Lufthansa

größte deutsche Fluggesellschaft
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Januar 2007 um 22:23 Uhr durch Ron63 (Diskussion | Beiträge) (hat Deutsche Lufthansa nach Lufthansa verschoben und dabei eine Weiterleitung überschrieben: Die Fluggesellschaft heißt nach wie vor nur Lufthansa. Der übergeordnete Konzern heißt "Deutsche Lufthansa AG". Eine "Deutsche Lufthansa" gibt es GAR ). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die weltweit unter dem Markennamen Lufthansa im Linienverkehr agierende deutsche Passagierfluggesellschaft ist eine im Handelsregister unter ihrem gesellschaftsrechtlichen Namen Deutsche Lufthansa AG eingetragene Aktiengesellschaft mit Sitz in Köln. Die Aktiengesellschaft leitet zugleich als Obergesellschaft den gleichnamigen Luftfahrtkonzern, dessen Name sich seit Mitte der 1990er Jahre über die traditionsreiche Fluggesellschaft Lufthansa hinaus auf den gesamten Konzern erstreckt. Hauptgeschäftsfeld des Konzerns ist der Linienflugverkehr. Zu den zahlreichen Tochtergesellschaften und Subunternehmen des Luftfahrtkonzerns gehört u.a. die aus der Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa AG ausgegliederte Lufthansa Cargo AG. Die konzerninterne Bezeichnung der heutigen Passagierfluggesellschaft Lufthansa lautet Lufthansa Passage Airlines. Der Heimatflughafen von Lufthansa ist Frankfurt/Main. In Deutschland ist Lufthansa die größte Fluggesellschaft und global einer der größten Carrier. Sie ist Gründungsmitglied der Star Alliance, der weltweit größten Luftfahrt-Allianz. Der global tätige Konzern Deutsche Lufthansa AG ist einer der größten Konzerne in der Zivilluftfahrtbranche.

Deutsche Lufthansa AG
IATA-Code: LH
ICAO-Code: DLH
Rufzeichen: Lufthansa
Gründung: 1926, Auflösung: 1945, Neugründung: 1954
Sitz: Köln, Deutschland
Drehkreuz: Flughafen Frankfurt am Main, Flughafen München, Flughafen Zürich
Heimatflughafen: Flughafen Frankfurt am Main
Allianz: Star Alliance
Flottenstärke: 429 (+ 94 Bestellungen)
Ziele: Nationale und internationale Ziele

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Lufthansa

Datei:Deutsche Lufthansa.svg
Historisches Lufthansa-Logo
Datei:Boeing247 Lufthansa.jpg
Boeing B-247 der Lufthansa (1935)

Die Geschichte der Lufthansa gliedert sich in den Zeitraum vom Gründungsjahr 1926 bis zum Ende des Dritten Reiches 1945 beziehungsweise - im juristischen Sinne - bis zur Liquidation im Jahr 1951 sowie den Zeitraum seit Neugründung im Jahr 1953. Die heutige Aktiengesellschaft „Deutsche Lufthansa AG“ ist im juristischen Sinne keine Rechtsnachfolgerin der (alten) Lufthansa. Gemeinhin gilt die Wiederaufnahme des Luftverkehrs im Jahr 1955 als Neubeginn der Lufthansa.

Die heute als „neue“ Lufthansa bekannte Gesellschaft wurde bereits am 6. Januar 1953 in Köln unter dem Namen „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ (LUFTAG) gegründet, bevor sie am 17. September 1954 die Markenrechte der alten „Deutschen Lufthansa AG in Liquidation“ inklusive Kranich-Logo und Flagge für 30.000 Deutsche Mark erwarb und schließlich am 1. April 1955 den regulären Flugbetrieb aufnahm. Die „neue“ Lufthansa war bis 1962 zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. 1966 wurde die Lufthansa-Aktie erstmals an der Börse gehandelt. Bis 1994 war die Lufthansa der offizielle Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland. Dann reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 Prozent auf nur noch 34 Prozent der Aktien. Seit 1997 ist die Lufthansa vollständig privatisiert. Dabei behielt „die Lufthansa“ als Fluggesellschaft zwar ihren Markennamen Lufthansa, ihre offizielle Bezeichnung Deutsche Lufthansa AG umfasst allerdings seitdem den gesamten Luftfahrt-Konzern. Die Fluggesellschaft Lufthansa wurde im Zuge dieser Neustrukturierung unter der konzerninternen Bezeichnung Lufthansa Passage Airlines neben weiteren Fluggesellschaften in das Konzerngeschäftsfeld Passage integriert. Unabhängig davon wird Lufthansa noch heute als deutscher Flagcarrier angesehen.

