Wappen | Karte |
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Datei:Wappen eichgraben.jpg | ![]() |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niederösterreich |
Politischer Bezirk: | Sankt Pölten Land (PL) |
Fläche: | 8,88 km² |
Einwohner: | 3.748 (Volkszählung 2001) |
Höhe: | 286 m ü. A. |
Postleitzahl: | 3032 |
Vorwahl: | 0 27 73 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Gemeindekennziffer: | 3 19 05 |
Gliederung | 7 Ortsteile |
Gemeindeamt: | Rathausplatz 1 3032 Eichgraben |
Offizielle Website: | www.eichgraben.at |
E-Mail-Adresse: | info@eichgraben.at |
Politik | |
Bürgermeister: | Wilhelm Groiß (ÖVP) |
Gemeinderat: | 23 Mitglieder: 10 ÖVP, 6 SPÖ, 3 GEMEINSAM, 2 GLU, 2 Die Grünen Eichgraben |
Eichgraben ist eine Marktgemeinde im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich, Österreich.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt im Wienerwald 32,4 Kilometer westlich von - ausgehend von der Stadtmitte - Wien und 31,8 Kilometer östlich von St. Pölten - ebenfalls Stadtmitte.
Nachbargemeinden
Stadtgliederung
Eichgraben gliedert sich in 7 Ortsteile
- Ottenheim
- Stein
- Winkel
- Eichgraben
- Hutten
- Hinterleiten
- Knagg
Geschichte
Vor über 650 Jahren, im August 1345, scheint der Name Eichgraben zusammen mit Ottenheim, geschrieben "Aichgrawen" und "Ukenhaim", erstmals in einer kirchl. Stiftungsurkunde des Klosters St. Andrä an der Traisen auf. Diese Urkunde ist im Archiv des Stiftes Herzogenburg zu besichtigen. Der Wirsinger Gottfried von Kirchstetten verfasste und besiegelte im Jahre 1345 den Stiftungsbrief. "Aichgrawen" ins Hochdeutsche übersetzt - mit Eichenwald bewachsener Graben. "Ukenheim" - Heim eines Ottos - Ottenheim.
15. Jahrhundert: In Niederösterreich herrschten fast 100 Jahre lang Krieg und Söldnerbanden.
16. Jahrhundert: Maximilian 1. schuf den modernen Beamtenstaat, für den Wienerwald wurde das Forstwesen neu organisiert. Es begann die erste Siedlertätigkeit im Raume Eichgraben. Im Jahre 1529 standen die Osmanen vor Wien. Die Stadt wurde jedoch von den Belagerten heldenhaft verteidigt.
17. Jahrhundert: Es entstand eine Anzahl von Holzhauersiedlungen, sogenannte Hüttersiedlungen; daher der Name "Hutten" als Ortsteil von Eichgraben. Abgesehen von den Auswirkungen des 30-jährigen Krieges (1618-1648) erlebte der Wienerwald im 17. Jahrhundert eine ruhige Entwicklung und Siedlungstätigkeit. Erst 1683 brachte der zweite Türkenüberfall erneut eine Katastrophe.
18. Jahrhundert: Die Pest wütete in Eichgraben (1713). Die napoleonische Ära brachte den Siedlungen zusätzliche finanzielle Lasten und Hemmungen.
19. Jahrhundert: Durch den Wiener Kongress wurden 1815 die ersten Touristikbestrebungen im Wienerwald eingeleitet. Es wurden im Bereich des Wienerwaldes mehrere Schutzhäuser errichtet. Für das heutige Eichgraben brachte das vorige Jahrhundert ein großes Ereignis: den Bau des Viaduktes. Um das Jahr 1850 entstand das 20m hohe dreibogige Viadukt, das den "Graben" mitten im Ort zur Führung der Westbahn überqueren sollte. Eichgraben wuchs in dieser Periode zu einem Villenort und prägte sein Gesicht als Streusiedlung. Weiters hatte der Ort ab 1850 einen freigewählten Bürgermeister. Zu dieser Zeit war Eichgraben jedoch noch dem Gemeindegebiet von Maria Anzbach einverleibt. 1891 erfolgte der Spatenstich zur Herz-Jesu-Kapelle. Die Einweihung der Kapelle erfolgte im Jahre 1896. Im Jahre 1923 erfolgte die Gemeindegründung, seit diesem Zeitpunkt ist Eichgraben eine selbständige Gemeinde.
20. Jahrhundert: Nach dem 2. Weltkrieg, im Jahre 1947, wurde der reguläre Gemeinderat gewählt.
Im Jahre 1951 erfolgte die Weihe der großen Kirche, des Wienerwald-Domes. Im Advent 1967 wurde die Evangelische Michaelskapelle durch Superintendent Georg Traar eingeweiht, ein Jahr später von Bischof Oskar Sakrausky visitiert. Pfarrer jener Zeit war Dr. Walter Stökl (1897-1976), der gemeinsam mit der Ökumenischen Schwesterngemeinschaft die Michaelskapelle und Eichgraben weit über die Grenzen bekannt gemacht hat. Im Jahre 1973 wurde Eichgraben zum Markt erhoben.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Eichgraben auch zu einem Erholungs- und Fremdenverkehrszentrum.
Genaueres zur Geschichte Eichgrabens und des Wienerwaldes findet sich im Wienerwaldmuseum Eichgraben.
