08/15 ist eine gebräuchliche, abschätzige Redewendung für etwas ganz Gewöhnliches oder nichts Besonderes. Teilweise wird diese Redewendung auch für "veraltetes Material" verwendet.
Herkunft
Das Sprichwort stammt höchstwahrscheinlich von dem Maschinengewehrtyp MG 08/15, der im ersten Weltkrieg zum ersten mal zum Einsatz kam. Allerdings gibt es 2 Varianten, wie diese Redewendung entstanden ist.
Die erste führt die Redewendung darauf zurück, dass die Soldaten täglich mit diesem Typ umgingen und ein langwieriges und eintöniges Training mit dieser Waffe zu absolvieren hatten. So stand die Bezeichnung 08/15 für die Soldaten irgendwann für langweilige Routine, der man schon lange überdrüssig geworden war. Die andere Variante besagt, dass die Redewendung ihren Ursprung in der Tatsache hat, dass das MG08/15 das erste deutschlandweite einheitliche Maschinengewehr war. Bis dahin war jeder Landesteil selbst für die Ausrüstung seiner Soldaten zuständig und somit das Austauschen von Ersatzteilen in den inzwischen länderübergreifenden Truppen so gut wie unmöglich machte. Deswegen wurde das königliche Fabrikationsbüro gegründet, welches die Waffenherstellung normierte. Darauf wurde das MG 08/15 zu einem Synonym für Standard und Durchschnitt.
Am wahrscheinlichsten ist, dass beide Varianten ihre Richtigkeit haben und zur Redewendung beigetragen haben.
Im zweiten Weltkrieg wurde dieses Maschinengewehr ebenfalls benutzt, allerdings war die Technik zu der Zeit schon veraltet, was zu der Erweiterung der Bedeutung um "veraltetes Material" führte.
Verbreitung fand der Begriff auch durch die von Hans Hellmut Kirst 1950 erschienenen Romantrilogie 08/15. Es war einer der ersten Bestseller der Bundesrepublik und wurde 1954 unter dem Filmtitel 08/15 verfilmt.
Weblinks
- spiegel.de/... - Artikel aus der Serie "Zwiebelfisch"