Viertes Laterankonzil

bedeutendstes Konzil des Mittelalters
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Das 4. Laterankonzil wurde durch die Bulle Papst Innozenz III. vom 19. April 1213 einberufen. Die Versammlung fand im November 1215 statt. Es war das 12. ökumenische Konzil und wird manchmal das "Allgemeine Laterankonzil" genannt wegen der Anwesenheit von einundsiebzig Patriarchen und Metropoliten, 412 Bischöfen und neunhundert Äbten und Priores.

Innozenz III. beabsichtigte die Verteidigung des katholischen Glaubens, die Unterstützung der Kreuzfahrerstaaten in Palästina (siehe: Königreich von Jerusalem) und die Erringung der kirchlichen Freiheit im Investiturstreit und andere Konflikte beizulegen. Der Papst präsentierte dem des Konzil siebzig Dekrete; diese wurden zusammen mit Maßnahmen gegen Häretiker und der Organisation des bevorstehenden Kreuzzugs abgehandelt.

Im Konzil selbst erfolgte wenig mehr als ein Abnicken der vorgelegten Beschlüsse. Dazu gehörten:

  • die Herausstellung des Glaubens und des Dogmas der Transsubstantiation
  • die Verfahren und Strafen gegen Häretiker und ihre Beschützer, überführte und verurteilte Ketzer seien der „weltlichen Hand“ zur Exekution zu übergeben
  • die Proklamation des Papstprimates - nach dem Papst kommt das Primat den Patriarchaten in folgender Reihenfolge zu:
  • Die Bestimmungen für die Führung des Klerus umfassten u.a. folgende Verstöße:
  • das Omnis utriusque sexus (die sog. ‚Osteraufgabe’), die jedem Christen, der die Mannbarkeit erreicht hatte, verpflichtete, alle seine Sünden dem Priester mindestens einmal jährlich zu beichten
  • Juden und Muslime wurden zum Tragen einer sie von den Christen unterscheidenden Tracht gezwungen.

Der Konzil bestätigte auch die Erhebung Friedrich II. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs