Berliner Außenring

Eisenbahnstrecke in Berlin und Brandenburg
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Berliner Außenring
Bahnhof
0,0 Genshagener Heide Eröffnung 15.04.1952
Abzweig nach rechts und geradeaus
Abzweig von Ludwigsfelde (Anhalter Bahn)
ehemaliger Bahnhof
6,4 Diedersdorf
Abzweig nach rechts
Abzweig Glasower Damm West (Dresdner Bahn)
Abzweig nach links und geradeaus
Abzweig Glasower Damm Ost (Dresdner Bahn)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
14,5 Waßmannsdorf Eröffnung xx.xx.1951, Stilllegung xx.xx.1983
S-Bahnhof
18,2 Schönefeld Flughafen
Grenze
Landesgrenze BrandenburgBerlin
Kreuzung
Grünauer Kreuz (Görlitzer Bahn)
ehemaliger Bahnhof
24,5 Wendenheide
Kreuzung
Kreuz Wuhlheide (Frankfurter Bahn)
ehemaliger Bahnhof
Wuhlheide
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Biesenhorst
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Warmbader Straße
Abzweig ehemals nach rechts
Abzweig nach Kaulsdorf (VnK-Strecke)
Kreuzung
Biesdorfer Kreuz (Ostbahn)
S-Bahnhof
35,5 Springpfuhl Eröffnung 30.12.1976
Abzweig nach rechts
Abzweig Wriezener Bahn
ehemaliger Bahnhof
Bürknersfelde geplant
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Güterbahnhof Berlin-Nordost
S-Bahnhof
Gehrenseestraße Eröffnung 20.12.1984
S-Bahnhof
39,7 Hohenschönhausen Eröffnung 20.12.1984
S-Bahnhof
Wartenberg Eröffnung 20.12.1985
ehemaliger Bahnhof
Malchow geplant
ehemaliger Bahnhof
Sellheimbrücke geplant
Kreuzung
Karower Kreuz (Stettiner Bahn)
ehemaliger Bahnhof
Buchholz geplant
ehemaliger Bahnhof
Arkenberge geplant
Grenze
Landesgrenze BerlinBrandenburg
S-Bahnhof
Mühlenbeck-Mönchmühle Eröffnung 02.09.1984
S-Bahnhof
56,1 Schönfließ Eröffnung 04.10.1953
S-Bahnhof
Bergfelde Eröffnung 27.05.1962
Abzweig nach rechts
Abzweig nach Oranienburg (Nordbahn)
Abzweig nach links und geradeaus
Abzweig von Oranienburg (Nordbahn)
Bahnhof
60,9 Hohen Neuendorf West
Abzweig nach links
Abzweig nach Hennigsdorf (Kremmener Bahn)
ehemaliger Bahnhof
64,8 Hennigsdorf Nord Eröffnung 04.10.1953, Stilllegung 28.05.1995
Abzweig nach rechts und geradeaus
Abzweig von Hennigsdorf (Kremmener Bahn)
ehemaliger Bahnhof
72,0 Schönwalde (Kr. Nauen) Eröffnung 04.10.1953, Stilllegung 02.06.1996
ehemaliger Bahnhof
79,3 Falkenhagen (Kr. Nauen) Eröffnung xx.xx.1958, Stilllegung 02.06.1996
Kreuzung
Kreuz Brieselang (Hamburger Bahn)
Kreuzung
Kreuz Wustermark (Lehrter Bahn)
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
86,7 Elstal (Kr. Nauen) Stilllegung 28.05.1994
Bahnhof
89,0 Priort
ehemaliger Bahnhof
93,5 Satzkorn Eröffnung 01.09.1902, Stilllegung 22.05.1993
Haltepunkt / Haltestelle
95,5 Marquardt Eröffnung 17.08.1937
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
98,7 Bornim-Grube Stilllegung 28.05.1994
Bahnhof
100,9 Golm Eröffnung 01.09.1902
Kreuzung
Kreuz Golm (Magdeburger Bahn)
ehemaliger Bahnhof
105,9 Potsdam Pirschheide Eröffnung 18.01.1958, Stilllegung 22.05.1998
ehemaliger Bahnhof
107,5 Nesselgrund Eröffnung 30.09.1959
Abzweig nach rechts
Abzweig nach Michendorf (Wetzlarer Bahn)
ehemaliger Bahnhof
111,9 Bergholz (b Potsdam) Eröffnung 18.08.1958, Stilllegung 22.05.1998
Abzweig nach links und geradeaus
Abzweig von Michendorf (Wetzlarer Bahn)
Bahnhof
116,0 Saarmund
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
120,1 Ahrensdorf (Kr. Zossen)
Abzweig nach links
Abzweig nach Ludwigsfelde (Anhalter Bahn)
Bahnhof
125,0 Genshagener Heide Eröffnung 15.04.1952

Als Berliner Außenring bezeichnet man den 125 km langen, um das ehemalige West-Berlin verlaufenden äußeren Eisenbahnring. Fälschlich wird manchmal auch der Berliner Ring A10 so bezeichnet, um ihn vom Berliner Stadtring A100 um die Innenstadt zu unterscheiden. Die drei Ringtrassen sind nicht deckungsgleich.

