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Leonhard I. von Taxis
Leonhard I. von Taxis (*1521, † am 5. Mai 1612 in Brüssel) war nach dem Tod seines Bruders Franz II. von Taxis seit dem 31. Dezember 1543 Generalpostmeister. Im Jahre 1546 heiratete er in erster Ehe Margaretha Damant († am 12.Oktober 1549) und in 2. Ehe vor 1556 Louise Boisot de Rouha († am 10. Juli 1610). Kaiser Rudolf II. ernannte ihn im Jahre 1606 zum Kaiserlichen Kämmerer und am 16. Januar 1608 zum erblichen Reichsfreiherren.
Nach der kurzen Amtszeit seines Bruders wurde Leonhard I. von Taxis mit der Bestallungsurkunde Karls V. vom 31. Dezember 1543 zum Generalpostmeister (chief et maistre general des postes“) ernannt. Am 8. Mai 1545 verbot Karl V. allen Kaufleuten, insbesondere denen aus Antwerpen, Briefe anzunehmen und durch Boten oder Kuriere aus den Niederlanden mittels Pferdewechsel zu befördern, sofern sie nicht durch den Antwerpener Postmeister Anton von Taxis dazu beauftragt waren. 1546 bestätigte Leonhard die Übereignung der kaiserlichen Postämter Rheinhausen und Augsburg an Seraphim von Taxis. Im Jahre 1551, in dem unter Leonhard eine wöchentlich verkehrende Ordinari-Post auf der Niederländischen Postroute eingerichtet worden war, erließ Leonhard per Rundschreiben eine Postordnung, die sich besonders auf Postreisende bezog: Die Posthalter und ihre Untergebenen durften solchen Personen, die sich nicht als kaiserliche Kuriere ausweisen konnten, keine Pferde und Führer zur Verfügung stellen. Im November desselben Jahres erließ Karl V. die Verordnung, dass kein Außenstehender in Flandern befugt sei, das Posthorn zu führen oder nachts zu blasen, um sich die Tore öffnen zu lassen.
Nur einen Tag nach dem Rücktritt Karls V. als spanischer König und der darauf folgenden Reichsteilung wurde Leonhard von Taxis mitsamt seinen Untergebenen am 27. Oktober 1555 durch König Philipp II. in seinem Amt als Generalpostmeister in den Spanischen Niederlanden provisorisch bestätigt. Am 21. August 1563 bestätigte ihn auch Kaiser Ferdinand I. als Generaloberstpostmeister im Reich und den österreichischen Erblanden, soweit es die Niederländische Transitroute betraf. In demselben Erlass wurde noch einmal betont, dass König Philipp I. die Kosten zu tragen hatte.
Kuriosa
In einem beinahe kuriosen Urkunde vom 5. Dezember 1565, die Philipp II. ausgestellt hatte, wird behauptet, dass Leonhards Vorfahren bereits seit 100 Jahren, zu Zeiten Kaiser Friedrichs ein geregeltes Post- und Kurierwesen eingeführt hätten und dass sie seitdem Postmeister in den Königreichen und Ländern waren. Dieses Dokument, das durch keine Quellen gestützt wird, wurde gerne von älteren Postgeschichtlern herangezogen, um das hohe Alter der Post im deutschsprachigen Raum zu beweisen.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Franz II. von Taxis | Generalpostmeister 1543-1612 | Lamoral von Taxis |
Lamoral von Taxis
Lamoral von Taxis (*1557, † am 7. Juli 1624 in Brüssel) war mit Genoveva von Taxis verheiratet, die 1628 starb. In der Genealogie wird er auch Lamoral I. von Taxis genannt, um ihn von seinem Enkel Lamoral Claudius Franz von Thurn und Taxis zu unterscheiden. Im Jahre 1606 wurde Lamoral zum kaiserlichen Kämmerer und im Jahre 1612 zum Generaloberstpostmeister im Reich, den Niederlanden, Lothringen und Burgund ernannt. Einen Monat vor seinem Tod wurde er am 8. Juni 1624 mitsamt seinen Erben in den Reichsgrafenstand erhoben.
