Sophia Loren (* 20. September 1934 in Rom; eigentlich Sofia Villani Scicolone) ist eine italienische Filmschauspielerin. Sie entwickelte sich in den 60er-Jahren zum Weltstar.
Leben
Sophia Loren wuchs in der Kleinstadt Pozzuoli bei Neapel in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater Riccardo Scicolone, Sohn der Sofia Scicolone, heiratete ihre Mutter Romilda Villani auch nach der Geburt ihrer Schwester Maria nicht und verließ die Familie. [1] Die Mutter versuchte, aus der Schönheit Sophias Kapital zu schlagen, um ihre Familie durchzubringen. Sophia durfte zu Misswahlen, wirkte als Modell für Fotoromanzen und erhielt kleinere Rollen in Filmen.
Bei dem Schönheitswettbewerb zur Miss Rom wurde sie 1950 Zweite und lernte dabei ihren zukünftigen Ehemann, den 22 Jahre älteren italienischen Filmproduzenten Carlo Ponti kennen. Dieser förderte sie fortan und erfand für sie den Namen Sophia Loren. Die beiden heirateten am 17. September 1957, nachdem sich Ponti in Mexiko von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen. Allerdings wurde die Scheidung vom italienischen Staat nicht anerkannt und Ponti wurde der Bigamie bezichtigt. 1962 wurde die Ehe Loren/Ponti annulliert. Sophia Loren, Carlo Ponti und seine erste Frau Giuliana Fiastri, wurden daraufhin 1966 französische Staatsbürger. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau legalisierten Loren und Ponti am 9. April 1966 ihre Ehe.
1957 kam Sophia Loren auf eine Initiative Pontis nach Hollywood und stand in "Stolz und Leidenschaft", ihrem ersten US-Film, vor der Kamera. In den USA drehte sie Filme u.a. mit Stars wie Anthony Quinn,Clark Gable,Cary Grant,Frank Sinatra, Anthony Perkins, Charlton Heston,Paul Newman und Gregory Peck .
In Italien stand sie eine Zeit lang in einem Konkurrenzverhältnis zu Gina Lollobrigida, dem anderen Sexsymbol der damaligen Zeit. Mit ihrem Filmpartner Marcello Mastroianni bildete Sophia Loren in vielen italienischen Produktionen ein Traumpaar. Mit dem Regisseur Vittorio De Sica arbeitete sie gerne zusammen.
In über 100 Filmen hat Sophia Loren bisher mitgewirkt. In den 1980er Jahren sind auch einige Fernsehproduktionen mit diesem Weltstar entstanden.
1980 kam Sophia Loren in die Schlagzeilen, als sie zu 30 Tagen Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurde. Die Strafe trat sie in Caserta im Mai 1982 an.
Am 11. Februar 2006 trug sie im Rahmen der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin gemeinsam mit der US-Schauspielerin Susan Sarandon, der kenianischen Friedensnobelpreisträgerin Wangari Muta Maathai, der chilenischen Schriftstellerin Isabel Allende, den Olympiasiegerinnen Nawal El Moutawakel, Maria Mutola und Manuela di Centa sowie der kambodschanischen Aktivistin Somaly Mam zu den Klängen von Giuseppe Verdis Oper Aida die Olympische Flagge ins Turiner Olympiastadion.
Zusammen mit ihrem Ehemann Carlo Ponti hat sie zwei Kinder: Carlo jr. (geb. 1968) und Edoardo (geb. 1973). Die Familie lebt am Genfer See und besitzt zudem eine Ranch in Kalifornien, einen Palazzo in Rom, ein Chalet in der Schweiz und eine Wohnung im Trump World Tower in New York City.
Carlo Ponti starb am 10. Januar 2007 94-jährig in einem Genfer Krankenhaus.
Sophias Schwester Anna Maria Scicolone heiratete Romano Mussolini, einen Jazzpianisten, der als dritter Sohn des faschistischen Diktators Benito Mussolini geboren wurde. Sophia Loren ist damit die Tante der neofaschistischen Politikerin Alessandra Mussolini, der Enkelin des Diktators.
