Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Hirschfelde ist ein von Mönchen des Klosters Zinna (erste urkundliche Erwähnung 1268) gegründetes typisch märkisches Angerdorf im Barnim und gehört heute als Ortsteil zur Stadt Werneuchen, (Landkreis Barnim), im Regionalpark Barnimer Feldmark.
Im Mittelalter gehörte Hirschfelde seit 1450 als Dorf zum Besitz der Lokatorenfamilie der Ritter von Krummensee. Später wechselt es häufiger die Besitzer. Eine kulturelle Blütezeit erlangte Hirschfelde Anfang des 20. Jahrhundert durch den damaligen Besitzer des Rittergutes, den Berliner Unternehmer und Mäzen Eduard Arnhold (1849 - 1925), der den Park als Skulpturenpark neu anlegen ließ und das Johannaheim in Werftpfuhl als Waisenheim für junge Mädchen stiftete. Die bekannteste Schülerin der Waisenschule war die Schauspielerin Brigitte Helm. Heute ist im Johannaheim die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein untergebracht. Die Bronzestatue eines Hirschen, geschaffen von dem Berliner Bildhauer Louis Tuaillon, erinnert auf dem Dorfanger mit den Pfuhlen noch an diese Zeit und den Kunstförderer Arnhold. Die Reste des Parks stehen heute unter Denkmalschutz. Im Gutshaus und in den benachbarten Stallanlagen wird eine Trakehner-Zucht betrieben. Der markante ehemalige Wasserturm des Gutes wird ebenfalls privat umgenutzt. Der TV-Moderator und Neu-Bio-Bauer Dieter Moor züchtet am Rande des ehemaligen Flugplatzes Werneuchen Schafe. Die ebenfalls denkmalgeschützte mittelalterliche märkische Dorfkirche (Chorquadratkirche mit Turm) aus dem 13. Jahrhundert gehört zum Pfarrsprengel Gielsdorf und weist noch schwere Nachkriegsschäden auf, als die Gemeinde die Dachbedeckung mangels neuen Baumaterials selbst abdeckte. Berichte sagen, die Kirche habe zuvor kaum Schäden aus dem Krieg davongetragen! Ein örtlicher Förderverein ist bemüht, das Kirchenschiff des Feldsteinbaus mit Spendenmitteln neu einzudecken.
Gutshaus
Hirschfelde ist ein historischer Ort, dessen Mittelpunkt früher der Gutshof war.
Das Gutshaus selbst wurde von den verschiedenen Besitzern immer wieder erweitert, verändert und modernisiert. Dank Eduard Arnolds gab es auch schon Anfang des 20. Jahrhunderts Strom und Zentralheizung, ein Wasserturm versorgte den Ort mit Wasser.
Zum Gutshof gehörten auch weitere Gebäude. Vorhanden war zum Beispiel ein benachbater Wirtschaftshof, ein Pferdestall und die Wagenemise für die Kutschen und Kutschpferde, eine eigene Schnapsbrennerei, das Verwalterhaus und ein Kindergarten neben der Kirche. Im Ort befanden sich mehrere kleine Höfe, die sich im Besitz von Kleinbauern befunden haben düften.
Eine Feldsteinmauer umrahmte den Park, später wurde eine neue Mauer gebaut, um den Pak zu vergrößern. Leider sind in den letzten JAhren viele der Mauersteine verschwunden, sodass sie inzwischen fast vollständig zerfallen sind.
Literatur
- Michael Dorrmann, Eduard Arnhold (1849-1925) - Eine biographische Studie zu Unternehmer- und Mäzenatentum im Deutschen Kaiserreich, 2002, ISBN 3050037482
- Gregor Geismeier, Hirschfelde - Von Gutsherren und guten Herren, in: Die Mark Brandenburg, Heft 34, 1999