Diskussion:Lebensrechtsbewegung/Originaldiskusion

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Zum Neutralitätshinweis: Der Artikel stellt die Situation ausschließlich Deutschlandbezogen dar, die internationale "Bewegung" wird nicht beschrieben. Weiterhin fehlt die Kritik an den anti-feministischen Positiionen der "LebensschützerInnen", und ihre teilweise erzkonservativen bis rechtsextremen Positionen, die sich beispielsweise in der Relativierung des Holocausts durch die Gleichsetzung der Schwangerschaftsabbrüche mit der Schoah ausdrückt. [[Benutzer:MAK|MAK ]] 09:09, 12. Sep 2004 (CEST)

Was ebenfalls fehlt sind die perversen Ausuferungen, die das Phänomen in den USA angenommen hat (Ermordung von Ärztinnen und Ärzten, die in Familienplanungskliniken arbeiten) und die politischen Erfolge, die die Lebensrechtsbewegung dort erzielt hat (bisher keine nennenswerte Verschärfung der Abtreigungsgesetzgebung, jedoch "immerhin", dass Abtreibungstechniken bei der Gynäkologenausbildung oft nicht mehr gelehrt werden). Auch das durch sie geschürte Klima der Angst unter den Ärzten, das dazu führte dass bereits nachgewiesen zwei Frauen mit einem toten Kind im Bauch ums Leben kamen, weil sich Ärzte davor fürchteten, dieses "abzutreiben". --Katharina 19:49, 23. Sep 2004 (CEST)
es fehlt hier eigentlich alles, leider habe ich meine Unterlagen gerade verliehen und bekomme sie wahrscheinlich erst nächste Woche wieder und vielleicht kümmert sich bis dahin jemand anders darum!? [[Benutzer:MAK|MAK ]] 20:02, 23. Sep 2004 (CEST)
Sehr schade, dass die Diskussion sich alles andere als objektiv und neutral zu entwickeln scheint. Wenn ein Artikel unvollständig ist (und welcher Artikel ist das nicht!), so kann er ergänzt werden. Wenn aber behauptet wird, es "fehlt hier eigentlich alles", dann lässt das eine Entwicklung erwarten, die einer Enzyklopädie wohl alles andere als würdig ist. Wirklich schade. --utopia 15:50, 24. Sep 2004
Liebe Utopia, bisher ging's ja noch gar nicht konkret um die Inhalte, sondern nur um Brainstorming. Disku-Seite ist für Meinungen (Meinungen sind nie neutral) austauschen genau so da wie für Fakten. Auf der Artikelseite sollten hingegen nur Fakten erscheinen. --Katharina 16:05, 24. Sep 2004 (CEST)
Was im Artikel steht ist ja bisher mehr als bescheiden. Eine ungeprüfte Liste von Organisationen, ungeprüfte Behauptungen dieser Organisationen, eine unzureichende Kontextualisierung, keine Abschätzung der Leistung (Vergleich Anspruch/Wirklichkeit), nichts zu Personen ... Und das bei einem Thema wo schon der Begriff "Lebensschutz", "Lebensrecht" oder "Bewegung" reine Ideologie ist und z.T. eine Unabhänigkeit vortäuscht die in der Praxis nicht existiert. Jede Veränderung wird diesen Artikel besser machen, er wird dann allerdings nicht mehr konform mit der Selbstdarstellung dieser Gruppen sein - aber das ist die Natur der Sache. --DF 16:13, 24. Sep 2004 (CEST)

Dank der ausführlichen Linkliste steht es jedem frei, die Organisationen zu überprüfen. Dort finden sich auch Personen! Ungeprüfte Behauptungen werden hier m.E. nicht aufgestellt - Sachlich, neutral wird aufgeführt wofür sich diese Organisationen einsetzen.

Ich werde nicht nur den Links folgen sondern auch nachsehen was sonst noch zu finden ist. Die sog. Lebenschutzbewegung ist ja keine "Bewegung" die sich eine Veringerung von Abtreibungen zum Ziel gesetzt hat - was ich unterstützen würde - und sich dazu den besten weg gesucht hat, sondern es handelt sich meist um eine Gruppe fundamentalistischer Christen die auf Repression in dem Bereich setzen, mit sexuellen Schuldgefühlen arbeiten, falsche Behauptungen aus der Biologie verbreiten (u.a. Blechschmitts kreationistischer Unsinn) z.T. im Bündnis mit Rechtsextremisten. Das verringert nicht die Anzahl der Abtreibungen, sonder erhöht sie. Abtreibungen wird es auch geben wenn diese illegal sind, nur werden dann halt viele Frauen daran sterben. Aber das nimmt mann dan gerne in kauf. Und jetzt reverte ich meine Veränderung--DF 19:03, 25. Sep 2004 (CEST)

