VDO Automotive

Marke und ehemaliges Unternehmen für Automobilelektronik und -mechatronik
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2007 um 12:00 Uhr durch 212.201.88.234 (Diskussion) (Innovationen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Siemens VDO Automotive ist ein weltweit tätiger Zulieferer der Automobilindustrie für Automobilelektronik und Automobilmechatronik und Bereich der Siemens AG.

Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit rund 50.800 Mitarbeiter (2005) und erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/2005 einen Umsatz von 9,6 Mrd. €. Vorstandsvorsitzender des laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 ist Alexander Then.

Unter anderem ist der Bereich Commercial Vehicles einer der Hersteller der On-Board-Unit (OBU) für die Lkw-Maut in Deutschland.

Geschichte

Die Firma VDO (Vereinigte DEUTA und OTA) entstand 1929 durch den Zusammenschluss der OTA Apparate GmbH mit der DEUTA (Deutsche Tachometer-Werke GmbH). Später wurde daraus die VDO Adolf Schindling Tachometerwerke GmbH, die wiederum zur VDO Adolf Schindling AG wurde. 1978 wurden die Firmen IWC und Jaeger-LeCoultre (mechanische Armbanduhren) zugekauft.

1991 wurde die VDO von Mannesmann aufgekauft. Daraufhin erfolgte die Integration der Mannesmann Kienzle GmbH (Tachographen und Taxameter) in die Mannesmann VDO AG. 1998 folgt die Akquisition des Philips-Geschäftszweiges Philips Car Communications (Audio und Autonavigation).

2001 übernahm Vodafone die Mannesmann AG, behielt deren Telekommunikationsanteile und beabsichtigte zunächst, die verbliebenen Geschäftsbereiche, darunter die VDO, als eigenständige AG unter dem Namen ATECS ("Advanced Technologies") an die Börse zu bringen. Dies kam jedoch nicht zustande, da die Siemens AG zusammen mit Bosch diese Bereiche übernahm. Siemens übernahm dabei aus Wettbewerbsgründen allein die VDO, und durch den Zusammenschluss mit der Siemens Automotive AG entstand so ein führender Zulieferer von Automobilelektronik und –mechatronik.

Die Siemens AG gründete den eigenständigen Geschäftsbereich Automobiltechnik 1989, 2000 wurde der Bereich Automobiltechnik aus der Siemens AG als Siemens Automotive AG ausgegliedert und im folgendem Jahr 2001 mit VDO zur Siemens VDO Automotive AG fusioniert.

Im März 2006 erfolgte die rechtliche Integration der Siemens VDO Automotive AG in die Siemens AG. Die Firmen- und Produktmarke Siemens VDO wird nach der Integration des Unternehmens weiter geführt. Der Bereich wird innerhalb der Siemens AG den Namen „Siemens VDO Automotive“ tragen. Die Marke „VDO Dayton“ für Audio-Navigation-Produkte wird ebenfalls weitergeführt.

Im Januar 2007 beschließt Siemens teile der Siemens VDO Automotive AG an die Börse zu bringen, während die Aktienmehrheit sowie die industrielle Führung weiterhin bei Siemens bleiben sollte.

Struktur

Die Siemens VDO ist in vier Geschäftsbereiche eingeteilt, die wiederum mehrere Bereiche beinhalten. Diese Bereiche sind:


Chassis & Safety

  • Safety & Chassis Electronics
  • Motor Drives


Interior & Infotainment

  • Infotainment Solutions
  • Radio Navigation
  • Information Systems Passenger Cars
  • Interior Controls


Powertrain

  • Engine Actuators, Air- and Emissions Management
  • Diesel Systems
  • Electronics & Drivetrain
  • Fuel Supply Systems (Schwalbach)
  • Gasoline Systems
  • Sensors


Commercial Vehicles

Produkte

Die vier Geschäftsbereiche haben u.a. folgende Produkte.

Chassis & Carbody


Interior & Infotainment

  • Kombiinstrumente
  • Fahrerinformationssysteme
  • Heizungs- und Klimasteuerung
  • Tachographen
  • Bordelektroniksysteme
  • Maut-Systeme
  • Inotainment und Telematik-Systeme
  • Navigations- und Multimediasysteme


Powertrain

  • Systeme und Komponenten für die Einspritzsysteme in Ottomotoren
  • Piezo-Common-Rail-Systeme (PCR)
  • Piezo-Pumpe-Düse-Einspritzsysteme (PPD)
  • Abgasregelsysteme
  • Tankentlüftungssysteme
  • Kraftstofffördereinheiten (Kraftstoffpumpen + Vorratsgeber)
  • Elektronische Getriebesteuerung


Service & Special solutions

  • Betriebsleittechnik
  • Fahrgastinformationen
  • Elektronisches Ticketing
  • Regelanlagen / Aktuatoren
  • Sensoren

Innovationen

  • Farbiges Head-Up-Display (im BMW 5er und 6er)
  • Elektronische Keilbremse per Brake-by-Wire
  • Wirkte mit bei dem „ALLFA-Ticket“ des Forschungsprojektes „intermobil“ (Elektronisches Ticket im Raum Dresden)
  • MAPPS (Magnetischer Passiver Positionssensor) ist ein vollständig gekapselter Drehwiderstand, der im Wesentlichen aus 52 biegsamen Metallzungen, die wie die Tasten auf einem Klavier nebeneinander angeordnet sind. Die Kontakte werden von außen über einen beweglichen Magneten durch die Kapselung hindurch geschlossen. Der Drehwiderstand unterliegt praktisch keinem mechanischen oder chemischen Verschleiß. Anwendung vorzugsweise bei Füllstandsanzeigen.
  • Piezo-Common-Rail-Systeme Kraftstoffsparende und umwelschonende Einspritzsysteme für Diesel-Motoren

Standorte

Die Siemens VDO Automotive besitzt weltweit etwa 130 Standorte. Wichtige Produktionsstätten in Deutschland sind zum Beispiel:Regensburg (Zentrale), Schwalbach (Entwicklung, Verwaltung), Villingen-Schwenningen, Karben, Babenhausen, Wetzlar, Dortmund, Bebra, Limbach-Oberfrohna, Würzburg sowie in Österreich Wien und Trutnov (Trautenau) in der Tschechischen Republik.

Hauptsitz ist der Standort Regensburg.

In der Schweiz ist Siemens VDO Automotive in Neuhausen (SH) und Rüti (SG) ansässig.