Asad ibn al-Furāt

Rechtsgelehrter und Theologe in Ifriqiya
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Asad ibn al-Furat (*759; † 828) war ein bedeutender Rechtsgelehrter und Theologe in Ifriqiya.

Die Familie stammte ursprünglich aus Harran in Mesopotamien, doch wanderte sein Vater mit ihm nach Ifriqiya aus. Später studierte Asad in Medina bei Malik ibn Anas dem Begründer der malikitischen Rechtsschule und in Kufa bei einem Schüler von Abu Hanifa, dem Begründer der hanafitischen Rechtstradition. Seine Rechtsansichten fasste er in der „Asadiyya“ zusammen, die in Ifriqiya großen Einfluss gewannen.

Nach seiner Rückkehr nach Ifriqiya wurde Asad von den Aghlabiden als Kadi in Kairuan eingesetzt, wobei es bald zu Konflikten kam, da er Ziyadat Allah I. häufig wegen seines luxuriösen und unfrommen Lebenswandels kritisierte. Um diesen unbequemen Mahner zu neutralisieren, wurde Asad zum Führer eines Feldzuges gegen das byzantinische Sizilien ernannt. Dadurch sollte die religiöse Legitimation des Feldzuges betont werden. 827 landete Asad mit den arabischen Truppen im byzantinischen Sizilien. Nach einem Sieg über byzantinische Truppen stießen die Muslime auf Syrakus vor, konnten die Stadt aber nicht erobern. Bald darauf starb Asad ibn al-Furat auf Sizilien an der Pest.

Literatur

  • Lexikon der Arabischen Welt, Artemis Verlag, Stephan und Nandy Ronart, 1972