Eugène Marin Labiche (*5. Mai 1815 bei Paris; † 22. Januar 1888 in Paris) war ein bedeutender französischer Lustspieldichter.
Labiche war Sohn eines wohlhabenden Industriellen und besuchte das College Bourbon. Er bereiste dann Italien, von wo aus er in einige Pariser Blätter Plaudereien schrieb, die er später unter dem Titel: La clef des champs gesammelt herausgab, und brachte 1837 sein erstes Stück: La cuvette d'eau und 1838 die Posse Monsieur de Coislin mit großem Erfolg zur Aufführung.
Ab November 1880 war Labiche an Stelle von Ustazade Silvestre de Sacy Mitglied der Académie française.
Er vier Jahrzehnte hindurch den Pariser Bühnen, hauptsächlich den Genretheatern, einen reichen Schatz von Lustspielen, Possen, Vaude-villes etc., von denen einige für die Gattung mustergültig geblieben sind. In ihnen reichen sich fast immer ein kaustischer, menschenkundiger und doch nie verletzender Humor, seltene Schlagfertigkeit des Dialogs und sichere Bühnentechnik die Hand.
Die bedeutendsten sind:
- Le chapeau de pallle d'Italie (1851)
- Le misanthrope et l'Auvergnat (1853)
- Le voyage de M. Berrichon (mit Martin, 1860)
- La poudreaux yeux (1861)
- Célimare le bien-aimé (1863)
- La Cagnotte (1864)
- Un pied dans le crime (1866)
- Le plus heureux des trois (mit Gondinet, 1870)
- Doit-on le dire? (1873)
- Les trente milllons de Gladiator (mit Jacob Edvard Gille, 1875)
- Le prix Martin (mit Emile Augier, 1876)
- La Clé (mit Duru, 1877).
Eine Sammlung seiner sämtlichen Stücke erschien 1879 unter dem Titel: Théâtre de Labiche (1879, 10 Bände), mit einem Vorwort von Emile Augier und hatte einen beispiellosen buchhändlerischen Erfolg.