Trivia Ein Brüsseler Archivar, der das älteste Repertorium des Fürst Thurn und Taxis Archivs verfasst hatte, schrieb den Namen Lamorals ständig als L’Amoral, also als den Amoralischen. Lamoral hatte diesen Beinamen schon zu Lebzeiten. So erhielt er noch im Juli 1623, ein Jahr vor der Erhebung in den Reichsgrafenstand und seinem anschließenden Tod eine kaiserliche Abmahnung, dass er die Postämter nicht versetzen oder als Afterlehen vergeben dürfte, um nicht das Lehnsvermögen seines Sohnes Leonhard II. zu schmälern. Tatsächlich hatte Lamoral bereits einige Postämter wie Augsburg, Venedig, Hamburg, Köln, Nürnberg, Frankfurt und Rheinhausen entweder verkauft, gegen hohe Pachtsummen vermietet oder mit Hypotheken belastet. Kaiser [[Ferdinand II. (HRR)|Ferdinand II.) erklärte diese Kontrakte für ungültig. Lamoral dürfte mit diesem „fürnemmen“ Reichsregal nicht so „schimpfflich“ verfahren, insbesondere, weil er die Einnahmen für ein liederliches Frauenzimmer verschwendete.
Leonhard II. von Taxis
Leonhard II. von Taxis (* am 5. Juli 1594 in Brüssel, † am 23. Mai 1628 in Prag), war von 1624 bis 1628 RGEPM. Seit dem 29. Juni 1616 war er mit Gräfin Alexandrine de Rye, Comtesse de Varax verheiratet, die nach Leonhards Tod stellvertretend für den minderjährigen Sohn Lamoral Claudius Franz bis 1646 die Post leitete. Leonhard II. hatte zwei Kinder, Genoveva Anna (*am 16.April 1618) und Lamoral Claudius Franz (* am 14. Februar 1621).
Alexandrine von Taxis
Alexandrine von Taxis, geb. de Rye, Comtesse de Varax, (*am 1. August 1589 in Brüssel, † am 26. Dezember 1666 in …) war als Witwe von Leonhard II von 1628-1646 stellvertretend für ihren minderjährigen Sohn Lamoral Claudius Franz Reichsgeneralpostmeisterin.
Chifletius: Les Marques d’honneur de la maison de Tassis
Trivia
Gräfin Alexandrine konnte nur Französisch und Italienisch, aber kein Deutsch. Auch aus diesem Grund lehnte sie zunächst Balthasar Krauth als PV in Straßburg ab. Erst nachdem dieser Französisch gelernt hatte, (er ließ sich bei der Formulierung der Briefe häufig von einem Freund helfen), akzeptierte sie ihn. Selbst der Augsburger PV David Frey korrespondierte mit Alexandrine und später mit Lamoral Claudius Franz auf Italienisch.
Lamoral Claudius Franz von Thurn und Taxis
Lamoral Claudius Franz von Thurn und Taxis, auch Lamoral II. genannt, (*am 14. Februar1621 in Brüssel, † am 13. September 1676 in Antwerpen) wurde nach Erreichung der Volljährigkeit, damals noch mit 25 Jahren, im Jahre 1646 GEPM und löste Gräfin Alexandrine ab, die bis dahin stellvertretend die Kaiserliche Reichspost geleitet hatte.
Eugen Alexander von Thurn und Taxis
Eugen Alexander von Thurn und Taxis (* am 11. Januar 1652 in Brüssel, † am 21. Februar 1714 in Frankfurt am Main) wurde 1695 zum Reichsfürsten ernannt. Eugen Alexander war in erster Ehe seit dem 24. März 1678 mit Prinzessin Anna Adelheid von Fürstenberg-Heiligenberg verheiratet, die am 13. November 1701 starb. In zweiter Ehe war er seit dem 21.November 1703 mit Anna Augusta, Gräfin von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfuerst verheiratet, die am 21. September 1711 verstarb
Ergänzen Anselm Franz von Thurn und Taxis
|1714–1739 | Fürst Anselm Franz von Thurn und Taxis
Ergänzen Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis==
|1739–1773
| Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis
Karl Anselm von Thurn und Taxis
1773–1805
Fürst Karl Anselm von Thurn und Taxis (* am 2. Juni 1733 in Frankfurt am Main, †. am 13. November 1805 in Winzer bei Regensburg) 1806 Ende des Postgeneralats unter Napoleon |}
Karl Alexander von Thurn und Taxis
|1805–1827 |Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis (* am 22. Februar 1770 in Regensburg, † am 15. Juli 1827 auf Schloss Taxis???) trat 1805 die Nachfolge seines Vaters an. In seine Zeit fiel die Auflösung des HRR und das Ende der Kaiserlichen Reichpost im Jahre 1806
Maximilian Karl von Thrn und Taxis
|1827–[[1871] |Fürst Maximilian Karl von Thurn und Taxis (*am 3. November 1802 in Regensburg, † am 10. November 1871 ebenda) wurde 1827 als Nachfolger seines Vaters Leiter der Thurn-und-Taxis-Post.
Mit der Annektion Frankfurts durch die Preußen und der zwangsweisen Übergabe der Thurn-und-Taxis-Post gegen eine Entschädigung im Jahre 1876 endete die Zeit der privaten Thurn-und-Taxis-Post.