Fürstenfeldbruck

Stadt in Bayern, Deutschland
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2007 um 00:38 Uhr durch Wasseralm (Diskussion | Beiträge) (Söhne und Töchter der Stadt: laut Artikel ist er in Fürstenfeldbruck geboren). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Fürstenfeldbruck ist Große Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis und liegt 25 km nordwestlich der Landeshauptstadt München.

Geografie

Geografische Lage

Fürstenfeldbruck wird von der Amper durchflossen. Die Stadt liegt auf halbem Weg zwischen München und Augsburg.

Nachbargemeinden

Die Große Kreisstadt Fürstenfeldbruck befindet sich im Herzen des Landkreises Fürstenfeldbruck. Sie ist von folgenden Gemeinden umgeben: Maisach (im Norden), Emmering (im Osten), Alling und Schöngeising (im Süden) sowie Landsberied und Mammendorf (im Westen).

Ausdehnung des Stadtgebietes

Zur Stadt Fürstenfeldbruck gehören die Orte Fürstenfeldbruck, Aich, Fürstenfeld, Gelbenholzen, Hasenheide, Kreuth, Lindach, Neu-Lindach, Pfaffing, Puch, Rothschwaig und Weiherhaus.

Klima

Fürstenfeldbruck kann - wie praktisch ganz Bayern (ausgenommen Hochgebirgslagen) - dem mitteleuropäischen Übergangsklima zugerechnet werden. So treten zwar Wetterextreme des Kontinentalklimas eher selten auf, doch ist zu beobachten, dass gerade die Winter oft strenger sind als im Westen Deutschlands. Auch fällt meist mehr Schnee als in vielen anderen deutschen Gegenden. Ein Grund hierfür ist die relative Höhenlage von mehr als 500 Metern über NN. Im Sommer wiederum kann es oft heißer werden als z.B. an der Nordseeküste, da der kühlende Effekt einer großen Wassermasse fehlt. Weitere wesentliche wetterbestimmende Faktoren sind die Alpen als mitteleuropäische und die Donau als regionale Wetterscheide. Durch diese Konstellation ist das Wetter relativ wechselhaft. Der Föhn bringt das ganze Jahr hindurch aus südlicher Richtung unregelmäßig warme, trockene Luftströmungen nach Fürstenfeldbruck. Das Kleinklima der Stadt wird von der Amper mitbestimmt.

Geschichte

Der Name Fürstenfeldbruck ist die Anreihung der Namen "Fürstenfeld" und "Bruck".

Der Namensteil "Fürstenfeld" (Feld des Fürsten) sagt aus, dass diese Flur ehemals zum Besitz der Wittelsbacher gehörte. Dort wurde im Jahre 1263 das gleichnamige Zisterzienserkloster Fürstenfeld gegründet. Die Siedlung "Bruck" war in direkter Nachbarschaft des Klosters schon vorher am dortigen Amper-Übergang entstanden. Für die Überquerung dieser Brücke, die zu der - damals sehr bedeutenden - Salzstraße gehörte, erhob die Familie der Gegenpointer im Auftrag der Welfen Zoll.

Um diese Zollstation und eine dort gegründete Poststation wuchs eine Siedlung, die erstmals 1306 als Markt bezeichnet wurde. 1425 gingen auch die letzten Besitzrechte von den Gegenpointern an das Kloster über, womit auch die Ortsbezeichnung Fürstenfeldbruck entstand.

1803 wurde das Kloster säkularisiert und ganz langsam entwickelte sich eine bürgerliche Selbstverwaltung. Erst am 30. September 1935 wurde der "Markt" zur Stadt erhoben. Mit der Ansiedlung des Fliegerhorstes in den 40er Jahren und der Anbindung an das Nahverkehrsnetz von München 1972 gewann Fürstenfeldbruck weiter an Bedeutung und die Bevölkerungszahlen nahmen rasch zu. Im gleichen Jahr - während der Olympischen Spiele - erlangte die Stadt mit der missglückten Befreiung israelischer Olympiateilnehmer aus der Gewalt palästinensischer Terroristen traurige Berühmtheit (siehe dazu Geiselnahme von München).

