Port (Netzwerkadresse)

Teil in Computernetzwerkadressen, mit dem ein Prozess im „DoD Internet Architecture Model“ adressiert wird
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Ports sind Adresskomponenten, die in Netzwerkprotokollen eingesetzt werden, um Datenpakete den richtigen Anwendungen zuzuordnen. Dieses Konzept ist z.B. in TCP, UDP und SCTP implementiert. In diesen drei Protokollen ist die Portnummer 16 Bit groß, d.h. sie kann Werte von 0 bis 65535 annehmen. Zu beachten ist allerdings, dass in allen aktuell verbreiteten TCP- und UDP-Implementierungen der Port 0 nicht genutzt werden kann.

Verdeutlichen kann man dies mit dem Vergleich einer Telefonanlage: Die zentrale Telefonnummer entspricht dabei der IP-Adresse, die Nebenstellen/ Durchwahlen entsprechen den Ports.

Portnummern kann man in drei Gruppen einteilen. Jede Gruppe hat einen bestimmten Adressbereich:

  • Well Known Ports von 1 bis 1023
  • Registered Ports von 1024 bis 49151
  • Dynamic oder Private Ports von 49152 bis 65535

Üblicherweise werden die Ports 1 bis 1023 ausschließlich von Servern genutzt, während die restlichen sowohl von Servern als auch Client-Prozessen genutzt werden können. Auf Unix-Rechnern dürfen die Ports 1 bis 1023 zur Verbindungsannahme üblicherweise nur vom Benutzer root (Systemadministrator) genutzt werden. Die ersten 1024 Ports sind für bestimmte Anwendungen reserviert. Diese Zuordnung kann nur von der Internet Assigned Numbers Authority (IANA) geändert werden. Die IANA regelt normalerweise die Vergabe von IP-Adressen und Domains, ist aber als eine Art Zentralbehörde des Internetbetriebs auch für die Ports verantwortlich. Zwischen Port 1024 und 49151 befinden sich die Registered Ports. Diese können bei Bedarf von Anwendungsherstellern für eigene Protokolle registriert werden, ähnlich wie Domainnamen. Das hat den Zweck, dass die Kommunikation im Netz nicht völlig aus dem Ruder läuft, wenn neue Anwendungen Datenpakete durch die Gegend schicken. Die restlichen Ports bis Portnummer 65535 sind so genannte Dynamic Ports. Diese lassen sich variabel einsetzen, da sie nicht registriert und damit keiner Anwendung zugehörig sind. Alle Ports ab Port 1024 stellen ein mögliches Sicherheitsrisiko dar, da sie geöffnet als Einfalltor dienen. Deshalb sollte jeder Port geschlossen werden, der nicht benötigt wird.

Beispiele

Portnummer Dienst Beschreibung
7 Echo Zurücksenden empfangener Daten
20 FTP-Data Dateitransfer
21 FTP Dateitransfer
22 SSH Secure Shell
23 Telnet Terminalemulation
25 SMTP E-Mail-Versand und -Empfang
53 DNS Auflösung von Internetadressen in IP-Adressen
70 Gopher Gopher-Server
80 HTTP Webserver
110 POP3 E-Mail-Abholung
113 ident Identifikations-Daemon (sog. idnetd)
119 NNTP Usenet
143 IMAP E-Mail-Zugriff und -Verwaltung
381 hp-collector hp-collector - hp performance data collector
443 HTTPS Webserver mit SSL-Verschlüsselung
993 IMAPS IMAP (siehe auch Port 143) mit SSL-Verschlüsselung
1723 PPTP Point-to-Point Tunneling Protocol
6667 IRC Internet Relay Chat

Auf einem Unix-Rechner ist diese Liste in der Datei /etc/services definiert.
Unter Betriebssystemen der Windows-NT-Linie findet sich diese unter %WINDIR%\system32\drivers\etc\services

Eine Standard-Zuordnung von Ports an Protokolle bzw. Applikationen erfolgt durch die IANA, die eine komplette Liste unter http://www.iana.org/assignments/port-numbers zur Verfügung stellt.

Siehe auch: Port Forwarding