagner: Aus dem alten Neustrelitz. S. 7.
  2. Museum der Stadt Neustrelitz (Hrsg.): Neustrelitz. Eine Stadtgründung des 18. Jahrhunderts. 1978.
  • Harald und Christiane Witzke: Strelitz-Alt und Neustrelitz in Die Reihe Archivbilder, 2002
  • Wagner, Otto: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung, 1926, S. 31 f.
  • Carolinum - Historisch-literarische Zeitschrift - Sonderheft: Neustrelitz Straßen-Häuser-Menschen, 63. Jg., Göttingen 1999


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