Datenblatt | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Länge | 15,40 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite | Normalspur | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Steigung | 18 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kleinster Radius | 150 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betriebsart | Elektrisch, 800 V Gleichstrom | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eröffnung | 21. Juli 1908 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchster Punkt | 860 m ü.d.M. Sand in Taufers | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tiefster Punkt | 825 m ü.d.M. Bruneck | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bemerkungen | Betrieb am 31. Jänner 1957 eingestellt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Tauferer Bahn, war eine 15,4 Kilometer lange normalspurige Lokalbahn in Südtirol. Sie führte vom an der Pustertalbahn gelegen Bahnhof Bruneck in das Tauferer Tal.
Streckenverlauf
Die Bahnlinie folgte gleich nach dem Verlassen des Brunecker Bahnhofs dem Lauf der Ahr, und folgte diesem bis Campo Tures/Sand in Taufers, dem Hauptort im Tal. Zwischenstationen gab es in San Giorgio/St. Georgen, Gais, Uttenheim, Mühlen in Taufers und in Kematen.
Dank der für den Bahnbau optimalen Gegebenheiten konnte auf aufwändige Kunstbauten verzichtet werden. Lediglich zwei Brücken waren erforderlich; in Bruneck über die Rienz und in Uttenheim über die Ahr.
Geschichte
Die Bahn wurde gebaut, um den Hauptort Sand in Taufers an das europäische Eisenbahnnetz anzubinden. Die Projektierung wurde vom bekannten Tiroler Eisenbahnplaner Dr. Ing. Josef Riehl vorgenommen. Ca 300 Arbeiter waren ab Juli 1907 mit dem Bau beschäftigt. Die Eröffnung der 15,4 km langen Bahnstrecke erfolgte am 20. Juli 1908. Einen Tag später wurde der offizielle Betrieb aufgenommen.
Betrieb
Die Bahn wurde mit 800 V Gleichstrom elektrisch betrieben, womit diese zu den ältesten elektrisch betriebenen Bahnstrecken Altösterreichs zählte. Für den Betrieb wurde die im Tal vorhandene Wasserkraft des Aurino/Ahrnbachs aus dem Elektrizitätswerk Mühlbach bei Gais genützt.
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Betriebsabwicklung der k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft übertragen, die auch die Pustertalbahn betrieb. Danach übernahmen bis zur Einstellung die Italienischen Staatseisenbahnen die Betriebsführung.
In den ersten Betriebsjahren wurde der Betrieb von der ehemaligen österreichischen k.u.k. Südbahn Gesellschaft geführt. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges übernahmen dann bis zur Einstellung die Italienischen Staatsbahnen die Betriebsführung.
Der Wagenpark der Tauferer Bahn bestand aus zwei zweiachsigen Triebwagen mit jeweils zwei Fahrmotoren zu 48 KW Leistung und zwei zweiachsigen Beiwagen. Die Trieb- und Beiwagen wurden von der Grazer Waggonfabrik gebaut.
Nachdem die eingleisige Strecke ohne Ausweichen errichtet wurde, waren Zugkreuzungen auf der Strecke nicht möglich. Die Fahrzeit betrug für jeweils eine Richtung ca. 50 Minuten. Täglich wurden sechs Zugpaare geführt.
Stilllegung
Auf Grund des aufkommenden Automobilverkehrs, wurde der Betrieb am 31. Jänner 1957 eingestellt. Die Beförderung der Fahrgäste wurde bis heute von Autobussen übernommen.
Gegenwart und Zukunft
Teilweise ist die Trasse heute noch vorhanden und sichtbar. Es ist beabsichtigt, die Trasse in einen Radweg umzuwandeln.
Literatur
- Vergessene Vergangenheit, Josef Dultinger, Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum, 1982
- Auf schmaler Spur durch Südtirol, Josef Dultinger, Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum, 1982
- Führer durch das Lokalbahnmuseum der Tiroler Museumsbahnen, 1991
- Pustertaler Zeitung 5. Dezember 2003