Lanjarón

Gemeinde in Spanien
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2007 um 22:20 Uhr durch Bodoklecksel (Diskussion | Beiträge) (aktuellere Einwohnerzahl). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Lanjarón ist ein in den Alpujarras gelegener Ort in der Provinz Granada in der autonomen Region Andalusien in Spanien. Er zählte 2004 etwa 3757 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 725 m.

Lage in der Provinz Granada
Lanjarón mit maurischem Kastell

Lanjaróns Bedeutung beruht vor allem auf seinen Wasserquellen. Es ist der Abfüllungsort des in ganz Spanien verbreiteten und am meisten beworbenen Mineralwassers "Lanjarón". Aufgrund der örtlichen eisenhaltigen Heilwasserquellen, ist Lanjarón ein beliebter Kurort mit entsprechenden Kuranlagen.

Lage

Lanjarón liegt östlich des Lecrintals an der Straße nach Órgiva.

Geschichte

Am 8. März 1500 war der Ort Schauplatz grausamer Kämpfe des spanischen Königs gegen die ansässigen Morisken. Dabei wurde von der spanischen Artillerie die maurische Burg zerstört. Fast die gesamte in der Moschee eingeschlossene muslimische Bevölkerung starb bei der Sprengung der Moschee. Am 28. Dezember 1568 ging an gleicher Stelle die christliche Kirche im Zuge des Moriskenaufstands in den Alpujarras in Flammen auf.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

 
Windkraftanlagen bei Lanjarón

In den letzten Jahren hat Lanjarón ein relativ großes Wachstum erlebt, da es von Granada aus das Zugangstor zu den Alpujarras bildet. Ein Autobahnanschluss, die Errichtung von mehreren Windkraftwerken und der Ausbau der Lanjarón-Abfüllanlagen zeugen davon. Parallel dazu nehmen daher aber auch die Folgen negativer Eingriffe in die Umwelt zu. So führt zum Beispiel die Ausweitung der industriellen Wasserproduktion zur Gefährdung von Quellen, die die umliegenden Dörfer und Täler mit Trinkwasser versorgen. Ein Ausdruck der Proteste in der lokalen Bevölkerung ist die jüngere Namensgebung für die Wassermarke: "Ladrón" (auf spanisch Dieb). Auch gibt es immer wieder Pläne eine Seilbahn im Ort zu bauen, um vom Tourismus in der Sierra Neva zu profitieren.

Sehenswürdigkeiten

  • Ruine einer maurischen Kastellburg
  • Pfarrkirche aus dem 16. Jahrhundert

Kultur und Veranstaltungen

Jedes Jahr im Juni gibt es hier den regional beliebten und berüchtigten Tag der "Fiesta del Agua y del Jamón", bei dem zum einen der lokale Schinken verteilt wird und zum anderen "Wasserschlachten" mit allen greifbaren Gegenständen, welche von normalen Eimern bis zu Feuerwehrschläuchen reichen, ausgetragen werden. Letzteres symbolisiert den Wasserreichtum, den der Ort schon immer besitzt.

Quellen und Literatur

  1. José M. R. Pascual: La Alpujarra. Madrid ISBN 84-378-1615-7