Unparteilichkeit

Junge, junge, da schlackert man ja mit den Ohren, wenn man liest, was MAK und DF so alles über die Lebensrechtsbewegung wissen. Ich zähle Mal auf, was da - unter anderem - von euch so alles vorgeworfen wird:

Anti-feminstisch, rechtsextrem, Relativierung des Holocaust, Begriffe wie "Lebensrecht" seien an sich Ideologie, fundamentalistische Christen, Setzen auf Repression, Arbeiten mit sexuellen Schuldgefühlen.

Einige dieser Begriffe sind nicht vollkommen an den Haaren herbeigezogen. Z.B. wollen einige Lebensrechtsorganisationen - unter vielem anderen - auch eine Verschärfung des §218 StGB erreichen. Kann man deswegen sagen, sie setzen auf "Repression"? Vielleicht. Aber dann setzt natürlich auch die Bundesregierung auf Repression, wenn sie - wie aktuell geschehen - das Strafrecht im Bereich Vergewaltigung in der Ehe und Kinderpornographie verschärft. Weil das allgemein an sinnvoll angesehen wird, spricht man da natürlich nicht von Repression. Der politische Wunsch, das Strafgesetz ändern zu wollen, ist absolut legitim - viele Organisationen haben sich das in verschiedensten Bereichen auf ihre Fahnen geschrieben, ohne dass man ihnen dafür Extremismus oder Unanständigkeit unterstellt. Ähnlich geht es bei mehreren anderen der oben stehenden Begriffe, die allesamt recht militant wirken.

Ich habe den Eindruck, dass MAK und DF in ihrer Sicht der Dinge - die ihnen natürlich gestattet sei - wesentlich voreingenommener und parteiischer sind, als der Artikel, der eigentlich zur Diskussion steht. Ich kenne Teile der Lebensrechtsbewegung seit Jahren aus der Innenansicht, und wenn ich mir die Beiträge von DF und MAK so ansehe, frage ich mich sehr, woher ihr beide wisst, wie ich oder viele andere in der Lebensrechtsbewegung denken, wie fundamentalistisch, anti-feministisch oder gar rechtsextrem wir sind. Und ich kann euch aus guter Kenntnis meiner eigenen Gedanken sagen: Ihr liegt weit, weit daneben! Es ist immer gefährlich, seiner eigenen Propaganda zu sehr zu glauben :-)

Eine Fehlkorrektur von DF werde ich gleich ändern: Es geht nicht an, die Lebensrechtsbewegung umzudeuten in "Abtreibungsgegner". Das Spektrum der Themen - Euthanasie, Klonen, PID, Stammzellen, Bioethik allgemein und zugegeben auch Abtreibung - ist so weit, dass der Begriff "Abtreibungsgegner" an der Sache weit vorbei geht. Ich bemühe mich um einen Kompromiss, der das Wort erwähnt, es aber besser einordnet.

Im Übrigen hat Katharina mit ihrer Bemerkung recht, dass die internationale Sicht völlig fehlt. Und die Lebensrechtsbewegung in den USA, aber auch in anderen Ländern, verdiente durchaus Beachtung. Dann muss aber auch da die ganze Wahrheit gesagt werden: Gewaltbereite "Lebensrechtler" (jetzt benutze ich Mal Anführungszeichen) sind auch in den USA eine absolut verschwindende Minderheit. Prinzipiell arbeitet die Lebensrechtsbewegung dort genauso wie in Deutschland: Friedlich, sachlich und vor allem mit dem Ziel, zu helfen. Einige der Mörder von Abtreibungsärzten hatten meines Wissens nach auch noch nie etwas mit Lebensrechtsorganisationen zu tun. Was die Gegenseite nie daran hindert, solche Mörder mit der Lebensrechtsbewegung - und damit auch mit mir - in einen Topf zu stecken. Brrr..... Das bewegt sich auf exakt demselben Niveau, als würde man Sozialdemokraten als geistige Wegbereiter der RAF bezeichnen. Praktisch jede Lebensrechtsorganisation - erst recht die amerikanischen Organisationen selbst - hat solche Anschläge oder gar erfolgte Morde immer auf's schärfste verurteilt. Und vor den Abtreibungskliniken (in solchen Kliniken wird oftmals wirklich nur abgetrieben - da erscheint mir dieser Ausdruck sachlich erheblich passender als "Familienplanungskliniken") geht die Gewalt - die übrigens Gott sei Dank sehr selten ist - mindestens so oft von der pro-choice-Seite aus wie von der pro-life-Seite. Also: Wir können gerne was zur internationalen Lebensrechtsbewegung schreiben, aber bitte sachlich korrekt. -- GoldenBear, 26. 9. 2004

