Der Hohe Hagen ist ein 508 m hoher vulkanischer Berg im Dransfelder Stadtwald, Landkreis Göttingen (Süd-Niedersachsen, Deutschland).
Hoher Hagen | |
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Der Hohe Hagen von Scheden aus gesehen. Im Vordergrund verläuft die B 3. | |
Höhe | 508 m ü. NN |
Lage | Niedersachsen (Deutschland) |
Koordinaten | |
Typ | Vulkan |
Gestein | Basaltdurchbruch |
Besonderheiten | Aussichtsturm Gaußturm |
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Blick vom Hohen Hagen in Richtung Nordost über Göttingen zum Harz | |
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Blick nach Jühnde vom Gaußturm auf dem Hohen Hagen |

Geographie
Südlich von Dransfeld befindet sich der Berg, welcher mit Abstand die höchste Erhebung der Dransfelder Gegend darstellt, im Dransfelder Stadtwald, ein zum Naturpark Münden gehörender Gebirgsstock, der sich etwa auf halber Luftlinie zwischen Göttingen im Nordosten und Hann. Münden im Südwesten ausbreitet.
Nach dem Haferberg (581 m), den beiden gleich hohen Steinbergen (Großer und Kleiner Steinberg; je 542 m hoch) und anderen Bergen im niedersächsischen Teil vom Kaufunger Wald bzw. Naturpark Münden zählt er zu den höchsten Bergen im Südzipfel des Bundeslands.
Geologie
Der Hohe Hagen ist einer der nördlichsten Vulkane in Deutschland. Er barg abbauwürdige Mengen vulkanischen Gesteines, das seinen Ursprung in der Tertiärzeit hat. Der Abbau von Basaltgestein am Hohen Hagen ist ab 1825/26 belegt. Bereits 1856 wurde der Steinbruch erweitert, in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts setze die bedeutendste Zeit des Basaltabbaus ein. Das Basaltbruchgebiet betrug damals über 11 Hektar. Die Basaltvorkommen am Hogen Hagen waren aber nicht unerschöpflich, der Abbau wurde 1971 eingestellt.
Die Geschichte des Basaltbruchs ist seit Herbst 2004 durch einen Geologie- und Bergbaupfad erlebbar.
Geschichte
Im Rahmen der von Carl Friedrich Gauß zwischen 1818 und 1826 per Triangulation durchgeführten Landesvermessung des Königreichs Hannover (Gaußsche Landesaufnahme) nutzte Gauß den Hohen Hagen als einen Dreieckspunkt für sein "großes Dreieck" Hoher Hagen-Brocken-Großer Inselsberg. Dieses Dreieck mit den Seitenlängen 68 km (Hoher Hagen - Brocken), 84 km (Hoher Hagen - Inselberg) und 106 km (Brocken - Inselberg) war Basis zur Verknüpfung zahlreicher regionaler Vermessungsdaten.
Da Gauß schon damals eine Nichteuklidische Geometrie für möglich hielt und er wusste, dass das Parallelenaxiom entbehrlich war, entwickelte sich zur Vermessung des großen Dreiecks die Legende, Gauß habe bei der Gelegenheit der hannoverschen Landesvermessung empirisch nach einer Abweichung der Winkelsumme besonders großer Dreiecke vom Euklidischen Wert von 180° gesucht. Wie etwa bei dem Dreieck, das vom Brocken, dem Inselsberg und dem Hohen Hagen gebildet wird.
Bauwerke
Gaußturm
Auf dem Hohen Hagen steht der Gaußturm, ein 51 m hoher Aussichtsturm auf 477 m ü. NN.
Haus Hoher Hagen
Das Haus Hoher Hagen ist ein 1914 erbauter ehemaliger Bergggasthof und wird seit 1982 als Schullandheim und Bildungsstätte genutzt. Träger sind der Förderverein der Georg-Christoph-Lichtenberg Gesamtschule Göttingen, die IGS Göttingen Geismar, das Otto-Hahn-Gymnasium Göttingen sowie der Verein für außerschulische Bildung e.V.
Freizeit und Sport
Hasenmelkerlauf
Jeweils am 1. Mai findet seit 1998 der Dransfelder Hasenmelkerlauf, ein 10.900 m langer Volksberglauf der von Dransfeld über den Hohen Hagen führt, statt.
Radsport
Seit 2004 führt über den nordwestlichen Anstieg der Straße zum Gipfel des Hohen Hagens ein Streckenabschnitt mit Bergwertung der "Dritten Kategorie" der Internationalen Niedersachsen-Rundfahrt für Radprofis und seit 2005 auch das Jedermannrennen mit Start und Ziel in Göttingen über die Straße, die zum Gaußturm mit teilweise über 10 % Steigung hinauf führt.
Wanderwege
Neben lokalen Spazier- und Wanderstrecken (Geologiepfad), die über den Hohen Hagen führen, ist der Berg auch Station des Studentenpfads zwischen den Orten Rosdorf und Scheden .
Weblinks
Literatur
- Rehkop, Friedel: Stadt Dransfeld. Ein geschichtlicher Rückblick vom 19. Jahrhundert bis zur Frühzeit. Band 1. Horb am Neckar: Geiger-Verlag, 1999. S.196-200,352-360,387-397. ISBN 3-8957-0561-6