Konzern-Übersicht

 
Hauptverwaltung in Köln

Firmensitz und Hauptverwaltung des Luftfahrt-Konzerns Deutsche Lufthansa AG befinden sich in Köln. Der Konzernvorstand steuert mit den drei Ressorts Vorstandsvorsitz, Finanzen sowie Aviation Services & Human Resources die gesamte Unternehmensgruppe. Vorstandsvorsitzender der AG ist Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender des Aufsichtsrats ist sein Vorgänger Jürgen Weber. Am 31. Dezember 2005 beschäftigte der Konzern 92.303 Mitarbeiter (2004: 90.673). Er ist mit weltweit über 400 Konzern- und Beteiligungsgesellschaften einer der größten Konzerne in der Zivilluftfahrtbranche. Die Konzernstruktur gliedert sich in die folgenden sechs Geschäftsfelder, wobei strategisches Kerngeschäft die Passagierbeförderung im Linienverkehr (Passage) ist: Passage, Logistik, Technik, Catering, IT Services, Touristik & Finanzgeschäft. Die herausgehobene Stellung des Luftfahrt-Konzerns im internationalen Luftverkehr zeigt auch der Spitzenplatz bei der Zahl der von IATA-Fluggesellschaften beförderten Passagiere im Jahr 2003 sowie der erste Platz der Lufthansa Cargo bei der beförderten Luftfrachtmenge (2005). Die Zahl der konzernweit beförderten Fluggäste beläuft sich auf 51,3 Millionen (2005). Der Konzern Deutsche Lufthansa AG ist im DAX-Index notiert und auf Grund der Führungsrolle in Nachhaltigkeitsaspekten im weltweit anerkannten Dow Jones Sustainability World Index aufgenommen worden.

 
Personalverteilung im Lufthansa-Konzern
Basisdaten
Fluggastaufkommen 53,4 Millionen (2006)
Auslastung pro Sitz 81 Prozent (2005)
Frachtaufkommen 1,736 Millionen Tonnen (2005)
Nutzladefaktor 65 Prozent (2005)
Mitarbeiter 93.204 (Dez. 2005)
Umsatzerlöse 18,065 Milliarden (Ende 2005)
Konzerngewinne
  •    21 Millionen € (2001)
  •  717 Millionen € (2002)
  • -984 Millionen € (2003)
  •  404 Millionen € (2004)
  •  453 Millionen € (2005)
  •  691 Millionen € (Jan. - Nov. 2006[1] )

Geschäftsfelder des Konzerns

Passage

Der Bereich Passage (Passagier-Linienflugverkehr) macht 64 Prozent des Konzern-Umsatzes aus (Stand: 2005). Zu diesem Umsatz tragen folgende Linienfluggesellschaften und Allianzen bei:

Datei:DLH-Beteilgungen.jpg
Übersicht über den Konzernbereich Passage der Deutschen Lufthansa AG
(Die Lufthansa Cargo AG gehört als Frachtfluggesellschaft zwar zum Konzernbereich Logistik, nutzt jedoch auch die Luftfrachtkapazitäten der Fluggesellschaften im Bereich Passage.)