Glaub mir ich kenne einige Schriften von Lebensschützern und hatte auch schon persönliche und auch offizielle (Vorträge, Infostände, Babyfußverteiler) Begegnungen mit ihnen. Das du Repression auf Abtreibung verengst ist da schon bezeichnend. Es geht schlicht auch um kein-Sex-vor-der-Ehe bzw. kein-Sex-ohne-potentielle-Fortpflanzeung was zumindest ein Teil der „Bewegung“ vertritt. Lebensschutz ist eine Selbstbezeichnung, die nicht einmmal alle Formen menschlichen Lebens (in der Definition der Lebenschützer) einschließt. --DF 07:37, 27. Sep 2004 (CEST)

Beim Durchgehen des Textes sind mir einige Versäumnisse aufgefallen: es fehlen Gruppierungen der Lebensschützer, die im Handbuch Deutscher Rechtsextremismus als "aggressiv" bzw. "rechtsextrem" gekennzeichnet werden wie die "Aktion Leben" oder der "Weltbund zum Schutze des Lebens" und eben die internationalen Zusammenhänge.

Bei den genannten Gruppen habe ich mir die unerfreuliche Arbeit gemacht und mir die genannten Homepages durchgesehen und bin unter anderem auf die folgenden Beispiele gestoßen, die deutlich machen, dass die Vorwürfe durchaus begründet sind:


Beispiel Relativierung des Holocaust: Von der Seite des Bundesverband Lebensrecht (aus einer Aktuelle Meldungen [1]); Entsprechend auch beim Treffen christlicher Lebensrecht-Gruppen [2]

" Escolano habe Abtreibung als das "das groesste Verbrechen, das je in der Geschichte begangen wurde" bezeichnet. "Wir sprechen ueber Morde, Konzentrationslager, Gulags, aber tatsaechlich werden Tausende und Abertausende von Kindern in den Baeuchen ihrer Muetter geopfert"


Beispiel Sexualfeindlichkeit aus der Broschüre Bedrohtes Menschenrecht auf Leben des Treffen christlicher Lebensrecht-Gruppen [3]

"3. Richtiger Umgang mit der Sexualität
38% der 14–17 jährigen Mädchen und 29% der Jungen geben an, bereits Geschlechtsverkehr gehabt zu haben . Vermitteln Sie schon im 7. und 8. Schuljahr und fortgesetzt in den Jugendkreisen die Erkenntnis, dass sexuelle Gemeinschaft nur im Schutzraum ehelicher Treue ihre Erfüllung findet. Treue ist zudem der sicherste Schutz vor AIDS."

Auf der Seite von Kaleb heißt es (in einem Brief an die AOK [4]):

"So verharmlosen Sie hier in unverantwortlicher Weise die Aufnahme von sexuellem Verkehr bei Minderjährigen. Ist Ihnen nicht bekannt, dass im Vergleich der Jahre 1996 zu 2002 die Abtreibungen bei Mädchen unter 15 Jahren auf 208% und bei Jugendlichen von 15-18 Jahren auf 153 % zugenommen haben?
Frühzeitiger Sex ist der physischen und seelischen Gesundheit so junger Menschen grundsätzlich abträglich und immer ist die Möglichkeit der Entstehung eines Kindes gegeben, denn einen 100%-igen Empfängnisschutz gibt es nicht. Ist Ihnen nicht bekannt, dass eine unver-hoffte Schwangerschaft für junge Mädchen oft eine persönliche Katastrophe bedeutet?"

