Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Harburg (Schwaben) ist eine Stadt schwäbischen Landkreis Donau-Ries.
Die Stadt im Tal der Wörnitz liegt an der Romantischen Straße zwischen Nördlingen und Donauwörth.
Wie Harburg seinen Namen bekam
Harburg besteht aus zwei Wörtern: „Har“ und „Burg“. Alte Urkunden sprechen von Harburc, Horeburch und Horburc. Im Althochdeutschen heißt „horo“ Sumpf oder Moor. Die Harburg ist also eine Burg über dem Sumpf.
Das Stadtwappen von Harburg
Das Stadtwappen von Harburg ist ein ungekrönter, rotbewehrter, schwarzer Adler auf goldenem Grund. Schon ein erstmals 1290 n. Chr. bezeugtes Siegel zeigt den Adler als Hinweis auf den frühen Charakter des Ortes als Reichsgut.
Stadtteile von Harburg
- Brünsee (mit Marbach)
- Ebermergen
- Großsorheim (mit Möggingen)
- Heroldingen (mit Schrattenhofen)
- Hoppingen
- Mauren (mit Spielberg)
- Mündling
- Ronheim (mit Katzenstein und Sonderhof)
- Stadelhof
Burg Harburg allgemein
Oberhalb der Stadt Harburg steht die gleichnamige Burg Harburg, eine umfangreiche mittelalterliche Anlage aus dem 11./12. Jahrhundert. Der Zustand des 18. Jahrhunderts ist in wesentlichen Teilen erhalten. Die Burg gehört dem fürstlichen Hause Wallerstein.
Geschichte der Burg
Die Entstehung der Burg
Die Harburg ist mindestens 1000 Jahre alt. Den ersten schriftliche Nachweis, dass es sie gab, stammt aus dem Jahr 1150 n. Chr. Damals schrieb der König Heinrich einen Brief an seine Tante, in dem er von einer Schlacht berichtet. Dabei erwähnt er, dass er auf der Harburg wohnt. Inzwischen weiß man, dass die Harburg eine der ältesten Burgen Deutschlands ist.
Die Verteidigungsanlagen der Burg
Der Brunnen
Auf der Harburg gibt es einen Brunnen, der früher 129 Meter tief war. Um einen Eimer mit Wasser nach oben zu ziehen, musste man 40 Minuten am Tretrad treten. Heute ist er nur noch um die 50 Meter tief, da der Tunnel der Bundesstraße 25 direkt unter der Burg verläuft.
Verteidigungsanlagen in der Mauer
Der Wehrgang diente zur Verteidigung der Burg. Hier gibt es Schießscharten, Schüttlöcher und Kugelschießscharten. An den Schießscharten ist ein Prellholz zum Einhängen von Hakenbuchsen befestigt. Durch die Schüttlöcher, die nach unten zeigen, konnte Brennkalk oder Pech geschüttet werden.
Die Kugelschießscharten sind bewegliche Holzkugeln mit einem Loch, die man eingemauert hat. Sie werden auch „Holzaugen“ genannt.
Die Bergfriede
Auf der Harburg gab es zwei Bergfriede. Sie hießen Diebsturm und Faulturm. Die beiden Bergfriede sind mit die ältesten Gebäude auf der Harburg und stammen beide aus dem 12. Jahrhundert.
Ursprünglich war der Bergfried als letzte Zufluchtsstätte für die angegriffene Burg gedacht. Er diente als letzte Fluchtstätte, wenn die Feinde schon in der Burg waren.
Der ältere Bergfried, der Diebsturm, ist deswegen sehr hoch und sehr dick. Seine Mauern haben unten einen Durchmesser von drei Metern. Um die dafür notwendigen großen Steine an Ort und Stelle zu bringen, wurden Ochsenkarren benötigt, die sie über eine Rampe an Ort und Stelle brachten.
Der Eingang zum Diebsturm lag früher fünf Meter über dem Boden im ersten Stock. Die Harburger hatten eine Leiter, mit der sie in den Bergfried hineinsteigen konnten.
Der Bergfried wurde aber nicht nur für die Verteidigung verwendet. Durch ein vom 1. Stock nach unten gehendes Loch wurden z. B. im Diebsturm Vorräte mit einer Winde neun Meter nach unten gelassen. Dieser „Keller“ war ein wichtiger Lagerraum, da es im Inneren der drei Meter dicken Mauer immer kühl war.
Später wurde er als Gefängnis genutzt. Im Diebsturm gab es zwei Folterkammern. In einer Folterkammer konnte man es sehr heiß werden lassen, in der anderen aber war es sehr dunkel und im Winter kalt.
Der alte Vorratskeller wurde zum Kerker, in den Gefangene hinuntergelassen wurden. Deswegen wurde es „Angstloch“ genannt.
Aus dem Faulturm wurde später ein Treppenhaus für die angrenzenden Gebäude.
Zur Geschichte der Stadt Harburg
Die Stadttore von Harburg
Harburg hatte bereits um 1500 fünf hölzerne Stadttore: das Brucktor (an der Brücke), das Egelseetor (führt zum Egelsee), das Nördlinger Tor bzw. Tiefe Tor, das Vesttor (führt zur Veste bzw. Burg) und das Griestor bzw. Donauwörther Tor. Damit keine unerwünschten Personen wie z. B. Diebe, Räuber, Bettler und Wegelagerer in die Stadt kommen konnten, wurden die Tore jeden Abend geschlossen. Eine Stadtmauer war größtenteils unnötig, da die Stadt von Hausmauern fast ganz umschlossen war.
Zwischen 1861 und 1863 wurden alle Tore – offiziell wegen Baufälligkeit, zu hoher Unterhaltskosten und gesundheitlicher Risiken für die Bewohner – abgerissen. Inzwischen ist jedoch bekannt, dass sie den Menschen schlichtweg nicht mehr gefielen.
An den ehemaligen Standorten der Tore sind heute Gedenktafeln angebracht:
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Brucktor
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Egelseetor
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Griestor
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Tiefes Tor
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Vesttor
Städtepartnerschaften
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Hoppingen, Harburg und Ebermergen halten Züge der Riesbahn Aalen–Donauwörth. Mit dem Auto ist Harburg über die Bundesstraße 25 zu erreichen, die bei Harburg in einem Tunnel die Harburg unterquert. Harburg liegt zentral im Landkreis Donau-Ries und ist mit den wichtigsten anderen Städten im Landkreis durch Staatsstraßen verbunden. Über den Fernradweg Romantische Straße ist Harburg auch für Radler zu erreichen. Zahlreiche weitere Radwege kreuzen sich in und um Harburg.
Unternehmen
Der Hauptsitz der Märker-Gruppe prägt mit seinen hohen Kalköfen und anderen Produktionsanlagen die Ansicht von Südosten.
Neben der Märker-Gruppe prägen vor allem kleinere Handwerksbetriebe die gewerbliche Situation. Ladengeschäfte verschwinden nach und nach aus dem Stadtbild.
Weblinks
- Stadt Harburg, offizielle Homepage
- Informative Homepage mit vielen Bildern
- Gewerbeverband Harburg
- Die Harburg
- Homepage Stadtteil Mündling
- Wappen von Harburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte