Die Haartransplantation ist die Verpflanzung
- einzelner Haare
- kleinster Haarbüschel (Grafts)
- Hautstreifen mit Haaren
Die Haartransplantation kommt vor allem bei Haarausfall zur Anwendung, wenn sich eine Glatze bildet. 20 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Haarausfall. Medikamente können zwar oft den Haarausfall stoppen, die verloren gegangenen Haare wachsen aber in vielen Fällen nicht nach.
In den letzten Jahren hat die Haartransplantation zur Wiederherstellung des natürlichen Aussehens zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Geschichte
Seit ungefähr dem 18. Jahrhundert wurde von Versetzungen behaarter Hautteile bei Tieren und Menschen berichtet. Mit unterschiedlichen Erfolgen. Jedoch gab es bis zum folgenden Jahrhundert keine bedeutende Weiterentwicklungen. 1939 beschrieb erstmals ein japanischer Dermatologe namens Okuda die Durchschlagstechnik (Punchtechnik) in der Haarversetzung. Er benutzte kleine Durchschläge (Punche), um behaarte Hautteile von der Kopfhaut in andere Bereiche der Kopfhaut, sowie in Augenbrauen und den Schnurrbärte zu verpflanzen. Die verpflanzten behaarten Hautteile produzierten auch in Ihrer neuen Position erfolgreich Haare.
Allerdings sah Dr. Okuda diese Technik nur für Brandopfer vor. Er dachte damals noch nicht an die Möglichkeiten seine Technik gegen den typischen androgenetischen (vererbbaren) Haarausfall einzusetzen.
Seit 1960 haben sich die Techniken wesentlich erweitert.
Die neuste Methode, die Follicular Unit Extraction, wurde nach Angaben von Ray Woods und Angela Woods-Campbell bereits in den frühen 90ern von Ihnen ausgeführt. Es ist nicht genau nachvollziehbar, wer der erste war, der diese Technik ausgeführt hat. Es ist aber anzunehmen, dass es Ray und Angela Woods waren. Dr. Inaba hat in einem 1996 veröffentlichten Text eine ähnliche Methode der Entnahme von einzelnen Haarfolikeln beschrieben. Man weiß nicht, seit wann genau Dr. Inaba diese Technik schon vorher ausgeführt hat. Ray Woods und Angela Woods-Campbell gelten als die Pioniere dieser Technik.
Methoden der Haarverpflanzung
Punch
Die Punch- oder auch Stanztechnik ist die älteste Methode. Dr. Okuda verpflanzte mit 4 mm Zylindern behaarte Hautteile .
Streifen & Einsetzung Mini/Micrografts (MMG)
Diese Methode ist in Deutschland die am häufigsten anzutreffende Haarverpflanzungs-Methode. Dabei wird aus dem Haarkranz ein behaarter Hautstreifen entnommen und dieser in sogenannte mittlere Hautteile und kleinere Hautteile mit Haarwurzeln zergliedert. Man nennt dies auch Mini bzw. Micrografts. Danach werden dann die Grafts in die vorher vorbereiteten Gebiete eingesetzt.
Streifenentnahme & Einsetzung follikularer Einheiten (FUI)
Diese Methode ist die Weiterentwicklung der Mini/Micrograft-Technik. Hier wird auch ein behaarter Hautstreifen aus dem Haarkranz entnommen. Jedoch wird dieser unter einem hochauflösenden Mikroskop in die natürlichen Bündelungen des Haares (Follikulare Einheiten) zergliedert. Diese follikularen Einheiten (Follicular Unit = FU) werden dann in die vorher vorbereitenden Gebiete eingesetzt.
Follicular Unit Extraction (FUE) und Insertion (FUI)
Diese Methode ist die zur Zeit modernste Möglichkeit der Haarverpflanzung. Im Laufe der Jahre hat man festgestellt, dass Haare nicht einzeln, sondern in natürlichen Bündelungen wachsen. Diese Bündelungen enthalten in der Regel zwischen ein und vier Haare. Für die moderne Haarverpflanzung sind solche follikulare Einheiten von hoher Bedeutung.
Dabei werden aus dem Haarkranzbereich die einzelnen follikularen Einheiten (FU`s) mit einer Hohlnadeln entnommen und in die entsprechende Bereiche eingesetzt. Großer Vorteil dieser Methode ist, dass man sogar Körperhaare transplantieren kann.