Chagas-Krankheit

in Südamerika verbreitete Infektionskrankheit durch den Einzeller Trypanosoma cruzi
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Die Chagas-Krankheit ist eine infektiöse Erkrankung, die durch den Einzeller Trypansoma cruzei hervorgerufen wird. Sie ist in Mittelamerika verbreitet und wird durch Raubwanzen übertragen.

Trypanosoma cruzi ist ein Einzeller, der durch Insekten wie den assassin bug, vinchuca, kissing bug, chipo übertragen wird. Der häufigtse Überträger ist die Raubwanze Triatoma protracta.

Die Chagas Krankheit tritt beim Menschen in 2 Stadien auf:

  • Das akute Stadium tritt kurz nach der Infektion auf. Es ist gekennzeichnet durch leichtes Fieber und eine Schwellung um die Bißwunde des Insekts.
  • Das chronische Stadium tritt bei circa 10 - 30 % der akut Erkrankten erst nach einigen Jahren auf.

Von der chronischen Chagas Krankheit werden vor allem das Nervensystem, das Herz und der Darm betroffen. Es können verschiedene neurologische Störungen die bis zur Demenz gehen können auftreten. Am Herzen kommt es zu einer Schädigung des Herzmuskels. Am Gastrointenstinaltrakt kann es zu einer starken Dilatation ( Verbreiterung ) des Darmes und der Speiseröhre kommen.

Unbehandelt kann die Chagaskrankheit in bis zu 10 % der Fälle tödlich enden. Besonders gefährdet sind Säuglinge und Kleinkinder.

Diagnose

Der Erreger läßt sich im Blut nachweisen. In der chronischen Krankheitsphase wird der Erreger mit Antikörpertests nachgewiesen. In Südamerika gibt es den Trypanosomentest. Dazu werden gezüchtete Raubwanzen, die bisher Erreger frei waren, auf der Haut des Patienten in kleinen Kästchen befestigt. Nach 3 bis 4 Wochen werden die Raubwanzen auf einen neuen Erregerbefall untersucht. Im Gehirn läßt sich die Auswirklung der Erkrankung mittels CT oder NMR nachweisen. Im Herzen kann man dazu die Echokardiografie nutzen.

Vorbeugung und Therapie

Medikamente wie das Nifurtimox und das Benznidazol wirken vor allem in der akuten Phase der Erkrankung. Zur Vorbeugung der Krankheit werden die Raubwanzen bekämpft. Es gibt bisher keine Impfung.