Familiengeschichte
- Vater: Riccardo Scicolone
- Mutter: Romilda Villani
- Großmutter (vs.): Sofia Scicolone
- Tante (vs.): Maria Scicolone
- Schwester: Anna Maria Mussolini (* Mai 1938), geb. Villani
- Ehemann: Carlo Ponti (* 11. Dezember 1912 in Magenta, † 10. Januar 2007), Filmproduzent
- 1. Kind: Carlo Ponti](* 29. Dezember 1968), Dirigent
- 2. Kind: Edoardo Ponti (*6. Januar 1973), Regisseur
- Schwiegertochter (zu #7): Andrea Meszaro, Geigerin aus Ungarn
- Schwiegertochter in spe (zu #8): Sasha Alexander (eigentl.: Suzana Drobnjakovic) (* 17. Mai 1975), Schauspielerin
- Enkelin (zu #8 & #10): Lucia Ponti (* 12. Mai 2006)
- Schwager (zu #5): Romano Mussolini (1927-2006), Jazzpianist und Maler, dritter Sohn des Diktators Benito Mussolini
- Nichte (zu #5 & #12): Alessandra Mussolini, Politikerin
- Nichte (zu #5 & #12): Elisabetta Mussolini
Filme (Auswahl)
- Das Gold von Neapel (Italien, 1954)
- Schade, dass du eine Kanaille bist (Italien, 1955)
- Liebe, Brot und 1000 Küsse (Italien 1955)
- Wie herrlich, eine Frau zu sein (Italien 1956)
- Stolz und Leidenschaft (USA, 1957)
- Die Stadt der Verlorenen (Legend Of The Lost) (USA 1957)
- Die schwarze Orchidee (1958)
- Hausboot (USA, 1958)
- Es begann in Neapel (It Started in Naples)1959
- Und dennoch leben sie (Italien/Frankreich, 1961)
- El Cid (Italien 1961)
- Boccaccio 70 (Italien/Frankreich, 1962)
- Der Untergang des Römischen Reiches (USA 1963)
- Hochzeit auf italienisch (Italien/Frankreich 1964)
- Arabeske (USA, 1966)
- Die Gräfin von Hongkong (Großbritannien, 1967)
- Die schöne Isabella (Italien/Frankreich 1967)
- Die Sünde (Italien/Spanien/Frankreich 1972)
- Der Mann von La Mancha (Italien/USA 1972)
- Die Puppe des Gangsters (Italien 1975)
- Cassandra Crossing (BR Deutschland/Italien/Großbritannien 1976)
- Ein besonderer Tag (Italien/Kanada, 1977)
- Prêt-à-Porter (USA, 1995)
chronologisch:
- 1949: (Cuori Sul Mare)
- 1950: (Il Voto)
- 1950: (Le Sei Mogli Di Barbablu)
- 1950: (Io Sono Il Capataz)
- 1951: Quo vadis? (Quo Vadis)
- 1951: (Milano Miliardaria)
- 1951: Anna (Anna)
- 1951: (Il Mago Per Forza)
- 1951: Zorro, der Held (Il Sogno Di Zorro)
- 1951: (E'Arrivato L'Accordatore)
- 1951: (Era Lui ... Si, Si / Quelles Drôles De Nuits)
- 1952: (La Favorita)
- 1952: Mädchenhandel (La Tratta Della Bianche)
- 1953: Weiße Frau in Afrika (Africa Sotto I Mari)
- 1953: Aida (Aida)
- 1953: (Ci Troviamo In Galleria)
- 1953: (Tempi Nostri (Tempi Nostri)
- 1953: Sonntag in Rom (La Domenica Della Buona Genti)
- 1953: (Il Paese Dei Campanelli)
- 1953: Drei Sünderinnen (Un Giorno In Preturia)
- 1953: Für Männer gefährlich / Und keiner läßt sie schlafen (Pelligrini D'Amore)
- 1954: Zwei Nächte mit Kleopatra (Due Notti Con Cleopatra)
- 1954: Karussell Neapel (Carosello Napoletano)
- 1954: Attila, die Geißel Gottes (Attila Flagello Di Dio)
- 1954: Die verkaufte Unschuld (Miseria Et Nobilta)
- 1954: Das Gold von Neapel (L'Oro Di Napoli)
- 1954: Die Frau vom Fluß (La Donna Del Fiume)
- 1955: Schade, dass du eine Kanaille bist (Peccato Che Sia Una Canaglia)
- 1955: Männer mögen's so / Im Zeichen der Venus (Il Segno Di Venere)
- 1955: Eine Frau für schwache Stunden (La Bella Mugnaia)
- 1955: Liebe, Brot und 1000 Küsse (Pane, Amore E ...)
- 1956: Wie herrlich, eine Frau zu sein (La Fortuna Di Essere Donna)
- 1956: Stolz und Leidenschaft
- 1956: Der Knabe auf dem Delphin (Boy On A Dolphin)
- 1957: Die Stadt der Verlorenen (Legend of the Lost)
- 1957: Begierde unter Ulmen (Desire Under The Elms)
- 1958: Hausboot (Houseboat)
- 1958: Der Schlüssel (The Key)
- 1959: Die schwarze Orchidee (The Black Orchid)
- 1959: So etwas von Frau (That Kind of Woman)
- 1959: Es begann in Neapel (It Started in Naples)
- 1960: Die Dame und der Killer (Heller In Pink Tights)
- 1960: Prinzessin Olympia / Olympia (A Breath of Scandal)
- 1960: Und dennoch leben sie (La Ciociara)
- 1960: Die Millionärin (The Millionairess)
- 1961: El Cid (El Cid)
- 1961: Madame Sans Gêne
- 1961: Boccaccio 70 (Boccaccio 70)
- 1962: Die dritte Dimension (Le Couteau Dans La Plaie / La Troisième Dimension)
- 1962: Die Eingeschlossenen (I Sequestrati Di Altona / Les Sequestres D'Altona)
- 1963: Gestern, heute und morgen (Ieri, Oggi, Domani / Hier, Aujourd'Hui, Demain)
- 1963: Der Untergang des Römischen Reiches (The Fall of the Roman Empire)
- 1964: Hochzeit auf italienisch (Matrimonio All'Italiana / Mariage A L'Italienne)
- 1964: Geheimaktion Crossbow (Operation Crossbow)
- 1964: Judith (Judith)
- 1965: Lady L (Lady L)
- 1966: Arabeske
- 1966: Die Gräfin von Hongkong (A Countess From Hongkong)
- 1966: Schöne Isabella (C'Era Una Volta)
- 1967: Die Über-Sinnliche (Questi Fantasmi)
- 1969: Sonnenblumen (I Girasoli)
- 1970: Die Frau des Priesters (La Moglie Del Prete)
- 1971: Mortadella (La Mortadella)
- 1971: Die Sünde (Bianco, Rosso E ...)
- 1972: Der Mann von La Mancha (Man of La Mancha / L'Uomo Della Mancha)
- 1973: Die Reise nach Palermo (Il Viaggio / Le Voyage)
- 1974: Das Urteil (Le Verdict / L'Accusa E: Violenza Carnale E Omicidio)
- 1974: Flüchtige Begegnung (Brief Encounter)
- 1974: Die Puppe des Gangsters (La Pupa Del Gangster)
- 1976: Cassandra Crossing / Treffpunkt Todesbrücke (Cassandra Crossing)
- 1977: Angela (Angela)
- 1977: Ein besonderer Tag (Una Giornata Particolare / Une Journée Particulière)
- 1978: Verstecktes Ziel (Brass Target)
- 1978: Blutfehde (Fatto Di Sangue Fra Due Uomini Per Causa Di Una Vedova)
- 1979: Firepower (Firepower)
- 1986: Drug Fighter (Courage)
- 1995: Pret-a-porter
- 1996: Der dritte Frühling
Auszeichnungen
- Preis des Internationalen Venedig Filmfestivals als beste Hauptdarstellerin für "Die schwarze Orchidee" (1958)
- Preis des Internationalen Cannes Filmfestivals als beste Hauptdarstellerin für "Und dennoch leben sie" (1961)
- Bambi der Hubert Burda Media jeweils in den Jahren 1961,1962,1963,1964,1965,1967,1968 und 1969
- Nominierung für den BAFTA als beste Hauptdarstellerin für "Und dennoch leben sie" (1962)
- Oscar als beste Hauptdarstellerin für "Und dennoch leben sie" (1962)
- Henrietta Award der Golden Globes als World Film Favourite jeweils in den Jahren 1964,1965,1969 und 1977
- Nominierung für den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin für "Hochzeit auf Italienisch" (1965)
- Nominierung für den Oscar als beste Hauptdarstellerin]] für "Hochzeit auf Italienisch" (1965)
- Preis des Internationalen Filmfestivals von Moskau als beste Hauptdarstellerin für "Hochzeit auf Italienisch" (1965)
- David di Donatello als beste Hauptdarstellerin für "Sonnenblumen" (1970)
- David di Donatello als beste Hauptdarstellerin für "Die Reise nach Palermo" (1974)
- Preis des Internationalen Filmfestivals von San Sebastian als beste Hauptdarstellerin für "Die Reise nach Palermo (1974)
- David di Donatello-Preis als beste Hauptdarstellerin für "Ein besonderer Tag" (1978)
- Spezialpreis David di Donatello (1984)
- Ehrenoscar für ihr Lebenswerk (1991)
- Ehren-Cesar für ihr Lebenswerk (1991)
- Hollywoodstern auf dem Walk of Fame (1994)
- Goldener Bär der Berlinale für ihr Lebenswerk (1994)
- Golden Globe-Nominierung]] als beste Nebendarstellerin für "Pret-a-Porter" (1995)
- Cecil B. DeMille Award für ihr Lebenswerk (1995)
- Goldene Kamera für ihr Lebenswerk (1995)
- [[Goldener St.Georg-Preis des Internationalen Filmfestivals von Moskau (1997)
- Goldener Löwe des Internationalen Filmfestivals von Venedig für ihr Lebenswerk (1998)
- David di Donatello für ihr Lebenswerk (1999)
- Großer Spezialpreis des Internationalen Filmfestivals von Montreal (2001)
- Preis für ihr Lebenswerk beim Internationalen Filmfestival von Istanbul (2005)
- Ehrenbürgerin von Pozzuoli (2005)
Literatur
- Berndt Schulz: Sophia Loren. Herrlich, eine Frau zu sein., in Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz, Karsten Witte: Die Unsterblichen des Kinos. Band 2: Glanz und Mythos der Stars der 40er und 50er Jahre. S. Fischer, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-596-23658-4, S. 210-217
Quelle
Weblinks
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- FemBiografie Sophia Loren
- Filmografie
- Zeit in Neapel
- Prisma Online - mit aktuellen TV-Hinweisen
Personendaten | |
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NAME | Loren, Sophia |
ALTERNATIVNAMEN | Sofia Villani Scicolone (eigentlich) |
KURZBESCHREIBUNG | italienische Filmschauspielerin |
GEBURTSDATUM | 20. September 1934 |
GEBURTSORT | Rom, Italien |