Die heutige Passagier-Linienfluggesellschaft Lufthansa (konzerninterne Bezeichnung: Lufthansa Passage Airlines) ist im gleichnamigen Konzern Deutsche Lufthansa AG die größte Einzelgesellschaft. An der Swiss International Air Lines hält der Lufthansa-Konzern 49 Prozent Kapitalanteil. Aufgrund vertraglicher Regelungen hat der Lufthansa-Konzern die operative Entscheidungsmacht inne. Die restlichen Kapitalanteile liegen - verwaltet durch die eigens gegründete Stiftung Almea - bei der AirTrust AG. Der Übergang der verbleibenden Anteile soll dann erfolgen, wenn die Sicherung der Luftverkehrsrechte zwischen der Schweiz und insgesamt mehr als 140 Ländern durch neu auszuhandelnde, bilaterale Verträge erfolgt ist. Die bisher bestehenden Verträge sehen eine sogenannte Nationalitätsklausel vor, die besagt, dass die Mehrheitseigentümer der Airline aus der Schweiz stammen müssen. An Germanwings als 100 prozentige Tochtergesellschaft (Low-Cost-Carrier) der Eurowings Luftverkehrs AG ist der Lufthansa-Konzern mit seinem 99,91 Prozent Kapitalanteil an Eurowings nahezu direkt beteiligt. 50,9 % der Kapitalanteile sowie der Stimmrechte an Eurowings unterliegen einer Call-Option. Eurowings ist zugleich Mitglied der vom Lufthansa-Konzern unter dem Markennamen Lufthansa Regional geleiteten Allianz von derzeit fünf Regionalfluggesellschaften. Die weiteren vier Mitglieder sind die beiden 100-prozentigen Tochtergesellschaften des Lufthansa-Konzerns, Lufthansa CityLine und Air Dolomiti, sowie die beiden Franchisenehmer von Lufthansa Regional, Augsburg Airways und Contact Air. Hinzu kommen die aus der Mitgliedschaft von Lufthansa in der Star Alliance resultierenden Umsatzanteile, die in den jeweiligen Codeshare-Abkommen vertraglich festgelegt sind. Die aus der Mitgliedschaft von Swiss in der Star Alliance resultierenden Umsatzanteile fließen Lufthansa indirekt über ihre Beteiligung an Swiss zu.

Logistik

In diesem Geschäftsfeld hat sich die Lufthansa Cargo AG, eine 100 prozentige Tochtergesellschaft des Lufthansa-Konzerns und Mitglied des Cargo Networks WOW, mittlerweile zu einer der weltweit führenden Frachtfluggesellschaften entwickelt.

Technik

Im Bereich Technik betreut der Lufthansa-Konzern über die konzerneigenen Fluggesellschaften hinaus weltweit sowohl konzernnahe, als auch fremde Fluggesellschaften. Die Lufthansa Technik AG ist heute eines der größten Flugzeugwartungsunternehmen der Welt. Im Joint Venture mit dem Hersteller von Regional- und Geschäftsreiseflugzeugen Bombardier betreibt die Lufthansa Technik AG die Wartungsfirma Lufthansa Bombardier Aviation Services GmbH. Vorwiegend den asiatischen Markt bedient der Lufthansa-Konzern mit AMECO Beijing, einem gemeinsam mit Air China beriebenen Joint-Venture-Unternehmen zur Wartung von Verkehrsflugzeugen der Herstellerfirma Boeing. Für die Flugzeugwartung notwendiges Material nebst Wartungseinrichtungen bietet die Lufthansa Technik Logistik GmbH an. Über die Flugzeugwartung hinaus bietet der Lufthansa-Konzern mit Lufthansa Flight Training die Ausbildung und Schulung von Cockpit- und Kabinencrews an.

 
Catering einer Maschine der Lufthansa durch LSG Sky Chefs auf dem Flughafen Hamburg

Catering

Im Bereich Catering bereitet die Lufthansa Service Gesellschaft, Markenname LSG Sky Chefs, als weltgrößter Caterer von Fluggesellschaften ein Drittel der Bordmahlzeiten aller Fluggesellschaften weltweit zu. Über den reinen Catering-Betrieb hinaus beliefert die Lufthansa WorldShop GmbH als Retailer mit den Bereichen Distanzhandel, Stationärhandel und Bordverkauf etliche Fluggesellschaften und Privatkunden mit Bordartikeln, Reiseutensilien und Merchandising-Produkten.

IT-Services

Über das Flugreservierungssystem Amadeus (CRS) hinaus bietet der Lufthansa-Konzern mit Lufthansa Systems, einem der führenden Anbieter von Flugverkehr-Informationstechnologie, luftverkehrsspezifische Software für Bord-, Flug- und Wartungsmanagement an.