Der Außenring am Kilometer 12,0 zwischen Genshagener Heide und Saarmund
Der Außenring Höhe Sellheimbrücke, links im Bild ist die geplante S-Bahntrasse
Karte des Berliner Außenrings (Stand 2004)

In Anlehnung an den ersten sowjetischen Satelliten wurden die dort verkehrenden Züge „Sputnik“ genannt, da sie sich gewissermaßen auch auf einer Kreisbahn bewegten.

Der Außenring der Eisenbahn verläuft von Genshagener Heide - Schönefeld Flughafen - Grünauer Kreuz - Wuhlheide - Schönfließ - Golm - Potsdam Pirschheide - Saarmund wieder nach Genshagener Heide und ist als zweigleisige Hauptbahn ausgebaut. Er ist mit einer Ausnahme mit sämtlichen Berlin verlassenden Eisenbahnstrecken verbunden.

Der Außenring wurde von der damaligen DDR aus wirtschaftlichen, verkehrspolitischen und strategischen Gründen zwischen 1951 und 1961 unter Einbeziehung älterer Streckenabschnitte (Güteraußenring) erbaut. Er ermöglichte einen Zugverkehr, der nicht das Gebiet von Berlin (West) benutzen musste.

Ohne die Fertigstellung des Außenringes wäre es faktisch nicht möglich gewesen, die Berliner Mauer zu errichten, mit der das Gebiet von Berlin (West) abgeriegelt wurde. Ein entsprechendes Straßenprojekt war etwa die Schnellstraße Potsdam-Schönefeld.

Die Karte Berliner Außenring zeigt schematisch den Verlauf des Außenringes und aller übrigen, in Berlin ankommenden abgehenden Hauptstrecken in Rot. Nebenstrecken werden in Schwarz dargestellt. Die wichtigsten Orte sind schematisch angeordnet.