Religionen
Es gibt zwei katholische sowie eine evangelische Kirche, in denen regelmäßig Gottesdienste stattfinden, weiters auch das Annunziatakloster im Ortsteil Stein. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist römisch-katholisch, es gibt aber eine kleine, aktive evangelische Gemeinde. Es existiert eine sehr kleine islamische Gemeinschaft, die bislang noch kein Gebetshaus besitzt. Andere Religionsgemeinschaften spielen eine untergeordnete Rolle.
Politik
Bürgermeister der Marktgemeinde ist Wilhelm Groiß, Amtsleiter Franz Grauer.
Im Gemeinderat gibt es bei insgesamt 23 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 6. März 2005 folgende Mandatsverteilung:
ÖVP 10, SPÖ 6, GEMEINSAM (Gemeinsam Eichgrabens Zukunft gestalten) 3, GLU (Grünlandsterne Liste Umweltschutz) 2, Die Grünen Eichgraben 2, andere keine Sitze.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Wienerwaldmuseum Eichgraben
Musik
- Viele bekannte Musiker haben Eichgraben zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht. So auch der international bekannte Jazzgitarrist Mario Lima.
- Mitglieder der Wiener Philharmoniker geben in der Adventzeit traditionell ein Konzert im Wienerwalddom.
- Im Wienerwaldmuseum Eichgraben und dem diesem Komplex angeschlossenen Fuhrwerkerhaus finden laufend Konzerte statt, der Schwerpunkt liegt in den Bereichen Klassik, Jazz, Volksmusik und Crossover Projekten.
- Der Musikschulverband Maria Anzbach - Eichgraben bietet Unterricht für diverse Instrumente an und veranstaltet regelmäßig Konzerte.
Vereine
- Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein
- Verein für Kunst und Kultur
- Freiwillige Feuerwehr Eichgraben
- Samariterbund Eichgraben
- LIONS Club Wienerwald West
- Schachklub Eichgraben
- Österreichischer Kameradschaftsbund Ortsverband Eichgraben
Es gibt zahlreiche weitere Clubs und Vereine in Eichgraben, eine vollständige Aufstellung ist der unten verlinkten Webseite der Marktgemeinde Eichgraben zu entnehmen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Gemeinde ist verkehrtechnisch gut erschlossen, denn sie liegt an der Westbahn (die Haltestelle heißt Eichgraben-Altlengbach) und befindet sich in unmittelbarer Nähe der Westautobahn A1 (Abfahrt Pressbaum oder Altlengbach) und der Außenringautobahn A21 (Abfahrt Hochstrass). Mit der Eröffnung der Hochleistungsbahnstrecke über das Tullnerfeld wird der Transitverkehr voraussichtlich nicht mehr auf diesem Streckenabschnitt der Westbahn geführt. Eichgraben verfügt über eine Park & Ride Anlage unmittelbar beim Bahnhof. Mehrere Taxiunternehmen sorgen rund um die Uhr für einen Transport von Fahrgästen in entlegenere Ortsteile.
Infrastruktur
Im Zuge der Verlegung von Erdgasleitungen, wurde der Großteil Eichgrabens auch mit einem Kabelnetz (Glasfaser- bzw. Koaxialkabel) ausgestattet, über das die Produkte der kabelsignal AG genutzt werden können. Elektrizitäts- und Telekommunikationsleitungen sind weitgehend unterirdisch verlegt. Das Strom- und Gasnetz wird vom niederösterreichischen Landesversorger EVN betrieben. UMTS-Dienste sind in Eichgraben bereits verfügbar.
Gastronomie
Die Zahl der gastronomischen Betriebe hat sich in den letzten Jahrzehnten etwas reduziert. Derzeit gibt es zwei Kaffehäuser, vier Gasthäuser, eine Pizzeria, zwei Kantinen, ein Imbisslokal am Bahnhof und ein Pub.
Medien
- "Der Eichgrabner", Periodikum des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins.
- NÖN - Niederösterreichische Nachrichten, Wochenzeitung, die den Ereignissen in Eichgraben einen eigenen Bereich gewidmet hat.
Bildung
- Volksschule Eichgraben, Hauptstraße 44
- Hauptschule Eichgraben, Hauptstraße 44
- "Die Neue Schule" (Privatschule), Furth 8
- Zwei Kindergärten
Ehrenbürger
- Bürgermeister a.D. Dipl. Ing. Kurt Müller
- Adolf Plank (für sein langjähriges Engagement als Obmann des Fremdenverkehrs- und Verschönerungsvereins)
Literatur
- Der in Kirchstetten ansässige Dichter Wystan Hugh Auden (1907-1973) nannte Eichgraben in mehreren seiner Essays, bezugnehmend auf die hohe Lebensqualität in dieser Gemeinde.
- Ernst Jandl verwendete den Wortlaut 'Eichgraben' einige Male in seinen Gstanzln.
Sonstiges
- Eichgraben diente bereits mehrmals als Filmkulisse, so auch für zwei Spielfilme mit Peter Alexander.
- 1981 wurde eine Folge der Krimireihe Tatort zum Großteil in Eichgraben gedreht.
- Der österreichische Kaberettist Roland Düringer erwähnte Eichgraben in Programmen und Filmen.
Weblinks