Frühzeitiger Sex ist der physischen und seelischen Gesundheit so junger Menschen grundsätzlich abträglich!! ROTFL


Beispiel Schwulenfeindlichkeit: auf der Seite von Kaleb heißt es (aus einem Brief an das BRAVO Dr. Sommer-Team [5]):

"Auch die Aussagen des Dr. Sommer-Teams zur Homosexualität sind verantwortungslos! Die Antworten zu "Schwul oder nicht?", "Schwul sein", "Wie lieben sich Homosexuelle?" (ebenfalls aus den Internetseiten) stellen fälschlich die Homosexualität als etwa gleichartig zur Heterosexualität, völlig normal und nicht therapierbar dar....
Es ist unbarmherzig, keinen Weg aus der Homosexualität aufzuzeigen, den es tatsächlich gibt. Sie geben Adressen zur Schwulenszene bekannt. "

Homosexualität ist nicht gleichartig zur Heterosexualität!?

von der Seite der "Treffen christlicher Lebensrecht-Gruppen" wird auch auf die Publikationen der "Deutschen Evangelischen Allianz" verwiesen wo sich folgende eine auf die Bibel gestütze Ablehnung der Homosexualität findet [6]:

"Die für das Dokument grundlegende biblisch-thologische Schu der Ehe als einer Schöpfungsordnung Gottes mit ihrer Hervorhebung der "drei grundlegenden Aspekte" der bipolaren Ergänzung von Mann und Frau, der Ausübung der Geschlechtlichkeit und der Fortpflanzung ist auch in evangelischer Sicht vollauf zu bejahen....
Auch die der Erklärung zugrunde liegende biblische Verwerfung homosexueller Praxis als schöpfungswidrige "Anomalie" ist für die evangelische Theologie uneingeschränkt zu bejahen, da sie sich aufgrund ihres reformatorischen Selbstverständnisses der Heiligen Schrift als unbedingter Autorität für die kirchliche Lehre verpflichtet weiß Dieim gegenwärtigen Protestantismus um sich greifende theologische Akzeptanz homosexueller Praktiken lässt sich biblisch-theologisch nicht halten und widerspricht zudem der jahrhundertelangen evangelischen Auslegungstradition....
Diese nachvollziehbare Konsequenz trifft insofern auch homosexuelle Praktiken, als diese dem in der Sexualität zum Ausdruck gelangenden Leben schaffenden Schöpferwillen Gottes von vornherein nicht gerecht werden können, weil sie die prokreative Dimension der Sexualität prinzipiell verleugnen. Der implizit lebensfeindliche Charakter praktizierter Homosexualität zeigt sich ander schlichten Tatsache, dass eine Gesellschaft die Zukunftsfähigkeit verlöre und dem Tod geweiht wäre, wenn das in ihr vorherrschende heterosexuelle Verhalten durch homosexuelle Praktiken ersetzt würde."

Der Text geht noch lange so weiter, da ich vor Lachen aber nicht weiter abschreiben kann, brech ich's an dieser Stelle ab

Viel Spaß noch beim Lebenschützen und immer dran denken: Sexualität muß prokreativ sein, also keinen Samen und keine Eizelle verschwenden!! [[Benutzer:MAK|MAK  ]] 10:41, 27. Sep 2004 (CEST)

Vorschlag für eine Einleitung

Lebensrechtsbewegung ist sie Selbstbezeichnung einer Reihe von meist religiös eingebundenen Gruppen die ihren Ausgangspunkt in der Gegnerschaft zur Libaralisierung des Paragraphen 218 seit Beginn der 70-er Jahre hatte. Ausgehend vom Schlagwort Lebensschutz stehen diese Gruppen heute in Gegnerschaft zu Euthanasie von alten, kranken und behinderten Menschen ein. Je nach Schwerpunkten der einzelnen Gruppierungen erhebt sie ihre Stimme aber auch in anderen Bereichen so z.B. gegen das Klonen von Menschen, gegen die Präimplantationsdiagnostik (PID) oder gegen medizinische Versuche an nichteinwilligungsfähigen Personen.

Die oft fundamentalistisch christliche Motivation der Gruppen begrenzt dabei die Kritik nicht nur auf diese Themenfelder sondern auch andere gesellschaftliche Veränderungen im Umgang mit Sexualität, wie z.B. die Akzeptanz von Homosexualität, die sexuelle Aufklärung an Schulen, der Wegfall von rechtlichen, religiösen und gesellschaftlichen Repressionen gegen vor- und außerehelichen Geschlechtsverkehr. --DF 12:10, 27. Sep 2004 (CEST)

Definition passt nicht. Die Bewegung stammt aus den USA und dort gibt es keinen Paragraphen 218, also kann sie auch nicht in diesem ihren Ursprung haben. --Katharina 12:15, 27. Sep 2004 (CEST)
hab ich auch gerade geschrieben: da der § 218 deutschlandspezifisch ist, fände ich für den Einleitungssatz die Formulierung "Gegnerschaft zur Liberalisierung und Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen".