Alta Velocidad Española

Markenname der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe für das Hochgeschwindigkeitsnetz
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Der AVE (Alta Velocidad Espanola) ist ein spanischer Hochgeschwindigkeitszug auf der Basis des französischen TGV. Er befährt die Strecke Madrid-Sevilla , die extra für diesen Zug in europäischer Normalspur gebaut wurden, statt - wie in Spanien üblich - in Breitspur. Die Expo 1992 in Sevilla war der Grund für Spaniens Einstieg in den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf Schienen. Die RENFE, die spanische Eisenbahngesellschaft, wollte eine schnelle Anbindung der Hauptstadt Madrid an die Expo-Stadt Sevilla. Die Strecke war 574 Kilometer lang. Die schnellste Verbindung dauerte nahezu sechs Stunden. Rechtzeitig zum Expo-Start konnte die RENFE die neue Strecke am 19. April 1992 in Betrieb nehmen. Damit war Madird nur noch 471 Schienenkilometer von Sevilla entfernt. Non-Stop-Züge fahren diese Distanz in 2 Stunden 15 Minuten. Die RENFE entschied sich für eine Weiterentwicklung des TGV Atlantique als Fahrzeug für die erste Normalspur-Neubaustrecke in Spanien. Kurios in diesem Zusammenhang: Das Zugsicherungssystem sowie die Oberleitung kauften die Spanier bei deutschen Zulieferen, sodass der AVE, ein TGV-Derivat mit der deutschen Linienzugbeeinflussung (LZB) versehen ist. Die AVE-Garnitur 15 erzielte bei Testfahrten auf der Strecke Madrid-Sevilla mit 356,8 km/h den spanischen Geschwindigkeitsrekord auf Schienen. Im Jahr 2004 soll die Erweiterung des spanischen Hochgeschwindigkeitsnetzes in Betrieb gehen. Derzeit ist die Strecke Madrid-Barcelona in Bau. Die Neubaustrecke wird 625 Kilometer lang sein. Ehrgeiziges Ziel der RENFE ist es, diese Distanz in nur zweieinhalb Stunden zurückzulegen. Dafür müssen die Züge mit einer Spitzengeschwindigkeit von 350 Stundenkilometern unterwegs sein. Bei der Ausschreibung machte dieses Mal die deutsche Bahnindustrie das Rennen. Sie liefert 16 Hochgeschwindigskeitszüge nach Spanien. Die Fortentwicklung des ICE3 entsteht bei Siemens. Die Baureihenbezeichnung lautet S 103, die spanischen Bahnen werden den Zug unter der Bezeichnung Velaro E vermarkten. Barcelona soll nicht Endpunkt des spanischen Hochgeschwindigkeistnetzes bleiben. Konkrete Planungen gibt es für eine Verlängerung an die farnzösische Grenze, die mit einem acht Kilometer langen Tunnel bei Le Perthus überwunden werden soll. Damit wäre eine spätere Anknüpfung an die französische TGV-Linie Mediterrannée möglich.

Siehe auch: TGV, ICE, Shinkansen, Transrapid