Geschichte

  • Ende des 19. Jahrhunderts war es eine Forderung seitens des Militärs, die Berlin strahlenförmig verlassenden Eisenbahnlinien zu verbinden.
  • Am 1. September 1902 wurden die Magdeburger Bahn und die Hamburger Bahn zwischen dem Bahnhof Potsdam Park Sanssouci (ehemaliger Kaiserbahnhof bzw. Bahnhof Wildpark) über Wustermark und Nauen als Hauptstrecke miteinander verbunden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde diese Strecke wieder zur Nebenstrecke zurückgestuft.
  • Am 8. Juli 1951 erfolgte die Inbetriebnahme des Streckenabschnittes zwischen Genshagener Heide sowie der Verbindungskurven Genshagener Heide Ost - Ludwigsfelde und Glasower Damm Ost - Blankenfelde.
  • Der Abschnitt Schönefeld - Grünauer Kreuz, Abzweig Teltowkanalbrücke wurde am 12. August 1951 eingleisig in Betrieb genommen.
  • Am 2. Dezember wurde die Strecke von Grünauer Kreuz bis Wendenheide verlängert.
  • Am 22. November 1952 erfolgte die Eröffnung des Streckenabschnittes von Abzweig Karow Ost (Anschluss an den Güteraußenring) und Abzweig Bergfelde sowie der Verbindungskurve Abzweig Bergfelde - Birkenwerder.
  • 1953 wurde die Verbindungskurve Abzw. Karow West - Berlin Blankenburg eröffnet.
  • Der Rangierbahnhof Wuhlheide wurde am 01. Oktober 1953 in Betrieb genommen und der Streckenabschnitt Abzweig Bergfelde - Falkenhagen - Brieselang eingleisig übergeben.
  • In den Jahren 1953 und 1954 wurde die Verbindungskurve Abzweig Karow West - Abzw. Karow Nord eröffnet und es erfolgte der zweigleisige Ausbau der ehemaligen Umgehungsbahn zwischen Saarmund und Genshagener Heide.
  • Im November 1953 konnte die Verbindungskurve Abzweig Hennigsdorf (West) - Hennigsdorf übergeben werden.
  • Die Verbindungskurve von Falkenhagen nach Finkenkrug wurde am 23. Mai 1954, die Verbindungskurve von Falkenhagen nach Finkenkrug am 2. Oktober 1955 übergeben. Zum gleichen Zeitpunkt wurde der Streckenabschnitt Falkenhagen nach Abzweig Wustermark übergeben und die Verbindungskurven nach Wustermark/Rangierbf. und Wustermark eröffnet.
  • 1955 am 11. Dezember fand die Eröffnung des Abschnitts Abzweig Wustermark - Abzweig Elstal statt und die so genannte Umgehungsbahn wurde im Abschnitt Golm - Elstal eingebunden. Im April 1955 erfolgte die Einweihung der Verbindungskurven Hohen Neuendorf West - Birkenwerder und Abzweig Hennigsdorf Ost - Hennigsdorf.
  • Am 30. September 1956 konnte der Abschnitt Golm - Saarmund mit Querung des Templiner Sees und die Verbindungskurve Potsdam Süd - Werder dem Verkehr übergeben werden.
  • Am 28. September 1957 wurden die Verbindungskurven Abzweig Nesselgrund Ost - Wilhelmshorst und Abzweig Golm - Abzweig Wildpark (siehe Bahnhof Potsdam Park Sanssouci bzw. ehemaliger Kaiserbahnhof) in Betrieb genommen.
  • Am 1. Juni 1958 wurde die Nordwestkurve Genshagener Heide - Birkengrund, am 6. Februar 1959 die Verbindung Werder (Havel) - Golm übergeben.
  • 1958 Einführung des S-Bahn-Tarifs von Berlin. Der Volksmund nannte die Zugverbindungen „Sputnik“.
  • Die Eröffnung der Südwestkurve Glasower Damm - Blankenfelde erfolgte am 25. Mai 1961.
  • Am 13. August 1961 erfolgte die Schließung der Grenzen der DDR (siehe Berliner Mauer).
  • 1962 wurden separate S-Bahngleise zwischen Schönfließ und Bergfelde in Betrieb genommen und komplettierende Bauwerke Abzweig Hasselberg - Brieselang sowie Abzweig Bergfelde/Bergfelde Ost - Birkenwerder erstellt.
  • Im gleichen Jahr wurde die Elektrifizierung des Streckenabschnittes Hennigsdorf - Rangierbf. Wustermark versuchsweise mit „Industriestrom“ 25.000 Volt bei 50 Hertz vorgenommen, die 1973 wieder entfernt wurde.
  • 1982 wurde der Streckenabschnitt Saarmund - Glasower Damm West (- Blankenfelde) einschl. der Verbindungsstrecke Saarmund - Michendorf (Umgehungsbahn) und der Verbindungskurven Genshagener Heide/Genshagener Heide Ost - Ludwigfelde und der Streckenabschnitt Priort - Saarmund elektrifiziert.
  • 1983 erfolgte die Elektrifizierung des Streckenabschnittes Wustermark/Wustermark Rangierbf. - Priort; die Verbindungskurven Golm/Abzweig Wildpark West - Werder sowie der Streckenabschnitte Flughafen Berlin-Schönefeld - Grünauer Kreuz. Des Weiteren wurde der Abschnitt Abzweig Birkenwerder - Abzweig Wustermark Süd einschließlich der Verbindungskurven Abzweig Wustermark Nord - Wustermark/Rangierbf. Wustermark und das so genannte Falkenhagener Kreuz elektrifiziert.
  • Am 17. Mai 1983 wurde das dritte, am 26. September 1986 das vierte Gleis zwischen Abzweig Glasower Damm und Flughafen Berlin-Schönefeld in Betrieb genommen.
  • Zwischen dem Karower Kreuz und Schönfließ wurden am 2. September 1984 wegen der bevorstehenden Elektrifizierung der Ferngleise zwei separate Gleise für die S-Bahn in Betrieb genommen.
  • Am 10. Januar 1994 wurde der Rangierbahnhof Berlin-Wuhlheide stillgelegt und später vollständig abgebrochen.
  • Der geplante viergleisige Ausbau des Streckenabschnittes Flughafen Berlin-Schönefeld - Grünauer Kreuz unterblieb bis heute und wird wegen der geänderten Verkehrsströme wohl nicht mehr realisiert werden.

Literatur

  • Bernd Kuhlmann: Der Berliner Außenring, Nordhorn: Verlag Kenning, 1997, ISBN 3-927587-65-6