Gisela Uhlen

deutsche Schauspielerin
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2007 um 12:55 Uhr durch Konrad Lackerbeck (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Gisela Uhlen (* 16. Mai 1919 in Leipzig; † 16. Januar 2007 in Köln; eigentlich Gisela Friedlinde Schreck) war eine deutsche Schauspielerin, Tänzerin und Autorin. Sie verkörperte seit 1936 etwa 60 Film- und über 100 Bühnenrollen.

Leben und Werk

Die Schauspielerin wurde als viertes Kind des Opernsängers Augustin Schreck und seiner Frau Luise Frieda 1919 in Leipzig geboren. Die Nichte des Stummfilmstars Max Schreck, der in den 1920er Jahren mit dem Streifen Nosferatu internationale Bekanntheit erlangte, besuchte bereits als Fünfjährige die Mary-Wigman-Tanzschule für modernen Ausdruckstanz am Leipziger Konservatorium. Später erlernte sie noch klassisches Ballett und Akrobatik als sie sich mit 15 Jahren für den Beruf der Schauspielerin entschied. Als Pseudonym wählte sie Gisela Uhlen.

Nachdem sie ihre Schauspielausbildung in Berlin absolvierte, debütierte sie 1936 in dem UFA-Film Annemarie, einem nationalistisch angehauchten Liebesfilm, wo sie die Hauptrolle der jungen Organistin verkörperte. Sie hatte mit ihren ersten Filmen großen Erfolg und wurde schnell sehr populär. Im gleichen Jahr debütierte sie auch am Schauspielhaus Bochum, wo sie ein Engagement unter dem Intendanten Saladin Schmitt erhielt. Zwei Jahre später holte Heinrich George die Schauspielerin zum Berliner Schillertheater. Viele der Filme, in denen Gisela Uhlen bis 1945 spielte, waren ausgeprägt nationalistisch bzw. dezidiert pro-nationalsozialistisch. So zum Beispiel der Propagandafilm Ohm Krüger aus dem Jahr 1941 und wurde im Dritten Reich zu einer der bekanntesten Diven.

Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte sie zunächst vor allem Theater. 1949 inszenierte sie mit ihrem Ehemann Nummer 3, dem Regisseur Hans Bertram, das Filmdrama Eine grosse Liebe, wo sie neben der weiblichen Hauptrolle auch am Drehbuch mitarbeitete. Dennoch fiel der Film beim Publikum wie auch bei den Kritikern gleichermassen durch. Später ließ sich Uhlen von Hans Bertram scheiden und heiratet 1953 ein weiteres mal, den Schauspieler Wolfgang Kieling. Bedingt durch einen Rechtsstreit mit Bertram um das Sorgerecht der gemeinsamen Tochter Barbara (* 1945), floh sie über die Schweiz, wo sie am Stadttheater Basel und am Schauspielhaus Zürich gastierte, am 22. April 1954 nach Ostberlin. Hier spielte sie am Deutschen Theater, nebenbei wurde sie noch ein Filmstar bei der DEFA, als am 17. Januar 1955 die gemeinsame Tochter Susanne zur Welt kam.

Bereits 1957 trennte sie sich von Kieling und heiratete in fünfter Ehe den DEFA-Regisseur Herbert Ballmann, in dessen Filminszenierungen sie mehrfach mitspielte. 1960 kehrte Uhlen dann wieder in die Bundesrepublik zurück, wo sie von Boleslaw Barlog an das Schillertheater verpflichtet wurde. In den 1960er Jahren spielte sie in drei Edgar-Wallace-Filmen mit, 1979 besetzte Rainer Werner Fassbinder sie in Die Ehe der Maria Braun. Für diese Rolle erhielt sie 1979 einen Bundesfilmpreis in Gold.

Zu Beginn der 80er Jahre gründete sie die „Wanderbühne Gisela Uhlen“ wo sie unter anderem mit ihrer Tochter Susanne im Drama Gespenster agierte. Späte Popularität erreichte sie durch den Erfolg der Fernsehserie Forsthaus Falkenau Anfang der 1990er Jahre. Außerdem war sie regelmäßiger Gast in Krimiserien wie Derrick. Ende 2005 übergab sie dem Filmmuseum Potsdam einen Teil ihrer privaten Sammlung mit Fotos, Zeitungsartikeln und Filmaccessoires.

Gisela Uhlen war sechsmal verheiratet. Mit dem Schauspieler Wolfgang Kieling hatte sie eine Tochter: Susanne Uhlen (* 17. Januar 1955). Mit dem 1993 verstorbenen Regisseur Hans Bertram hatte sie eine 1945 geborene Tochter (Barbara Bertram). Beide Töchter sind ebenfalls Schauspielerinnen. Ihre sechste Ehe wurde 1985 geschieden.

Filmographie (Auswahl)

Theaterrollen