Der Rheinradweg (auch: Rhein-Radweg; niederländisch: Rijnfietsroute) ist ein 1.400 km langer Radfernweg, der durch vier Länder vom Quellgebiet des Rheins bei Andermatt in den Schweizer Alpen bis zur Mündung bei Rotterdam führt.
Geschichte
Radwanderwege entlang des Rheins hat es schon lange gegeben. Bis vor wenigen Jahren waren sie aber nur auf kleinen Strecken formalisiert.
Erst seit 2002/2003 ist ein überregionales Interesse am Ausbau, an einer Ausschilderung, Beschreibung in den Printmedien und an Internetdarstellungen des Rheinradwegs gewachsen. Die Tourismusbranche wirbt verstärkt für diese Route, pauschale Etappenreisen sind buchbar. In Deutschland gibt es mehrere Initiativen, beispielsweise das Projekt "Landesweite Radfernwege in Rheinland-Pfalz". Das EU-Projekt „INTERREG III A" betrifft die länderübergreifende Region des Niederrheins und wird vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes NRW und von der niederländischen Provinz Gelderland mitfinanziert.
Verlauf
Fazit einer Rheinradwegtour: In der Schweiz ist der schönste Teil des Rheinradweges, aber insgesamt gibt es schönere Radwege entlang von Flüssen.
Abschnitt Schweiz
Die ersten ca. 380 km des Rheinradwegs verlaufen in der Schweiz vom Quellgebiet am St. Gotthard bis Basel nur teilweise an den Ufern des Alpenrheins (auch "Vorderrhein" genannt) und des Hochrheins.
Wichtige Etappen:
- Chur
- Bad Ragaz
- Liechtenstein
- Bodensee - Zusammenfall mit der Bodensee-Route
- Rheinfall von Schaffhausen
- Basel.
Abschnitt Oberrheinische Tiefebene
Der zweite ca. 400 km lange Abschnitt des Rheinradwegs wird durch die Oberrheinische Tiefebene alternativ linksrheinisch in Frankreich oder rechtsrheinisch in Deutschland zwischen dem Elsass / den Vogesen und dem Schwarzwald hindurch geführt. Die touristisch aufbereitete Route nördlich des badisch-elsässischen Grenzgebiets bei Wörth am Rhein verläuft linksrheinisch.
Wichtige Stationen:
Ab Basel geht es dann häufig direkt am Rhein entlang. Allerdings kommt einem dieser jetzt ehe als ein Kanal vor - und das nicht nur wegen der vielen Schiffe, sondern auch wegen der kilometerlangen geraden Strecken. Der Radweg führt über die Betriebsstraße der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung, ein oft sehr holpriger Schotterweg. Schöner fährt man dort etwas abseits durch Weinberge, auf wenn es dort häufig bergauf geht. Auch auf der französichen Seite des Rheins, z. B. am Rhein-Rhone-Kanla entlang ist es viel idyllischer als direkt am Rhein. Allerdings sind die technischen Bauwerke, die man am Rhein sehen kann, schon beeindruckend.
Abschnitt Mittel- und Niederrhein
Der dritte ca. 500 km lange Abschnitt des Rheinradwegs führt am Mittel- und Niederrhein von Mainz bis Rotterdam. Dem linksrheinisch geführten Abschnitt zwischen Bingen und Koblenz durch das von Burgen geprägte Rheinische Schiefergebirge widmen die touristischen Veranstalter besonders viel Aufmerksamkeit. Die Hauptroute verläuft auch nördlich von Koblenz bis Bonn linksrheinisch. Es gibt aber auch eine rechtsrheinische Variante zwischen Koblenz und Königswinter. Von Bonn über Köln und Düsseldorf nach Duisburg führt der Erlebnisweg Rheinschiene (s. a. Rheinschiene). In dem von INTERREG III A gepflegten Gebiet zwischen Wesel und der niederländischen Provinz Gelderland wird teils links-, teils rechtsrheinisch geführt. In den Niederlanden hat im weiteren Verlauf noch keine touristische Formalisierung stattgefunden. Möglich sind Wege entlang der Waal oder entlang des Nederrijns und Leks bis zur Rhein-Mündung bei Rotterdam.
Wichtige Stationen:
- Bingen
- St. Goar gegenüber Lorelei
- Boppard
- Koblenz
- Urmitz
- Weißenthurm
- Mülheim-Kärlich
- Andernach
- Namedy
- Brohl-Lützing
- Bad Breisig
- Sinzig
- Remagen
- Oberwinter
- Bonn
- Köln
- Düsseldorf
- Duisburg
- Wesel
- Xanten
- Rees
- Kalkar
- Kleve
- Emmerich am Rhein
- Nimwegen
- Arnheim
- Rotterdam
Ab Bingen bzw. Rüdesheim wird es dann auch direkt auf dem Rheinradweg wieder idyllischer, weil der Rhein sich wieder um viele Kurven schlängelt und nicht mehr begradigt sondern nur noch schotterbefestigt ist. Rechts und links erheben sich Weinberge bis hoch über dem Rhein. Allerdings hat man auf dem Radweg, der jetzt weitgehend asphaltiert ist, ständig eine Straße oder eine Bahnstrecke oder beides neben sich. Und auch auf der gegenüberliegenden rechtsrheinischen Seite fahren viele Züge.
Siehe auch
Literatur
- Bikeline-Radtourenbuch, Esterbauer-Verlag
- Teil 1: Rhein-Radweg von Andermatt nach Basel, 4. Aufl. 2004, ISBN 3-85000-029-X
- Teil 2: Rhein-Radweg von Basel nach Mainz, 6. Aufl. 2005, ISBN 3-85000-052-4
- Teil 3: Rhein-Radweg von Mainz nach Rotterdam, 6. Aufl. 2006, ISBN 3-85000-001-X
- Radwanderkarte Rhein-Radweg 2 Bodensee - Basel, 1 : 50 000, Publicpress-Verlag. ISBN 978-3-89920-302-8