Der Landkreis hat mittlerweile über 180.000 Einwohner und die östlichen Bereiche des Landkreises sind teilweise schon sehr nah an die Landeshauptstadt München herangewachsen. Die Große Kreisstadt Germering bei München, die auch zum Landkreis FFB gehört, hat inzwischen mehr Einwohner als FFB. Am 1. Januar 2006 wurde Fürstenfeldbruck ebenfalls zur Großen Kreisstadt erhoben.

Politik

Der Oberbürgermeister der Stadt ist Sepp Kellerer (CSU).

Der Stadtrat hat 40 Mitglieder. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 18. März 2002 wie folgt dar:

CSU : 19 Sitze
SPD : 8 Sitze
BBV : 5 Sitze
FDP : 2 Sitze
Freie Wähler : 2 Sitze
Grüne : 2 Sitze
Parteilose : 2 Sitze

Wappen

Wegen der langen Abhängigkeit vom Kloster Fürstenfeld entstand ein eigenständiges Brucker Wappen erst relativ spät. Die erste Wappenverleihung erfolgte 1813. Das heutige Wappen zeigt im Schildhaupt die berühmten bayerischen Rauten, darunter vor rotem Grund eine Brücke, die mit einem goldenen Kreuz geschmückt ist. So vereint das Wappen die christliche (klösterliche) Tradition des Ortes mit der merkantil-bürgerlichen Tradition der Brücke an der Fernhandelsstraße.

Städtepartnerschaften

Vorlage:Border

Livry-Gargan (Frankreich) (seit 28. Juni 1967)

Vorlage:Border

Cerveteri (Italien) (seit 29. Juni 1973)

Vorlage:Border

Wichita Falls (USA) (seit 3. Dezember 1985)

Vorlage:Border

Zadar (Kroatien) (seit 2. Oktober 1989)

Vorlage:Border

Almuñécar (Spanien) (seit 25. Juni 2005)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Neue Bühne Bruck
  • s'Brucker Brettl

Literatur

Die Nachkriegsatmosphäre in Fürstenfeldbruck ist Thema des umstrittenen Romans "Trümmerkind" des in Fürstenfeldbruck geborenen Autors Bernd Späth.

Veranstaltungen und Tagungen

  • Veranstaltungsforum Fürstenfeld auf dem Klosterareal des ehemaligen Zisterzienserkloster. Hier finden das ganze Jahr hindurch diverse Veranstaltungen und Tagungen statt.
  • Jedes Jahr um den Monatswechsel Oktober zu November findet in Fürstenfeldbruck die Leonhardifahrt zu Ehren des Heiligen Leonhard statt. Dabei werden die festlich geschmückten Pferde gesegnet und ziehen anschließend in einer großen Runde durch die Stadt. Die Fürstenfeldbrucker Sankt-Leonhard-Kirche spielt an diesem Feiertag natürlich eine besondere Rolle.
  • Alljährlich am 13. Dezember pflegt man in Fürstenfeldbruck zu Ehren der Heiligen Lucia einen einzigartigen Brauch, das Lucien-Häuschen-Schwimmen.Von Kindern gefertigte Nachbildungen von Gebäuden der Stadt werden der nächtlichen Amper feierlich übergeben. Durch brennende Kerzen im Inneren der kleinen Kunstwerke wird der dunkle Fluss stimmungsvoll erleuchtet.

Museen

Das Stadtmuseum Fürstenfeldbruck, angesiedelt auf dem Areal des ehemaligen Zisterzienserklosters Fürstenfeld, befasst sich mit Heimatkunde und Geschichte der Kreisstadt und deren Umgebung. Die Schwerpunkte der Dauerausstellung sind hierbei die Epoche der römischen Herrschaft im Umkreis der heutigen Stadt, die Geschichte des Klosters sowie das bürgerliche Leben in Bruck zur Zeit der vorletzten Jahrhundertwende. Ergänzt wird das Angebot durch zeitlich begrenzte Ausstellungen zu verschiedenen, die Region betreffenden Themen.