Touristik und Finanzgeschäft

Die Deutsche Lufthansa AG und die KarstadtQuelle AG halten bislang je 50 Prozent an der Thomas Cook AG, einem Touristikunternehmen, das an der Ferienfluggesellschaft Condor Flugdienst GmbH mit 90 (künftig 75,1) Prozent Kapitalanteil beteiligt ist. Den restlichen Anteil an Condor in Höhe von 10 (künftig 24,9 Prozent) hält die Deutsche Lufthansa AG. Am 22. Dezember 2006 haben die Deutsche Lufthansa AG und die KarstadtQuelle AG eine Absichtserklärung unterzeichnet, wonach der Lufthansa-Konzern seinen 50-Prozent-Anteil an Thomas Cook an die KarstadtQuelle AG zu einem Kaufpreis in Höhe von rund 800 Millionen Euro übereignen wird [1]. Zugleich ist vereinbart worden, dass der Kapitalanteil des Lufthansa-Konzerns an Condor von 10 auf 24,9 Prozent aufgestockt wird und der Lufthansa-Konzern zudem die Anteile der Condor an der türkischen Charterfluggesellschaft Sun Express erhalte. KarstadtQuelle AG kann nach Ablauf von zwei Jahren nach Schließung des Kaufvertrags den 24,9 Prozent-Anteil des Lufthansa-Konzerns an Condor übernehmen (Call-Option). Im Gegenzug hat der Lufthansa-Konzern eine Put-Option auf den Kapitalanteil der KarstadtQuelle AG (75,1 Prozent). Sollten beide Unternehmen ihre Optionen nicht nutzen, steht dem Lufthansa-Konzern ein Vorkaufsrecht auf die Thomas-Cook-Anteile an Condor zu [2]. Mit dieser Anteilsregelung sollen die Start- und Landerechte (Slots) von Condor auch außerhalb Europas insbesondere für den Lufthansa-Konzern gesichert und ein Aufkaufen durch ausländische Investoren zunächst vermieden werden.

Das Franchise-Unternehmen Lufthansa City Center Reisebüropartner GmbH (LCR) ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Lufthansa-Konzerns. Die Reisebüro-Kette erwirtschaftet mit rund 300 Lufthansa City Centern in Deutschland und 540 Lufthansa City Centern in 59 Ländern einen Gesamtumsatz von mehr als rund 3,5 Milliarden Euro.

Am Terminal 2 des Flughafens München (Bauzeit circa 1999 - 2003) hält die Deutsche Lufthansa AG eine 40-Prozent-Beteiligung. Über Tochter- und Partnergesellschaften hat sich die Deutsche Lufthansa AG das ausschließliche Nutzungsrecht für diesen Terminal gesichert (Kapazität: bis zu 25 Millionen Passagiere). Der gemeinsame Bau und Betrieb dieses exklusiven Terminals durch die Deutsche Lufthansa AG und den dortigen Flughafenbetreiber war im europäischen Luftverkehrsmarkt erstmalig. Zwischenzeitlich ist die Deutsche Lufthansa AG auch maßgeblich an der Fraport AG , der Betreiberin des Flughafens Frankfurt, beteiligt. Seit Januar 2005 betreibt die Deutsche Lufthansa AG dort zusammen mit der Fraport AG den Terminal 1 sowie das Lufthansa First Class Terminal mit exclusiven Lounges, das ausschließlich für First Class Passagiere und Mitglieder des HON Circle (höchste Stufe des Vielfliegerprogramms „Miles & More“) bestimmt ist.

Die konzerneigene Delvag ist eine auf die Versicherung von Luftfracht spezialisierte Versicherungsgesellschaft. Die ebenfalls konzerneigene Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH ist auf das Geschäftsreisemanagement von Firmenkunden spezialisiert .

Auch an nicht direkt mit dem Luftverkehr zusammenhängenden Unternehmen hält der Lufthansa-Konzern Anteile, insgesamt verteilen sich diese auf mehr als 400 nationale und internationale Gesellschaften. Eine detailliertere Übersicht findet sich auf der Lufthansa Financials-Site im Internet (siehe Weblinks).

Flotten unter dem Markennamen Lufthansa

Lufthansa-Passage-Flotte

 
Lufthansa B747-400 (D-ABTD)
 
Boeing 737-300 „Sindelfingen“ der Lufthansa im Landeanflug
 
Airbus A321-100 „Osnabrück“ der Lufthansa im Landeanflug
 
Airbus A 340-600 der Lufthansa
Datei:LH A340 Landung FRA.jpg
Airbus A340-300 der Lufthansa bei der Landung auf dem Flughafen Frankfurt

Die Flotte der Lufthansa Passage Airlines setzt sich wie folgt aus 256 Flugzeugen zusammen:

Lufthansa-CityLine-Flotte

Die Lufthansa-CityLine-Flotte setzt sich wie folgt aus 80 Flugzeugen zusammen:

Lufthansa-Cargo-Flotte

Die Flotte der Lufthansa Cargo hat ein Durchschnittsalter von 8,2 Jahren (Stand: 31. März 2006, Quelle: Lufthansa).

