Jerusalem (Hebräisch: Yerushalayim; Arabisch: al-Quds, in der Bibel auch Zion) ist einer der ältesten Städte der Welt, und ist wahrscheinlich seit 5.000 Jahren durchgehend bewohnt. Die Stadt war lange Jahre geteilt in Westjerusalem, das zu Israel gehörte, und das hauptsächlich von Palästinensern bewohnte Ostjerusalem, das bis zum Sechstagekrieg zu Jordanien zählte. Der Gegensatz zwischen Moderne und Antike ist in dieser Stadt besonders sichtbar mit seiner multikulturellen und multiethnischen Bevölkerung. Die Altstadt ist von Mauern umgeben und hat vier Stadtteile: das Jüdische, Christliche, Armenische und Muslimische.
- Lage: 31°47' nördl. Breite, 35°13' östl. Länge
- Einwohner: 670 000, davon 456 000 Juden und 215 000 Araber (2003)
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Derzeitiger Status:
Seit Beginn des Israelisch-Palästinensischen Konflikt stellt der Status von Jerusalem einen der zentralen Streitpunkte dar. Sowohl Israelis als auch Palästinenser beanspruchen die Stadt, oder Teile der Stadt als Hauptstadt.
Im Verlauf des Konflikts wurden zahlreiche Lösungsansätze diskutiert, von einer Zweiteilung der Stadt bis zum Vorschlag der Vereinten Nationen 1947, die Stadt unter internationale Verwaltung zu stellen.
Im Sechstagekrieg (1967) eroberte Israel Ost-Jerusalem. Beide Stadtteile wurden 1981 durch ein Gesetz zusammengefasst und die Stadt zur "ewigen Hauptstadt" des Staates Israel erklärt. Dieser Status ist von den meisten Staaten nicht anerkannt und deshalb befinden sich alle diplomatischen Vertretungen, mit Ausnahme von Costa Rica und El Salvador, in Tel Aviv. Der UN-Sicherheitsrat erklärt die Annektion für null und nichtig und besteht auf die sofortige Rücknahme. (Siehe: UN Resolution 478)
Heute ist Jerusalem der Sitz des israelischen Präsidenten und der Knesset, der 1918 gegründeten Universität und der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem.
Geschichte
Die Existenz der Stadt ist durch ägyptische Quellen seit dem 18 Jahrhundert v. Chr. belegt. König David erobert Jerusalem 997 v. Chr. und König Salomo erbaut später den 1. Tempel.
Um 587 v. Chr. erobert Nebukadnezar die Stadt und zerstört den Tempel. Nach der Rückkehr der jüdischen Oberschicht wird der Tempel neu gebaut (Nehemia).
Unter der römischen Herrschaft wird der Tempel 70 durch Titus zerstört.
Durch Konstantin wird Jerusalem zur christlichen Stadt erklärt.
Nach einer kurzen Besetzung durch die Perser (614-628) beginnt im Jahre 637 die islamische Herrschaft über die Stadt.
Gottfried von Bouillon erobert 1099 Jerusalem. Der ägyptische Sultan Saladin vertreibt die Kreuzfahrer wieder.
Ein kurzes Intermezzo bildet die Herrschaft von Kaiser Friedrich II. von 1229 - 1244.
Ab 1517 gehörte Jerusalem zum osmanischen Reich, in deren Zeit auch der Ausbau der Stadtmauer durch Suleiman dem Prächtigen fällt.
Ab 1860 kommen immer mehr Juden in die Stadt und es werden erste Wohngebiete außerhalb der Stadtmauern gegründet.
Jerusalem bleibt islamische Stadt bis 1917, als britische Truppen die Stadt besetzen.
Klima
In Jerusalem ist es im Sommer trocken und heiß und im Winter kühl und feucht. Im Jahresmittel fallen ca. 500 mm Niederschlag, die Durchschnittstemperatur beträgt im Januar 10°C und im August 24°C. Gelegentlich fällt im Winter auch Schnee (ca. alle 2-3 Jahre). Im Frühling und im Herbst kommt oft ein heisser Wüstenwind zustande (Sharav).
Geographie
Jerusalem liegt auf einer Wasserscheide, die die judäische Wüste im Osten von den jüdäischen Bergland im Westen trennt auf 700-830m über dem Meeresspiegel.
siehe auch: