Turbo Pascal ist (war?) eine integrierte Entwicklungsumgebung der Firma Borland für die Programmiersprache Pascal.
Der Compiler basierte auf dem Blue Label Pascal Compiler, welcher von Anders Hejlsberg ursprünglich für das Kassetten-basierte NasSys Betriebssystem des Nascom Mikrocomputers entwickelt wurde.
Dieser Compiler wurde zunächst als Compass Pascal Compiler für das Betriebssystem CP/M und dann als Turbo Pascal Compiler für MS-DOS und CP/M weiterentwickelt.
Die erste Version von Turbo Pascal erschien 1983, zu einer Zeit, als das Konzept der integrierten Entwicklungsumgebungen noch recht neu war. Der integrierte Pascal Compiler war von sehr guter Qualität im Vergleich zu anderen Pascal Produkten dieser Zeit. Außerdem war Turbo Pascal sehr preiswert und es ist wahrscheinlich, dass Microsoft Pascal eingestellt wurde, weil es gegen die Konkurrenz des guten und günstigen Turbo Pascal nicht ankam.
Im Laufe der Jahre hat Borland nicht nur die IDE sondern auch die Programmiersprache erweitert und verbessert, seit Version 4 nahm sie Elemente der Sprache Modula auf, seit Version 5.5 enthielt sie objektorientierte Erweiterungen. Die letzte DOS-Version war Turbo Pascal 7.0. Gleichzeitig wurde das erweiterte Borland Pascal 7 vertrieben, mit dem auch Programme für Windows 3.x entwickelt werden konnten.
Anfang der 1990er Jahre löste Borland Turbo Pascal durch das RAD (Rapid Application Development) Tool Delphi ab. Delphi ist immer noch rückwärtskompatibel zu Turbo Pascal, es kann z.B. noch das "alte" Objekt-Modell kompilieren.
Im "Museum" des Borland Developer Network kann man die Version 5.5 von Turbo Pascal herunterladen.
Es gibt einen Turbo-Pascal-kompatiblen freien Compiler namens Free Pascal, der für zahlreiche Betriebssysteme zur Verfügung steht.