Insgesamt umfasst die Flotte des Lufthansakonzerns mit allen Tochterunternehmen, ausgenommen Swiss Air, 432 Maschinen.

Flugzeugbestellungen


Am 6.Dezember gab die Lufthansa bekannt, 20 Boeing 747-8 und noch weitere sieben Airbus A340-642 zu bestellen. Erstere werden ab 2010 zur Flotte stoßen, bei der A340-Bestellung handelt es sich um die zweite Nachbestellung dieses Flugzeugtyps, weswegen diese Flugzeuge nach und nach zur Flotte stoßen.[3] Über den eventuellen Kauf neuer Langstreckenflugzeuge der neuesten Generation, sprich Airbus A350 oder Boeing 787, soll im Frühjahr 2007 entschieden werden.

Für die Flotte der Lufthansa CityLine sollen Medienberichten zufolge 60 Regionalverkehrsflugzeuge bestellt werden. In Betracht kommen Düsenflugzeuge der Embraer E-Jets-Serie oder vergleichbare Muster aus der Produktion von Bombardier.

Streckennetz und Drehkreuze

Das Streckennetz der Passagierfluggesellschaft Lufthansa umfasst weltweite Ziele. Allerdings fliegt Lufthansa den gesamten australischen Kontinent und Neuseeland nicht mehr selbst an, sondern teilt sich diese Fernverbindungen "auf halber Strecke" mit Star-Alliance-Partnern, wobei deren Drehkreuz zum Beispiel in Singapur oder in Bangkok liegt. Der Lufthansa-Heimatflughafen Frankfurt/Main ist das größte Drehkreuz der Lufthansa. Das zweite Drehkreuz ist der Flughafen München. Seit der genehmigten Übernahme der Swiss steht mit Zürich das dritte und damit erste ausländische Lufthansa-Drehkreuz fest. Regionalhub der Swiss ist Genf.

Längster Nonstop-Flug (gemessen an der Flugzeit) ist derzeit die Verbindung von Shanghai nach München (13:15 Stunden) vor der Verbindung von Singapur nach Frankfurt (12:46 Stunden), gefolgt von Tokio nach München (12:25 Stunden) und Frankfurt nach Mexiko-Stadt (11:45 Stunden).

Luftfahrt-Kürzel bei Lufthansa

Die Flüge der Passagierfluggesellschaft Lufthansa tragen das Kürzel, bzw. den IATA Code LH bzw. die Nummer 220 die als Präfix der Ticketnummer vorangestellt ist, der ICAO-Code hingegen ist DLH. Bei internationalen Verbindungen werden die Flüge nach Deutschland mit ungeraden Nummern (zum Beispiel LH 123) und die Flüge ins Ausland mit geraden Nummern bezeichnet (zum Beispiel LH 234). LH-Flüge, die im Codesharing mit anderen Fluggesellschaften, insbesondere im Rahmen der „Star Alliance“, durchgeführt werden, tragen vierstellige Nummern. Wer also zum Beispiel einen One-Stop-Flug „mit Lufthansa“ von Frankfurt/Main (IATA-Flughafencode: FRA) nach Sydney (SYD) gebucht hat (zum Beispiel LH 4678/LH 9012), könnte - auf beiden - Flugabschnitten (zum Beispiel FRA - Bangkok (BKK), BKK - SYD) ausschließlich von Bordpersonal der Thai Airways International („Thai“) „im Namen von Thai Airways International und Lufthansa“ an Bord von Flugzeugen der „Thai“ begrüßt und betreut werden.

