In der Mathematik sind Binomialkoeffizienten bestimmte reelle Zahlen, die in vielen Bereichen auftreten, z.B. in der Kombinatorik und der Analysis.
Ein Binomialkoeffizient hängt von zwei Zahlen ab; wenn diese p und q sind, dann schreibt man den Binomialkoeffizienten "p über q" als
Definition
Die einfachste Definition gilt für den Fall, dass p und q ganze Zahlen sind, wobei p ≥ 0 ist. In diesem Fall definiert man
Dabei ist p! die Fakultät von p, p! = p·(p-1)·...·2·1.
Eine Verallgemeinerung, die in der Analysis eine Rolle spielt, erhält man, wenn p eine beliebige reelle Zahl und q eine nichtnegative ganze Zahl ist. In diesem Fall ist
der Binomialkoeffizient "p über q". Diese Definition stimmt für nichtnegative ganzzahlige p und q mit der ersten überein.
Die Betafunktion B(x,y) erlaubt eine Erweiterung der Definition auf reelle q, aber nur für q>-1 und p-q>-1:
Beispiele
Berechnung
Für den Binomialkoeffizienten nichtnegativer ganzer Zahlen n und k hat man folgende rekursive Darstellung:
Beispiel:
- = 2 + 2*(1 + 1) = 2 + 4 = 6
Sie eignet sich zum Beispiel, um alle Binomialkoeffizienten für ein vorgegebenes k zu bestimmen, ein Schema dazu ist das Pascalsche Dreieck.
Diese Methode hat den Nachteil, das sie sehr aufwendig ist, und je nachdem viel Speicher verbrauchen kann.
Besser und schneller ist folgende Formel:
Beispiel:
Ein wissenschaftlicher Taschenrechner erspart in der Praxis durch die Funktionstaste "nCr" (n choose r) viel Tipparbeit:
- Eingabe p-Wert, Taste "nCr", Eingabe q-Wert, Taste "=".
Binomische Reihe
Der Name "Binomialkoeffizient" ist abgeleitet vom Auftreten in der binomischen Reihe
Ist α ganzzahlig, so bricht die Reihe nach dem Glied k = α ab, d.h. alle weiteren Glieder sind 0. Für nicht ganzzahliges α liefert die binomische Reihe die Taylorreihe von mit Entwicklungspunkt 0.
Beispiele
- (ein Spezialfall der ersten binomischen Formel)
Anwendung in der Kombinatorik
Eine Anwendung des Binomialkoeffizienten in der Kombinatorik ist die Bestimmung der Anzahl der Möglichkeiten, aus einer Menge mit p Elementen q Elemente auszuwählen, ohne auf die Reihenfolge bei der Auswahl zu achten. Damit lässt sich z.B. die Anzahl der Möglichkeiten, beim deutschen Lotto 6 aus 49 (ohne Zusatzzahl oder Superzahl) zu ziehen, berechnen:
Optimierung der Auswertung von Binomialkoeffizienten
Da die Fakultäten extrem schnell wachsen, ist es sinnvoll, Zähler und Nenner dadurch kleinzuhalten, indem man nach jeder Multiplikation kürzt:
Dabei entstehen nicht so große Zahlen, als wenn man die beiden Produkte am Ende dividiert hätte:
Bei mag das noch nicht so wichtig sein, aber die beiden Produkte können sehr groß werden. Bei naiver Implementation auf Computern kann es schnell zu einem Speicherüberlauf kommen, beispielsweise bei .
Siehe auch
Weblinks
- http://www.jonelo.de/java/bigal_de.html
Kleines, freies und plattformunabhängiges Programm, u. a. zur genauen Berechnung des Binomialkoeffizienten (mit Java-Quelltext)