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Film | |
Titel | Das siebente Siegel |
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Originaltitel | Det sjunde inseglet |
Produktionsland | Schweden |
Originalsprache | Schwedisch |
Erscheinungsjahre | 1957 |
Länge | 92 Minuten |
Stab | |
Regie | Ingmar Bergman |
Drehbuch | Ingmar Bergman |
Produktion | Allan Ekelund |
Musik | Erik Nordgren |
Kamera | Gunnar Fischer |
Schnitt | Lennart Wallén |
Besetzung | |
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Das siebente Siegel ist ein historisches Filmdrama aus dem Jahr 1957 von Regisseur Ingmar Bergman.
Handlung
Mitte des 14. Jahrhunderts kehrt der Ritter Antonius Block mit seinem Knappen Jöns vom Kreuzzug zurück und findet seine Heimat von der Pest verwüstet. Der Tod erscheint ihm mit der Mitteilung, dass seine Zeit gekommen sei. Er bittet um Aufschub und schlägt dem Sensenmann eine Partie Schach vor, die die Entscheidung über sein Leben fällen soll.
Antonius betritt eine Kirche und geht zum Altar. Er erzählt dem vermeintlichen Priester von seiner vergeblichen Suche nach dem Sinn des Lebens und der Existenz Gottes. Dass er seinen Aufschub für eine sinnvolle Tat nützen wolle, erwähnt er ebenfalls. Erst als er seine Taktik im Schachspiel verrät, zeigt sich der Tod, der ihm die ganze Zeit anstatt des Priesters geantwortet hat.
Auf dem Weg zu seinem Schloss, wo ihn seine Frau erwartet, trifft der Ritter verschiedene Leute: einen Schmied und seine Frau, ein Mädchen, das der Hexerei angeklagt ist und eine Schauspielerfamilie, Mia, Jof und deren Sohn Michael, die inmitten des Leidens ihre Lebensfreude bewahrt hat. Sie schließen sich ihm an, um unter seinem Schutz einen großen Wald zu durchqueren.
Während der Rast der Wanderer, erscheint der Tod und fordert Antonius auf, das Spiel zu Ende zu spielen. Jof sieht plötzlich des Ritters Gegner, bekommt Angst und weckt Mia. Sie stehlen sich heimlich davon. Antonius bemerkt ihr Weggehen und lenkt solange den Sensenmann ab. Demzufolge konzentriert er sich nicht mehr gut genug und verliert das entscheidende Spiel, was ihn und seine Begleiter das Leben kostet. Er ist allerdings sehr froh, das Leben der glücklichen Familie gerettet zu haben.
Die Reisenden kommen zur Burg, wo der Ritter seiner Frau, die nicht vor der Pest geflohen ist, begegnet. Sie lädt alle zum Mahl ein. Während sie essen, klopft jemand ans Tor. Es ist der Tod, der sie alle mitnimmt.
Die Schauspielerfamilie kriecht am nächsten Morgen aus dem Wagen und ist froh, dass sie vom frühzeitigen Sterben verschont worden sind. Jof sieht am Horizont der Hügel, wie der Tod Antonius und seine Begleiter mit einem Totentanz in das Land der Finsternis führt. Mia meint lächelnd, ihr Gatte solle nicht glauben, seine Illusionen entsprächen der Wirklichkeit.
Zum Film
Regisseur Ingmar Bergman schrieb das Drehbuch zu diesem Film basierend auf einem eigenen bereits 1953 geschriebenen einaktigen Theaterstück namens „Trämålning“ (dt.: ‚Holzmalerei’). Zusammen mit seinem langjährigen Szenenbildner P.A. Lundgren erschuf er eine Welt, die wirkt, als wäre sie aus mittelalterlichen Bildern entstiegen. Einzelne Szenen sind auch direkt von mittelalterlichen Bildern übernommen, etwa der Tod, der den Baum absägt, auf dem ein Mensch sitzt.
Der Film wandelt zwischen den Extremen. Manchmal ist er eine drastische Groteske, die pralles Leben und Sauflust darstellt und drastische Ironie zeigt, zum anderen düstere Melancholie und anmutige Idylle. Es mischen sich Zärtlichkeit und Wut, Liebe und Rohheit, Kühnheit und Versagen.
Zusammen mit dem Nachfolgefilm Wilde Erdbeeren bildet der Film eine gewisse - wenn auch nicht inhaltliche - Einheit. Sucht Block in seiner Umgebung, sucht Professor Borg in sich selbst nach Antworten. Zusammen mit Die Jungfrauenquelle gehört der Film zu einer Mittelalter-Trilogie Bergmans.
Der Film beginnt mit einem Zitat aus den Offenbarungen des Johannes (8.1). Berühmt ist auch die Schlussszene, in der der Tod mit seinen Opfern in einem Reigen davontanzt. Da die eigentlichen Darsteller zu dieser Zeit schon abgereist waren, traten in dieser Szene Mitglieder des Filmteams und Touristen auf.
Das siebente Siegel gilt heute als einer der ganz großen Klassiker der Filmgeschichte. Bei den Filmfestspielen von Cannes 1957 gewann der Film den Spezialpreis der Jury und Anfang der 1960er Jahre zwei Filmpreise in Spanien und Italien.
Kritiken
- Lexikon des Internationalen Films: Ein heimkehrender Kreuzritter findet seine Heimat von der Pest verwüstet vor und fordert den Tod zu einem Schachspiel heraus, das zu der nie endenden Frage um die Existenz Gottes wird. Im Rückgriff auf die Tradition mittelalterlicher Mysterienspiele meditiert der mit großer künstlerischer Kraft gestaltete Film über den Verlust von Sinnbezügen und die Suche nach Haltepunkten in einer neuzeitlichen Welt.
Auszeichnungen
Das siebente Siegel war 1957 im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes vertreten, wo er zwar den Jurypreis gewann, die Goldene Palme als bester Film jedoch an William Wylers Literaturverfilmung Lockende Versuchung abtreten musste. 1961 wurde Bergmans Regiearbeit mit dem französischen Étoile de Cristal als bester ausländischer Film (Prix International) gekürt. Weitere Preise waren 1961 die Auszeichnung der italienischen Sindacato Nazionale Giornalisti Cinematografici Italiani für Ingmar Bergman als bester ausländischer Regisseur, beste ausländischer Film bei den spanischen Premios del Círculo de Escritores Cinematográficos und der Darstellerpreis für Max von Sydow bei den spanischen Fotogramas de Plata (beide 1962).