Kloster Kolbatz
Das Kloster Kolbacz (Kolbatz, Mera Vallis) wurde 1173 von den Zisterziensern gegründet.
Es war ein Tochterkloster von Kloster Esrom in Dänemark aus der Filiation der Primarabtei Clairvaux und die 426. mittelalterliche Zisterzienser-Mönchsabtei. Tochterklöster von Kolbacz waren Kloster Oliva, Kloster Bierzwnik und Kloster Himmelstädt (Mironice).
Kloster Kolbacz liegt ca. 25 km östlich von Szczecin (Stettin) in der Woiwodschaft Westpommern.
Geschichte
Das Kloster wurde 1173 durch den Kastellan Wratislaw II. von Stettin gegründet und 1174 von Esrom besiedelt. Es war ein bedeutendes Kultur- und Kolonisationszentrum. Die Mönche verlegten 1183 das Bett der Plöne, um eine günstige Zufahrt zur Oder zu erhalten. 1535 wurde das Kloster aufgehoben.
Bauten und Anlage
Mit dem Bau der Kirche wurde vor 1201 begonnen. Die Kirche war um 1300 vollendet. Sie war eine dreischiffige kreuzförmige Backsteinbasilika. Der Grundriss entspricht dem Typ Fontenay. Die ältesten Teile sind mit Tonnen und Stichkappen gewölbt. Im Chor befindet sich ein altes Joch, in den Kreuzarmen je zwei, im Langhaus acht Joche. An der Ostseite der Kreuzarme je zwei rechteckige Kapellen. Der hochgotische Neubau des polygonalen Chorhaupts wurde 1347 geweiht. Die Sterngewölbe über der Vierung datieren um 1500. Die Westfassade mit Fensterrose wurde um 1265/70 errichtet. Nach einem Brand wurden 1682 die Kapellen des Südquerhauses und beide Langhausseitenschiffe abgebrochen.
Die Klausur befindet sich rechts von der Kirche. Von den Klostergebäuden ist der Westflügel teilweise erhalten und modern ausgebaut. Erhalten ist auch eine gotische Scheune.
Literatur
- Schneider, Ambrosius: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cister-cienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 668, ISBN 3-87909-132-3;
- Faryna-Paszkiewicz et al.: Atlas Zabytków Architektury w Polsce, Warszawa 2001, S. XX(wird ergänzt), ISBN 83-01-13478-X;
- Binding, Günther; Untermann, Matthias: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 3. Aufl. 2001, S. 264 (mit Plan), (ohne ISBN);
- Gralak: Das Kloster Kolbatz, in: Knefelkamp/Reddig, Klöster und Landschaften, Zisterzienser westlich und östlich der Oder, scripvaz-Verlag Frankfurt/O., 2. Aufl. 1999, S. 131-137, m. Abb.;
- Wislocki: Kolbatz und seine Filiationen, ein kunstgeschichtlicher Überblick, in: in: Knefelkamp/Reddig, Klöster und Landschaften, Zisterzienser westlich und östlich der Oder, scripvaz-Verlag Frankfurt/O., 2. Aufl. 1999, S. 137-145 m. Abb. und LitVerz.;
- Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Zweiter Band Nordostdeutschland, bearbeitet v. Kohte, Julius, Ernst Wasmuth A.G. Berlin, 2. Aufl. 1922, S. 230. (wird ergänzt)