Meilensteine der Sciencefiction im Fernsehen
Eine der bekanntesten Science-Fiction-Serien war Star Trek (Raumschiff Enterprise), die im US-amerikanischen Fernsehen von 1966 bis 1969 lief. Nach nur 3 Jahren Laufzeit wurde sie wegen schlechter Quoten abgesetzt und erst nach erfolgreicher Syndikation und den darauffolgenden Forderungen von Fans nach neuen Folgen wurde ab 1987 die Nachfolgeserie Star Trek: The Next Generation gedreht.
Deutlich länger war hingegen die britische Serie Doctor Who auf den Bildschirmen zu sehen. Sie lief für 26 Seasons mit 720 Episoden in der BBC von 23. November 1963 bis 6. Dezember 1989. 1996 wurde ein Fernsehfilm gedreht. Seit dem Jahr 2005 kamen weitere neue Folgen hinzu. Damit hält sie den Rekord, die am längsten laufenden Sciencefiction-Fernsehserie der Welt zu sein.
Im deutschen Fernsehen hat vor allem Rainer Erler das Genre mit kritischen und interessanten Produktionen bereichert.
Der indische Science-Fiction-Film Sternenkind – Koi Mil Gaya, produziert in Bollywood, wurde am 24. Dezember 2005 im Fernsehen bei RTL 2 gezeigt. Laut Fernsehprogramm ist es der erste indische SF-Film. Er zeigt eine Begegnung mit einem Außerirdischen, der fast magische Kräfte besitzt und ist eingebettet in eine Liebesgeschichte mit traditionellen Tanzszenen.
Bedeutung der Sciencefiction im Fernsehen
Seit den 1950er Jahren sind Sciencefiction-Filme auch Bestandteil des Fernsehprogrammes. Gezeigt werden speziell fürs Fernsehen produzierte Serien und -filme sowie Kinofilme (die nicht Schwerpunkt dieses Artikels sind). Einige Serien liefen in den Sendern so erfolgreich, dass sie im Kino ihre Fortsetzung fanden (z. B. Star Trek). Umgekehrt gibt es vor allem in den 1990ern und 2000ern den Trend, Kinofilme im Fernsehen fortzusetzen (z. B. Stargate). Insgesamt werden im Vergleich zu anderen Genres vergleichsweise wenige Science-Fiction-Filme direkt fürs Fernsehen produziert und auch reine Science-Fiction-Serien haben es schwer, mehrere Staffeln zu überleben.
Gründe dafür, dass Science-Fiction im Fernsehen keine größere Rolle spielt, sind die hohen Kosten für Spezialeffekte und geringe Einschaltquoten aufgrund mangelnden Interesses beim Massenpublikum.
Im US-amerikanischen Raum wurde meist versucht, aufwändige Kulissen zu präsentieren. Viele Serien folgten dem Muster, böse Invasionen durch gute Amerikaner zu verhindern (z. B. V). Im Gegensatz dazu zeigen Serien wie Outer Limits oft intelligente Geschichten.
Die europäischen Fernsehmacher hatten meist nicht die finanziellen Mittel für teure Spezialeffekte. So nahmen sich viele Serien nie sehr ernst (wie etwa die englische Serie Doctor Who, die die am längsten laufende Science-Fiction-Serie überhaupt ist und in Deutschland fast unbekannt ist, die Serie startete 1963 und läuft mit kurzen Unterbrechungen bis heute) und zeigten statt Effekten bissige Sozial- und Gesellschaftskritik.
In der DDR (wie auch in der BRD) spielte lange Zeit die Science-Fiction nur eine untergeordnete Rolle. Trotzdem gab es auch hier eine Reihe sehr guter Filme, zum Beispiel die Jules Verne-Verfilmungen vom tschechoslowakischen Regisseur Karel Zeman (zum Teil Kinofilme, die im Fernsehen gezeigt wurden, wie Die Erfindung des Verderbens, Auf dem Kometen, Reise in die Urwelt u.a.) oder die ungarischen Zeichentrickfilmserien über Adolar Heißer Draht ins Jenseits und Adolars phantastische Abenteuer. Auch sehr gute Kinofilme gelangten ins Fernsehen, darunter die Filme Solaris, Stalker und Das Opfer von Andrei Tarkowski.
Hervorzuheben ist die für frühe deutsche Fernsehverhältnisse aufwendige Serie Raumpatrouille von 1966, die mit dem Raumschiff Orion in der Gestaltung deutlich mehr nach „Zukunft“ aussah als die zur gleichen Zeit gesendete Enterprise aus Star Trek.
In den USA gibt es einen eigenen Science-Fiction-Fernsehkanal, den SciFi-Channel, der neben Wiederholungen älterer Produktionen auch eigene Serien wie Stargate SG-1 (ursprünglich auf Showtime), Stargate Atlantis, Farscape und Battlestar Galactica produziert.
Eine Auswahl von Science-Fiction-Fernsehserien und -filmen im Fernsehen im deutschen Fernsehen:
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- 1984
- Buck Rogers
- Unglaubliche Geschichten (The Twilight Zone), 1959–1964
- The Quatermass Experiment, 1953 (3 Nachfolger)
Literatur
- John Clute: Science Fiction, ISBN 3453115120
- Science-Fiction Band III, ISBN 3893240802