Bei der jeweiligen Luftfahrzeug-Kennung der in Deutschland in der Luftfahrzeugrolle eingetragenen Flugzeuge des Lufthansa-Konzerns (zum Beispiel D-AIAH) besteht eine - verbindliche - Systematik nur bei den ersten beiden Buchstaben. Der Buchstabe vor dem Bindestrich ist das Staatszugehörigkeitszeichen (ein „D“ für die Bundesrepublik Deutschland), der erste Buchstabe nach dem Bindestrich gibt Auskunft darüber in welchem Bereich das Höchstabfluggewicht liegt (zum Beispiel „A“ für Flugzeuge mit einer höchstzulässigen Startmasse von mehr als 20 Tonnen). Die Kennzeichen-Vergabe erfolgt in Deutschland durch das Luftfahrt-Bundesamt. Ähnlich wie bei der Vergabe von Kfz-Kennzeichen kann bei der Vergabe der letzten drei Buchstaben ggf. auf etwaige „Kundenwünsche“ der Lufthansa eingegangen werden, falls die gewünschte Buchstabenkombination noch nicht vergeben ist. Tatsächlich wird der Lufthansa seit geraumer Zeit folgender „Kundenwunsch“ vom Luftfahrt-Bundesamt erfüllt: Der zweite Buchstabe nach dem Bindestrich (also nach der Länderkennung D) soll auf den jeweiligen Flugzeughersteller bzw. die Konzerngesellschaft schließen lassen können, d. h.

 
Die Ju 52/3m mit dem Taufnamen Berlin-Tempelhof
  • B = Boeing (zum Beispiel D-ABXY)
  • C = Canadair (zum Beispiel D-ACLH)
  • D = Douglas − ausgemustert − (zum Beispiel D-ADUE)
  • I = Airbus Industrie (zum Beispiel D-AIHM)
  • LC = Lufthansa Cargo (zum Beispiel D-ALCX)
  • V = Avro (zum Beispiel D-AVRO)

Die Kuriosität, dass die von der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung (DLBS) in den Farben der „alten“ Lufthansa betriebene Junkers Ju 52 mit Taufnamen „Berlin-Tempelhof“ auf Rumpf und Tragflächen zwei verschiedene Luftfahrzeug-Kennungen trägt (D-AQUI und D-CDLH), ist damit zu erklären, dass der Buchstabe A in der Kombination D-AQUI nicht vergeben werden konnte, weil die Ju 52 einer zu geringen Gewichtsklasse angehört. Die unübersehbar großen Buchstaben D-AQUI stellen die vom damaligen Reichsluftfahrtministerium in den 1920er Jahren vergebene Luftfahrzeug-Kennung dar, während die gültige offizielle Luftfahrzeug-Kennung D-CDLH nur als kleine Buchstaben zu lesen sind, um den „lufthanseatischen Nostalgie-Look“ der „guten alten Tante Ju“ nicht schon auf den ersten Blick desillusionierend erscheinen zu lassen.

Unfälle mit Todesfolge

Bis heute ereigneten sich seit Aufnahme des Flugbetriebs der neugegründeten Fluggesellschaft Lufthansa (1955) vier tödliche Unfälle bzw. Abstürze von Lufthansa-Maschinen mit einer Bilanz von insgesamt 143 Toten:

  • 1959 (11. Jan.): Eine Lockheed L-1049G Super Constellation (D-ALAK) stürzt kurz vor der Landung beim Flug von Hamburg nach Rio de Janeiro ab. 36 der 39 Flugzeuginsassen sterben.[4]
  • 1966 (28. Jan.): Beim Durchstarten eines misslungenen Landeanflugs stürzt eine Convair CV 440 (D-ACAT) beim Flug von Frankfurt nach Bremen ab. Alle 46 Insassen kommen ums Leben.[5]
  • 1974 (20. Nov.): Kurz nach dem Start in Nairobi stürzt eine Boeing 747-100 ab (D-ABYB, Taufname „Hessen“,Lufthansa-Flug 540). Mit 59 Toten von 157 Insassen handelt es sich um das schlimmste Unglück in der Geschichte der Lufthansa. Gleichzeitig ist es weltweit der erste Absturz einer Boeing 747.[6]
  • 1993 (14. Sept.): In Warschau kollidiert ein von Frankfurt/Main kommender Airbus A320-200 (D-AIPN, Taufname „Kulmbach“, Flug LH 2904 ) mit 70 Personen an Bord mit einem Erdwall am Ende der Landebahn. Im brennenden Wrack sterben der Ausbildungskapitän und ein Passagier. Der Unfall beruhte auf einer Verkettung von unglücklichen Umständen: Die Besatzung bekam vom Tower eine falsche Windinformation, so dass die Landegeschwindigkeit etwa 20 Knoten zu schnell war, was den Landerollweg verlängert. Die Maschine landete 700 Meter nach dem regulären Aufsetzpunkt. Der Kapitän war längere Zeit krankgemeldet gewesen und wurde während dieses Fluges, nach gründlichem Simulatortraining, von einem Check-Kapitän auf dem Copilotensitz überprüft. Daher führte der überprüfte Pilot eine besonders sanfte Landung vor, was jedoch infolge Aquaplaning auf der regennassen Landebahn das computergesteuerte Auslösen des Bremssystems verzögerte, da einige Räder nicht gleich drehten, weshalb der Bordcomputer die Maschine noch in der Luft wähnte. Ohne den Erdwall am Ende der Landebahn wäre die Maschine nur leicht beschädigt im Gras zum Stehen gekommen.

