Andreas C. Wankum (* 15. August 1955 in Erlangen) ist ein deutscher Unternehmer und Politiker (CDU).
Leben und Familie
Andreas C. Wankum hat in Erlangen die Welt erblickt. Seine Kinderzeit verlebte er jedoch schon im Großraum Hamburg. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Beruf
Andreas Wankum startete seine unternehmerische Tätigkeit nach Schulabschluss im Jahre 1975. Seit 1979 ist er geschäftlich in der Immobilienbranche in Deutschland und Nordamerika tätig, gegenwärtig als Geschäftsführer der Immobilienentwicklungsfirma oneVest Developments GmbH in Hamburg.
Mit der Firma oneVest (englisches Wortspiel bezogen auf "eine Investition") und ihren Vorgängergesellschaften initiierte und realisierte Wankum seit Mitte der 1970er Jahre eine Vielzahl von teilweise bedeutenden Immobilienprojekten. In Hamburg wurden verschiedene Behördenbauten, wie die Ausländer- und die Umweltbehörde, das international bekannte Bauvorhaben „Kehrwiederspitze“ und zahlreiche wohnwirtschaftliche Projekte entwickelt bzw. mitentwickelt und realisiert.
Die bekanntesten Bau- und Finanzprojekte Wankums sind wohl die AOL- und die Color Line Arena. Mit der Entwicklung und Erstellung der AOL Arena (des neuen Volksparkstadions) nach einem Entwurf des Architekten Manfred O. Steuerwald gelang Wankum dabei die Errichtung des ersten privat initiierten und finanzierten deutschen Bundesliga- und FIFA WM-Stadions überhaupt. Dabei hatte sich Wankums eigenes Unternehmen Deuteron Developments als Generalübernehmer verpflichtet, die AOL Arena für 159 Millionen DM für die HSV Stadion Besitzgesellschaft zu errichten. Schließlich gab es aber Streit um ungenügend ausgeführte Arbeiten des Generalunternehmers VIP Consult, dem daraufhin gekündigt wurde. Nach Ausscheiden der VIP führten unbezahlte Handwerker-Rechnungen in Höhe von mehr als 10 Millionen DM und erhebliche Baumängel zu Verzögerungen beim Bau und zu Mehrkosten. HSV und Deuteron einigten sich zwar in zwei Vertragsnachträgen, berechtigte Mehrkosten hälftig zu übernehmen. Außerdem übernahm Wankum, obwohl er dies zu diesem Zeitpunkt nicht musste, auch mit seinem gesamten persönlichen Vermögen die Haftung für diese - eigentlich ausschließlich gegen die VIP gerichteten - Forderungen. Weitere Zusatzkosten führten im Dezember 2000 zu Verhandlungen über einen dritten Nachtrag. Nachdem der damalige HSV-Präsident die hierüber getroffene Vereinbarung aber bereits am Folgetag wieder aufkündigte, meldete Wankum Insolvenz über sein Privatvermögen an. Infolge dessen musste Anfang 2001 auch für die Unternehmen der Deuteron-Gruppe Insolvenz angemeldet werden. Letztlich konnte vermieden werden, dass Gläubiger mit berechtigten Forderungen gegen Wankum selbst, gegen die Unternehmen der Deuteron-Gruppe oder selbst gegen die VIP mit ihen Forderungen im Zusammenhang mit dem Stadionbau ausfielen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelte in zwei Fällen gegen Wankum. Beide Verfahren wurden im Jahre 2005 mangels hinreichenden Tatverdachts eingestellt. Aufgrund einer Beschwerde der Anzeigenden wurden im September 2005 die Ermittlungen fortgesetzt. Ein Ergebnis steht noch aus.
Nach jahrzehntelangem Streit um Standort und Konzept einer Multifunktionshalle in Hamburg, engagierte sich Wankum zusammen mit einem Unternehmen des finnischen Unternehmers Harry Harkimo als Investor für den Bau der Color Line Arena. Inzwischen sind finnische Investoren die alleinigen Eigner der Arena.
Politik
Neben den geschäftlichen Aktivitäten engagiert sich Andreas C. Wankum seit Ende der 1960er Jahre politisch, seit 1985 als Mitglied der CDU. Gegenwärtig ist er dort stellvertretender Ortsvorsitzender des Ortsverbands Winterhude, des zweitgrößten Hamburger Ortsverbandes, sowie Schatzmeister des Kreisverbands Hamburg-Nord. In den Jahren 1999 bis 2000 war er Landesschatzmeister der Hamburger Christdemokraten.
Für annähernd ein Jahrzehnt war Wankum gewählter Deputierter in der Hamburger Finanz-, der Wirtschafts- und der Umweltbehörde. Seit März 2004 ist er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort gehört er dem Kultur- und dem Wissenschaftsausschuß an. Er ist Fachsprecher für kommerzielle und alternative Kultur.
Organisationen des Judentums
Darüber hinaus setzt sich Andreas C. Wankum ehrenamtlich in verschiedenen jüdischen Organisationen ein. Von 2000 bis 2003 war er Präsidiumsvorsitzender des Keren Hayessod Deutschland - Vereinigte Israel Aktion e.V. und auf internationaler Ebene von 2002 bis 2005 Mitglied des Führungsgremiums der Jewish Agency for Israel (JAFI), des Board of Governors.
Seit Juni 2003 ist Andreas C. Wankum Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg KdöR sowie Mitglied im Direktorium des Zentralrates der Juden in Deutschland.
Weblinks
- Andreas C. Wankum auf der Seite der CDU-Bürgerschaftsfraktion
- Aktuelle Biografie und Kontakt auf www.hamburgische-bürgerschaft.de
- Andreas C. Wankum auf abgeordnetenwatch.de
- Seite der Jüdischen Gemeinde in Hamburg
- Firmenwebsite der oneVest Developments GmbH
Personendaten | |
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NAME | Wankum, Andreas C. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer und Politiker (CDU) |
GEBURTSDATUM | 15. August 1955 |
GEBURTSORT | Erlangen |