Dom zu Ribe

Kathedrale in Dänemark
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Der Dom zu Ripen (dänisch Ribe Domkirke, auch Vor frue kirke Maria genannt) ist eine evangelisch-lutherische Bischofskirche in Dänemark. Sie ist das einzige fünfschiffige Kirchenbauwerk des Landes.

Dom zu Ripen

Geschichte

Nach der ersten Kirche von Haithabu/Schleswig gilt Ripen als ältester Kirchenort in Nordeuropa. Um 860 gründete der Apostel Ansgar hier die erste Kirche. Das Bistum Ripen wurde 948 gegründet. Um 1100 begann man mit dem Bau der Steinkathedrale zur Amtszeit des Bischofs Thure. In der Regierungszeit König Christians III. wurde in den 1530'er Jahren die Reformation eingeführt. Das Bistum Ripen wurde in eine evangelische Kirchenprovinz umgewandelt. Es umfasste nach wie vor nicht nur den Südwesten von Jütland, sondern auch den Nordwesten des staatsrechtlich nur teilweise mit dem Königreich Dänemark verbundenen Herzogtum Schleswig. Die bischöflichen Besitzungen südlich der Königsau (u.a. Mögeltondern) wurden säkularisiert, bildeten aber nach wie vor Exklaven des Königreichs, und zwar bis 1864. Als Nordschleswig 1920 fester Bestandteil Dänemarks wurde, wurde das Bistum Ripen zu Gunsten des neu geschaffenen Bistums Hadersleben verkleinert, dessen Hauptteil bis dahin zum Bistum Schleswig gehört hatte.

Bauwerk

Ansgars ursprünglicher Bau war aus Holz und hatte vermutlich mehrere Nachfolger. Um 1100 begann man in der inzwischen reichen und wohlhabenden Stadt mit dem Bau der Steinkathedrale. Das im Kern romanische Bauwerk ist 63 Meter lang und 36 Meter breit. Ein wesentlicher Baustoff ist rheinischer Tuff, der sich auch bei vielen Landkirchen im Bistum findet.

Dominiert wird das Bauwerk von seinen drei Türmen, vor allem vom 52 Meter hohen Bürgerturm (Borgertårnet). Seit dem Einsturz der Spitze 1534 ist der Turm flach gedeckt und hat heute eine Aussichtsplattform. Wesentlich bescheidener, aber architektonisch eindrucksvoller ist der romanische vierseitig gedeckte südliche Marienturm (Mariatårnet). Die dritte Turmspitze ist der Dachreiter über dem Ostchor. Trotz der relativ geringen Turmhöhen hat der Bau in der flachen Landschaft und umgeben von der vollständig erhaltenen und durch keine überdimensionierten Neubauten gestörten Altstadt eine ausgesprochen eindrucksvolle Fernwirkung.

Das Innere der Kirche wurde immer wieder erneuert und erscheint trotz der erhaltenen Bausubstanz ziemlich kühl und modern, was nicht zuletzt durch die Renovierung und Ausmalung durch Carl Henning Pedersen in den Jahren 1982-87 bedingt ist. Dennoch birgt der Dom viele kostbare Stücke, darunter die Kanzel von 1597, den barocken Orgelprospekt und das steinerne Taufbecken.

Quellen