Der momentane Indexpunkt im JACDEC-Safety-Ranking beträgt für Lufthansa 0,05 (2006), womit Lufthansa in der Unfallstatistik international an 18. Stelle, unter den bedeutendsten deutschen Fluggesellschaften an 10. Stelle steht. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass das JACDEC Safety-Ranking Flugleistung und Unfallzahlen seit 1973 beinhaltet. Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten der heutigen deutschen Fluggesellschaften noch nicht gegründet. Der Index berücksichtigt neben der Flugleistung (Revenue Passenger Kilometers) auch die unfallfreien Jahre seit dem letzten Flugzeugverlust. Lufthansa gilt nach wie vor als eine der sichersten Fluggesellschaften.

Entführungen

  • 1972 (29. Okt.): Entführung einer Lufthansa-Maschine in Beirut
  • 1973 (17. Dez.): Entführung einer Lufthansa-Maschine in Rom nach Kuwait
  • 1974: Entführung einer Boeing 747-100 von Delhi nach Aden
  • 1977 (13.-17. Okt.): Entführung der Boeing 737 „Landshut“ (D-ABCE) und Ermordung des Flugkapitäns Jürgen Schumann durch Terroristen. Nach tagelangem Irrflug erreicht die Maschine Mogadischu, wo sie von der GSG 9 gestürmt wird.
  • 1979 (12. Sept.): Entführung einer Boeing 727 mit dem Namen „Münster“ auf dem Flug von Frankfurt nach Köln
  • 1993 (11. Feb.): Entführung eines Airbus A310 (D-AIDM) „Chemnitz“ nach New York. Die Maschine war auf dem Weg von Frankfurt nach Kairo[7].

Sonstiges

Kerosinverbrauch

Der Verbrauch der aktuellen Lufthansa-Passage-Flotte insgesamt wird von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) für das Jahr 2004 mit 4,29 Liter je 100 Passagierkilometer angegeben.

Taufnamen

Viele Flugzeuge der Passagierfluggesellschaft Lufthansa sind nach deutschen Städten bzw. Bundesländern benannt. Eine Ausnahme bildet der Airbus A 340-313 mit der Kennung D-AIFC, der nach den beiden, auf der Standard-Flugroute von Mitteleuropa nach Nordamerika liegenden, nordamerikanischen Städten „Gander&Halifax“ benannt wurde. Dieser Doppelname soll daran erinnern, dass am 11. September 2001, dem Tag des Terrorangriffs gegen die USA, Flugzeuge, die aus Gründen des Treibstoffvorrats nach Schließung des US-amerikanischen und kanadischen Luftraums nicht mehr nach Europa umkehren konnten, in Gander oder Halifax landen mussten.

 
Boeing 747-400 der Lufthansa in Star- Alliance-Farben, hier zugleich mit der Lufthansa-„Fußball-Nase“
Datei:Airbus A321-131 - Lufthansa - D-AIRX.jpg
Airbus A321-100 („Retrojet“) der Lufthansa

Sonderbemalungen im regulären Streckeneinsatz

Corporate Design Star Alliance

Jedes Mitglied der Star Alliance, so auch die Passagierfluggesellschaft Lufthansa, hat mindestens ein Flugzeug in seiner Flotte im Corporate Design der Star Alliance lackiert. Diese Flugzeuge unterscheiden sich im Design lediglich durch das jeweilige dezent angebrachte Unternehmenslogo.

