Diskussion:Liste archäologischer Fundstätten im südlichen Afrika
Allgemeines
- Angola
- keine eisenzeitlichen Artefakte aus dem Süden und dem Südosten bekannt.
- Botsuana
- Schwerpunkte: Okavango und östlich davon bis Limpopo, früheste Funde von Jägern und Sammlern, früheste Funde zur Eisenzeit
- Lesotho
- wenig bis nichts zu erwarten
- Namibia
- Malawi
- Die Fundstellen Nkope (Bezirk Mangochi), Mawudzu (Bezirk Chipoka), Nkhudzi (Bezirk Salima) befinden sich in den Haupturlaubsregionen am See, Kapeni und Chencherere Höhle (Bezirk Dedza) an der Hauptstraßenachse Blantyre nach Lilongwe (Straßenhandel), Longwe im wichtigsten Wandergebiet von Blantyre. Die übrigen Fundstellen liegen ähnlich prominent, so dass überwiegend Zufallsfunde ohne systematische Grabungen vermutet werden müssen. Chilwa-See ohne Artefakte schwer denkbar, aber ohne Grabungen.
- Mosambik
- Selten Grabungen wie in Lumbi (Sambesidelta), mehr schon länger bekannte, offenkundige Funde über der Erde, während des Bürgerkrieges keine Grabungen. Keine Systematik, keine bekannten Projekte. Schiffbare Abschnitte Sambesi, Shire, Mazoe nicht erforscht.
- Sambia
- etwa 50 archäologische Fundstellen bekannt, Häufung Region Lusaka-Copperbelt wegen Amateurgräbern, was das Bild völlig verfälscht, keine systematischen Grabungen
- Simbabwe
- Weitestgehend auf spektakuläre Stätten beschränkt.
- Südafrika
- ausschließlich Limpopotal
Fazit (Kommentare sehr erwünscht)
Die im Internet zu findenden Informationen dürften die spektakulärsten Ausgrabungsorte aufzählen. Die ergeben ein vorläufiges, in sich schlüssiges Bild kultureller Entwicklung, aber nur indirekte, doch wenige unstrittige Hinweise auf Ethnien. Es fehlen Abbildungen von Keramik-Dekoren, mithin die Verifizierbarkeit von Datierungen, und auch C-14-Untersuchungen. Da die Quellen offenbar nicht nur britisch oder amerikanisch sind, dürften die vorliegenden Datierungen nicht grotestk falsch sein. Diesen gemäß sieht es hier aus wie eine organische Entwicklung von Süd nach Nord, die durchaus wanderungsunabhängig sein könnte. zudem ist eine Keimzelle des Ackerbaus im Okavango recht schlüssig. Die andere läge viel weiter im Norden in den Bangweulusümpfen. Die Lukangasümpfe sind wegen ihres sehr schwierigen Terrains und geringen Größe eher unwahrscheinlich.
- Früheste Kulturnachweise für Sesshaftigkeit in Botsuana 2. Jahrhundert vor Christus.
- Dem folgt ein Gebiet eisenzeitlicher Ackerbauern von Botsuana 190, Nkope 300, Kalomo 900, also sehr uneinheitlich, was nur auf den ersten Blick irritiert, denn es verweist auf die Migrations- und "Kulturgrenze" des Sambesi und des Kalaharisandgebietes (Viktoriafälle nach Norden, Westen und Süden), auf die Passierbarkeit des Sambesi ab Tete nach Osten, besonders im Mündungsgebiet des Shire, was auf eine Wanderung/Ausdehnung vor den Bantu von Süden her verweist. Dies Gebiet (konservativ: Nkope, Quelimane, Inhambane, Musina, Ingombe Ilede, Zumbo, Nsanje) ist bis 1500 das mit der größten Siedlungsdichte, also von Great Zimbabwe nach Osten.
- Dem eisenzeitlichen Ackerbau folgt das frühe Munhumutapa-Gebiet von Musina, Masvingo (Great Zimbabwe) um 700, dessen Keramik südlich des Sambesi weitaus die beste ist und offenbar auch die frühere. Ingombe Ilede ab 700 besiedelt, Zumbo nicht sicher zu datieren, damit Präsenz und Siedlungen an den Sambesiübergängen mit fruchtbaren Auen.
