Kohlenstoffdisulfid (englisch: carbon disulfide, Trivialname : Schwefelkohlenstoff, CS2) ist ein Oxidationsprodukt von Kohlenstoff mit Schwefel.
Eigenschaften
Kohlenstoffdisulfid ist eine farblose, streng riechende, stark lichtbrechende und sehr leicht entzündliche, brennbare Flüssigkeit mit dem Schmelzpunkt von –122oC und einem Siedepunkt von 46oC. Schwefelkohlenstoff ist ein gutes Lösungsmittel für u.a. Jod, Schwefel, Selen und weißen Phosphor. Da Schwefelkohlenstoff gut fettlöslich ist, führt längeres Einatmen zu Vergiftungserscheinungen: Die akute Schwefelkohlenstoffvergiftung äußert sich in Gesichtsrötung, euphorischen Erregungszuständen, dann Bewusstlosigkeit, Koma und Atemlähmung, die chronische Schwefelkohlenstoffvergiftung durch wiederholtes längeres Einatmen ergibt Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Gedächtnis-, Seh- und Hörstörungen, Nervenentzündungen und Gefäßschäden.
Herstellung
Schwefelkohlenstoff entsteht aus Holzkohle und Schwefeldampf unter Luftausschluß bei Temperaturen von 800 bis 1000oC.
Verwendung
Schwefelkohlenstoff wird in großen Mengen zur Zellstoffaufbereitung eingesetzt, wobei sich mit Natronlauge lösliche Xanthogenate bilden. Es ist ein Lösungsmittel für Fette und wird in der Infrarot-Spektroskopie eingesetzt, da es keine störenden Wasserstoff- oder Halogenbanden besitzt. Die gelben Kupferxanthogenate geben unter Zersetzung wieder den giftigen Schwefelkohlenstoff frei und werden zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt.
Historisches
In Schwefelkohlenstoff gelöster weißer Phosphor wurde in Brandbomben verwendet.