Fußball-Nase

Obwohl die Deutsche Lufthansa AG nicht zu den offiziellen Sponsoren der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland gehörte, versah sie einige ihrer Lufthansa-Flugzeuge mit einer „Fußball-Nase“, indem die Radarantennenverkleidung am Bug mit den typischen schwarzen Fünfecken und weißen Sechsecken des klassischen Lederfußballs verziert wurde.

Nostalgielook 50-jähriges Bestehen der „neuen Lufthansa“

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im Jahr 2005 erhielt der Lufthansa Airbus A321 mit der Kennung D-AIRX eine nostalgische Sonderlackierung, die an die Lufthansa-Bemalung Mitte der 1950er Jahre, und damit an die „Gründerzeit der neuen Lufthansa“ erinnern soll.

Vielfliegerprogramm

Der Lufthansa-Konzern (Bereich Passage) betreibt unter dem Namen Miles & More seit 1993 eines der umfangreichsten Vielfliegerprogramme. Diesem auch so bezeichneten "Loyality Program" haben sich die nachfolgenden europäischen Luftfahrtunternehmen angeschlossen:

Service

First Class

Ausschließlich für Mitglieder des HON Circle (höchste Stufe des Vielfliegerprogramms „Miles & More“) und First Class Passagiere werden an bestimmten Flughäfen (u.a. Frankfurt/Main und München) exklusive Lounge-Angebote, die zum Beispiel Restaurants, Bars und Badelandschaften enthalten, vorgehalten. Im First-Class-Terminal in Frankfurt und in der neuen First-Class-Lounge in München werden die Passagiere in Limousinen direkt zu den Flugzeugen gebracht [8].

Für 2008 ist - noch vor der Einführung des Airbus A380 in 2009 - die Einführung einer komplett neu konzipierten First Class geplant, da man einen sichtbaren Unterschied zur 2003 neu eingeführten Buisiness Class schaffen wollte. Ursprünglich sollte die neue Luxusklasse im A380 vorgestellt werden, da der geringe Qualitätsunterschied zwischen Business und First Class aber nicht länger zu rechtfertigen war, wurde die Einführung vorverlegt .[9]

Unterhaltungssysteme

Bisher werden in der Economy Class der Passagierfluggesellschaft Lufthansa Filme und Ähnliches lediglich auf zentralen Monitoren gezeigt, die nicht von jedem Sitzplatz aus einwandfrei gesehen werden können. Wie bei vielen Fluggesellschaften auf Langstrecken bereits üblich, sollen mit Einführung des Airbus A380 bei Lufthansa individuelle, beispielsweise im Sitz des Vordermannes eingebaute, Bildschirme (sogenannte PTVs) in einer neudesignten Economy Class - auch in der restlichen Langstreckenflotte - eingebaut werden.

Siehe auch

Literatur

  • „Im Zeichen des Kranichs. Die Flugzeuge der Lufthansa 1926 - 2006“ von Jochen K. Beeck, Motorbuch-Verlag, gebundene Ausgabe, 288 Seiten, ISBN: 3613026686
  • „50 Jahre Lufthansa. Eine Erfolgsgeschichte in Fakten, Bildern und Daten“ von Klaus-Jochen Rieger, Verlag Heel, gebundene Ausgabe, 183 Seiten, ISBN: 3898804119

Quellen

  1. „Lufthansa steigert Gewinn auf 691 Millionen Euro“, businessportal24.com, 3. November 2006
  2. Lufthansa vergibt Milliardenauftrag an Airbus tagesschau.de, 21. September 2006
  3. Lufthansa ordert 747-8, Lufthansa Konzern, 6. Dezember 2006
  4. Unfall Rio de Janeiiro, flugzeug-absturz.de, 11. Januar 1959
  5. Unfall Bremen, flugzeug-absturz.de, 28. Januar 1966
  6. Unfall Nairobi, flugzeug-absturz.de, 20. November 1974
  7. aviation-safety.net
  8. First Class am Flughafen, Lufthansa.com, 19. Dezember 2006
  9. Lufthansa startet neue First Class in 2008, finanznachrichten.de, 19. Dezember 2006
Commons: Lufthansa – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Portal:Deutsche Lufthansa – in den Nachrichten
Wiktionary: Lufthansa – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen