Luc Bermar ist das Pseudonym des belgischen Comicautors und Schriftstellers Henri Gillain (* 1913 in Gedinne, Belgien; † 10. August 1999). Henri Gillain ist ein Bruder des Comiczeichners und –autors Joseph Gillain alias Jijé.
Ende der 40er Jahre arbeitet Henri Gillain als Lehrer in Namur und steht in engem Kontakt zur Ateliergemeinschaft der junger Zeichner, die um diese Zeit in Jijés Haus in der Nähe von Waterloo leben. Eines Tages legt er André Franquin ein dickes Heft mit einer Erzählung vor, die sich um einen exzentrischen Erfinder dreht, der aus Pilzextrakten geheimnisvolle Wundertränke braut. Die Idee war Gillain gekommen, als er in einer Schulklasse bei der Beaufsichtigung einer schriftlichen Arbeit eine Schautafel für den Biologieunterricht betrachtet hatte, auf der alle heimischen Pilzarten abgebildet waren. Franquin ist von der Idee angetan und entwickelt daraus die Handlung für sein erstes albumlanges »Spirou und Fantasio« Abenteuer ‚Der Zauberer von Rummelsdorf’. Um den Lehrer Gillain nicht in Schwierigkeiten zu bringen, wird er unter dem Pseudonym ‚Jean Darc’ als Autor der Episode genannt.
1952 verfasst Gillain ein weiteres Comicszenario für ein Abenteuer von Tif und Tondu (dt.: »Harry und Platte«): ‚Le trésor d'Alaric’, das von Willy Maltaite, einem weiteren Zeichner aus dem Kreis um seinen Bruder, realisiert wird. Bei dieser Gelegenheit verwendet Gillain zum ersten Mal das Pseudonym ‚Luc Bermar’. Bis Mitte der 50er Jahre erscheinen unter diesem Namen auch gelegentliche redaktionelle Beiträge im Magazin Spirou.
Einige Jahre später wirkt Henri Gillain als Ideengeber an der Entstehung der Comicserie »Sandy et Hoppy« von Willy Lambil mit und ist auch Co-Autor des Szenarios für das erste Abenteuer.
Daneben hat Henri Gillain gelegentlich Romane für die Magazine BONNES SOIREES and FEMMES D'AUJOURD'HUI sowie Reportagen für verschiedene belgische Zeitungen geschrieben. Dabei verwendete er üblicherweise sein Pseudonym von Jean Darc.