- Dem folgt die Ausweitung Richtung Ozean mit Sofala, Inhambane und Konsolidierung von Handelsorten am Sambesi und anderen Routen, was aber auch eine Penetrierung vom Indischen Ozean her sein könnte.
- Glasperlen, Kaurischnecken, indische Stoffe, also Chinese-Conection spätestens ab 900 existent mit einem Zenit um 1300, was vor den Suahili (früheste Datierung 1100) liegt und sich dann mit ihnen offenbar überschneidet.
- Suahili zeitlich nicht zu fixieren, jedenfalls vor 1500 fest etabliert mit Herrschaftsstrukturen bis tief ins Landesinnere.
- Ab 1550 erste Karangas im Mazoetal mit schlüssigen früheren Wanderungsspuren (der Chewa ?, Bemba ?)im Luangwatal, im Muchinga-Gebirge und am Mwerusee. Analog dazu die Siedlungsinsel der Sotho sprechenden Karanga im Mazoetal ohne je Sprachinseln an anderen Orten Munhumutapas zu hinterlassen.
Kleine Ketzerfrage hinterher: War um 1400 nicht die Einstellung der chinesischen Seefahrt?
Ulamm: Tabelle widerspricht teilweise Stand der Wissenschaft
Kommentare siehe Diskussion:Munhumutapa-Reich, dort unter der Überschrift:"Belege" ((Anm.: Ich musste die hier von mir zunächst angegebene Adresse ändern, da Benutzer:Amanita Phalloides Teile der Diskussion auf dieser Seite gelöscht hat und die Wiedereinstellung als Vandalismus bezeichnete.))
Trotzdem hier der entscheidendste Mangel der vorgestellten Liste: um 1500 lebten sowohl die Khoikhoi (inkl. Nama = "Hottentotten"), als auch die San ("Buschmänner") in Steinzeitkulturen. Die Bantu lebten in eisenzeitlichen Kulturen. Benutzer:Amanita Phalloides hat mittels eines Ring- = Kurzschluss-Beweises jegliche Bantusiedlung südlich des Sambesi kategorisch ausgeschlossen. Damit leugnet er 1200 bis 1500 Jahre Bantusiedlung in dieser Region und schreibt ihre Zeugnisse willkürlich den Khoisan zu. Die Spalte "Ethnische Zuordnung" ist also zumindest nicht ernst zu nehmen.--Ulamm 22:30, 24. Jan. 2007 (CET)
Ohne die dort aufgeführten Bücher selbst gelesen zu haben ein Hinweis auf Uppsala Universitet: Publications from African and Comparative Archaeology: Studies in African Archaeology --Ulamm 11:06, 25. Jan. 2007 (CET)
Liegen nicht auch die Kalambo-Fälle knapp im südlichen Afrika? --Bohr ΑΩ 20:28, 17. Jan. 2007 (CET)
Ja, aber auf der falschen Seite des südlichen tansanischen Hochlandes. Je nach Fund relevant. Wenn er einer Kultur weiter südlich zuzuordnen ist, wäre das wichtig. Aber das ist nicht so sicher. Zwar eisenzeitliche Kultur und isoliert gefundene Tonwaren, deren Ursprung Nordwest davon, Kongobecken, Situmpa-Tonwaren, Hauptverbreitung Ost und Zentralafrika
weitere Fundstellen
- Kumadzulo, Zambia. Kumadzulo is an EIA village site in the Bouu forest reserve. There were signs of iron working on the site, and also 57 pieces of lithics. Lithics were mostly of coarse grained chalcedony. The formal tool types consisted of two crescents, two backed blades, two side scrapers, two end scrapers, one utilized core, one irregular core, one circular core and one multiplatform core, all of chalcedony, and two big quartzite cleavers. Vogel interpreted this as evidencing some limited stone knapping by the EIA villagers. (Vogel 1971.)
- Simbusenga, Zambia. Simbusenga lies about 40 km northwest of Victoria Falls. It is a large LIA village site, having many hut floors and a midden. There were signs of iron working and use of lithics. Altogether there were 83 lithics found in the excavations. They were mainly utilized flakes and one flake scraper, forming no industry. Amount of lithics increased towards the later horizons of occupation. Vogel has interpreted this as evidencing continuous use of lithics through the Iron Age, based on casual flaking and utilizing. Evidence from this site has been connected to Livingstone's note of scarcity of iron and iron implements in the area during the 19th century (Livingstone 1857: 526). (Vogel 1975.)
