Curt Goetz

deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler
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Curt Goetz (eigentlich Kurt Walter Götz; * 17. November 1888 in Mainz; † 12. September 1960 in Grabs Kanton St. Gallen, Schweiz) war ein deutsch-schweizerischer Schriftsteller und Schauspieler.

Leben

Goetz wurde als Sohn des Schweizer Kaufmanns Bernhard Götz und seiner Frau Selma, geb. Rocco, geboren.

Sein Vater starb bereits 1890. Seine Mutter ging mit dem Zweijährigen nach Halle an der Saale, wo sie eine Privatklinik leitete. Mit 18 Jahren legte er seine Reifeprüfung ab (nach nur einem Jahr am Städtischen Gymnasium). Sein Stiefvater förderte anfangs seine musische Begabung - er lernt Cello spielen. Nach Schauspielunterricht bei dem Berliner Schauspieler Emanuel Reicher, ebenfalls durch den Stiefvater gefördert, gab er 1907 sein Bühnendebüt am Stadttheater Rostock. Hier schreibt er bereits seine ersten Sketche für die Theaterbühne.

Von 1909 bis 1911 spielt er am Intimen Theater in Nürnberg, bevor er 1911 nach Berlin geht (Engagements am Kleinen Theater, Lessingtheater und Deutschen Künstlertheater). Er begann eigene Boulevard-Stücke zu schreiben. Seitdem nannte er sich auch – zunächst als Schauspieler – Curt Goetz.

1912 heiratet er seine erste Frau, die Schauspielerin Erna Nitter, von der er 1917 wieder geschieden wird. Curt Goetz spielt in vielen Stummfilmen, meist Krimis, u.a. unter der Regie von Harry Piel, oft den Antihelden (Gegenspieler des Leinwandhelden). Einer seiner Kollegen damals war u.a. Max Landa. Er beginnt erste Drehbücher für die Stummfilme zu schreiben.

Am 20. Dezember 1923 heiratet er in Berlin Valérie von Martens, die er im Frühjahr des selben Jahres in Wien anlässlich der Aufführung seines Schauspiels "Ingeborg" kennengelernt hatte, in dem beide die Hauptrollen spielten.

1927 erfüllte er sich mit der Gründung eines eigenen Ensemble einen Lebenstraum und ging mit seinen Stücken auf Tournee. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg emigrierte er aus regimekritischen Gründen mit seiner Frau zuerst in die Schweiz, bevor sie schließlich nach Amerika (New York) gingen. Viele seiner Kollegen waren auch jüdischen Glaubens (z.B. der Regisseur Reinhold Schünzel).

Bei MGM unter Vertrag arbeitet Goetz an diversen (siehe unten) Drehbüchern mit. Nach dem Erfolg des Greta-Garbo-Films Two-Faced Woman bietet man ihm einen 5-Jahres-Vertrag an. Er lehnt ab, da er „so seine Erfahrungen mit der amerikanischen Filmindustrie macht“. Stattdessen kaufen er und seine Frau eine Hühnerfarm in Van Nuys, Beverly Hills/Kalifornien und beginnen Hühner zu züchten.

Sie hatten auch dabei Erfolg. Sie züchteten Hühner, welche Eier mit zwei Eigelb legten. Der Trick dabei ist, dass die Hühner tierisches Eiweiß brauchen. Sie gaben Ihren Hühnern Ziegenmilch ins Futter. Die Ziegen hielten sie auf der Farm. Die Vermarktung, vor allem in Hotels, lief hervorragend. Diesen „Trick“ hatten sie von dem alten Farmer Mr. Purdy, der in der Nachbarschaft wohnte und ihnen bei dem Aufbau der Hühnerfarm geholfen hatte. Dies hatte unter anderem auch zur Folge, dass Curt Goetz in den Ruf als eine Art Wunder-Tier-Doktor gelangte. (aus „Curt´s Geschichten“ (weitere Werke))

In Kalifornien verfasste Goetz seine Erzählung Tatjana und den Roman Die Tote von Beverly Hills sowie eine Neufassung des Stücks Hokuspokus. Ebenso arbeitete er seinen Einakter Die tote Tante in das Stück Das Haus in Montevideo um, welches er erfolgreich 1945 mit Valérie von Martens am Playhouse-Theatre am Broadway präsentierte.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wohnte das Ehepaar ab 1946 wieder in der Schweiz und nahm auch die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Ab Ende der 1950er-Jahre zog sich Goetz in sein Haus in Schaan in Liechtenstein zurück.

Curt Goetz gilt als einer der brillantesten Komödienschreiber im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam mit Valérie von Martens spielte er seine Stücke selbst und verfilmte sie auch. Immer wieder wird er mit George Bernard Shaw (mit dem er übrigens weitläufig verwandt ist) oder sogar mit Oscar Wilde verglichen.

Sprüche von Curt Goetz:

Idealismus ist die Fähigkeit, die Menschen so zu sehen, wie sie sein könnten, wenn sie nicht so wären, wie sie sind.

Wer in einem gewissen Alter nicht merkt, dass er hauptsächlich von Idioten umgeben ist, merkt es aus einem gewissen Grunde nicht.

Allen ist das Denken erlaubt, doch vielen bleibt es erspart.

Werke

Bühnenstücke

Eigene Werke

Überarbeitungen von Werken anderer Autoren

Übersetzungen von Werken anderer Autoren

Prosa

Drehbücher

weitere Werke

    • von Curt Goetz
    • von und über Curt Goetz

Memoiren

  • Die Memoiren des Peterhans von Binningen (Memoiren Band 1, 1960)
  • Die Verwandlung des Peterhans von Binningen (Memoiren Band 2, Vorbereitung des Scripts - Vollendung durch Valérie von Martens, 1962)
  • Wir wandern, wir wandern ... (Memoiren Band 3, Erinnerungen von Valérie von Martens, 1963)

Filmografie

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