Bauwerke

 
Klosterkirche St. Maria
  • Pfarrkirche St. Magdalena. Ein Bau der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, wohl aus der Miesbacher Bauschule, erneuert in Formen des späten Rokoko.
  • Wallfahrtskirche St. Leonhard. Ein seltener gotischer Zentralbau, der für die Leonhards-Wallfahrten und die damals üblichen Durchquerungen der Kirche zu Pferde im 15. Jahrhundert errichtet worden war.
  • Aumühle. Ein Industriedenkmal des späten 19. Jahrhunderts, heutige Stadtbibliothek von Fürstenfeldbruck und Sitz der Stadtwerke, früher Bullach-Mühle oder Altmil genannt, erste urkundliche Erwähnung 1331.
  • Altes Rathaus. Die späte Einrichtung eines Rathauses in einem umgebauten Geschäftshaus (1866) erklärt sich aus der langen Abhängigkeit des Marktes Bruck vom nahen Kloster Fürstenfeld. Wegen dieser, erst durch die Säkularisation beendeten, politischen Konstellation, war ein bürgerliches Verwaltungszentrum bis in das 19. Jahrhundert hinein keine vordringliche Notwendigkeit gewesen. Heute finden im Sitzungssaal des ehemaligen Rathauses Hochzeiten statt.
  • Sankt Peter und Paul in Aich. Die jetzige Kirche besteht seit dem Jahr 1728. In der Einrichtung finden sich noch einige interessante Stücke des gotischen Vorgängerbaus. Andere Teile der Kirche weisen Züge des Rokkoko auf.
  • Sankt Sebastian in Puch. Kirche im spätgotischen Stil - jedoch mit Stuckverzierungen. Vieles in der Kirchenausstattung weist auf die Verehrung der Seligen Edigna hin, die laut einer Legende in der benachbarten "1000-jährigen Linde" ein Einsiedlerleben geführt haben soll. Der Schriftsteller Julius Langbehn liegt auf dem kleinen Friedhof begraben.

Parks

Der Fürstenfeldbrucker Stadtpark befindet sich südlich der Altstadt zwischen der Hauptpost und den Stadtwerken.

Ein kleiner Park besteht auch rund um das Stadterhebungsdenkmal nördlich des Hallenbads.

Der Waldfriedhof im Fürstenfeldbrucker Westen ist in parkähnlichem Charakter angelegt.

Naturdenkmäler

Bekannt ist die uralte Edignalinde im Fürstenfeldbrucker Stadtteil Puch.

Sport

  • Sportclub Fürstenfeldbruck von 1919 e.V.
  • TuS Fürstenfeldbruck e.V. (Turn- und Sportverein)
  • Tennisclub Fürstenfeldbruck e.V.
  • EV Fürstenfeldbruck (Eishockey]
  • Fußballclub Aich e.V. von 1924
  • Judoclub FFB e.V.
  • Amperschützen e.V.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ansässige Unternehmen

Medien

Der Sitz des regionalen Radiosenders 106.4 TOP FM befindet sich in Fürstenfeldbruck.

Tageszeitungen am Ort sind die „Fürstenfeldbrucker SZ“ (eine Regionalausgabe der Süddeutschen Zeitung) sowie das „Fürstenfeldbrucker Tagblatt“ (eine Regionalausgabe des „Münchner Merkur“).

Staatliche Einrichtungen

Bildung

  • Graf-Rasso-Gymnasium
  • Viscardi-Gymnasium
  • Ferdinand-von-Miller-Realschule
  • Staatliche Berufsschule Fürstenfeldbruck
  • BOS / FOS/
  • Niederbronnerweg Grundschule
  • Volkshochschule FFB
  • Philipp-Weiß-Schule

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Personen mit Bezug zu Fürstenfeldbruck

  • Oskar von Miller, Gründer des deutschen Museums, Erbauer des ersten deutschen Elektrizitätswerkes