- Simonga, Zambia. Site is a MIA village about 20 km northwest of the Victoria Falls, dated to about 850-650 BP. The occupants seem to have practiced a mixed subsistence based on agriculture, hunting, fishing and domestic animals. There were also signs of iron working. There was only one stone tool found in the excavations, a flaked granite cleaver. (Vogel 1975.)
- Hola Hola, Mozambique. Hola Hola is a hill site along the Save river in Central Mozambique. Paul Sinclair and T. Cruz de Silva found the site in a survey conducted in the time of civil war in 1977. Site is dated on the basis of ceramics to the MIA Gokomere/Ziwa –tradition. These sites are typically small agricultural villages bearing evidence of iron technology. In the special wartime circumstances the research was limited to surface collection and mapping of the site. There were altogether 44 structures, 27 of which were dwelling remains. 28 of the structures had also lithics connected to them. The site was radiocarbon dated to about 1100-1000 BP. (Sinclair 1985; Sinclair 1987: appendix 2.)
- Msuluzi Confluence, South Africa. Site is situated in the confluence of Msuluzi and Tugela rivers in central Natal. It is a typical EIA site of the area, large agricultural village (about 8 hectares) on the riverside. It has been dated to about 1300 BP (1310+40 BP). There has been also iron smelting conducted at the site. In the excavation were found 39 retouched microlithic artifacts, several cores and flakes in the same stratigraphic context as EIA ceramics. Lithics were knapped out of hornfell. Researcher examined the association between lithics and ceramics by comparing their lateral spreading. It seemed that the LSA and EIA material originated from the same period of occupation with a high level of significance. (Maggs 1980: 132-136.)
- Sehonghong, South Africa. Sehonghong cave was made famous by the reproduction of the famous rainmaking painting by J. Orpen in 1873 (Orpen 1874: 2-3). The cave was still in common use in the time Orpen documented the painting. In the excavations was found a late Holocene lithic assemblage with pottery that represents the material culture of hunter-gatherers between about 1350 BP and 1874/1876 AD. Radiocarbon dates from other sites have shown that the ceramics were adopted in the southeast Africa in advance of the spread of agricultural economy. Later layers differ in some respects from the earlier, e.g. mean diameter of ostrich eggshell beads changes. The lithic assemblage seems to remain unchanged through the period of occupation, until the end of shelter use in the latter part of 19th century. (Mitchell 1996.) The San group led by Soai was attacked and either terminated, captured or dispersed in this specific rock-shelter in 1874 by a Basotho boer commando (Vinnecomb 1976). Use of the shelter continued still few years after the attack on Soai (Mitchell 1996).
- Strathalan Cave, South Africa. There has been two distinct occupation periods found in the excavations of the cave, older dating to 2470+900 BP and the younger 300+40 BP. Only the surface of upper occupational layer has been mapped this far. There was lot of preserved wooden and bone artefacts, 12 stone pieces, pot sherds and faunal remains found on top of the cave deposit. Researchers think that there could be more lithics found when the top of the deposits will be studied more thoroughly. The stone artefacts in the younger occupation period were technologically similar to earlier time periods. Sorghum heads and calabash fragments attested contacts with the IA farmer groups. Farmers appeared on the area first time about 300 years ago. (Opperman 1999.)
--Amanita phalloides 16:15, 23. Jan. 2007 (CET)
Weitere Kommentare
Ich finde es sehr bezeichnend, dass Du es trotz Ermahnung unterlassen hast Deine Zuordnung der Fundstätten zu den verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu begründen.
Dass Du jegliche Bantu-Zeugnisse südlich des Sambesi leugnest entspricht Deiner in Diskussionen immer wieder zutage getretenen Kurzschluss-Argumentation: Vor Mitte des 2. JT habe es südlich des Sambesi noch keine Bantu gelebt. Darum könnten sie so früh auch noch keine Spuren hinterlassen haben. Also stammten alle älteren Kulturreste von Nicht-Bantu, was wiederum beweise, dass vor dem 15.JH noch keine Bantu südlich des Sambesi lebten.--Ulamm 14:44, 24. Jan. 2007 (CET)