Georg Helt

deutscher Humanist, Universalgelehrter
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Georg Helt, auch: Georg Heltus, (* um 1485 in Forchheim bei Bamberg; † 6. März 1545 in Dessau) war ein deutscher Humanist, Altphilologe und Universalgelehrter. Er war zunächst Römisch-katholischer Theologe und später Reformierter Theologe.

Leben

Helt studierte zunächst alte Sprachen bei Jakob Micyllus an der Ludgerischule von Johannes Murmellius in Münster[1]. 1501 immatrikuliert er sich an der Universität Leipzig, wo er sich 1502 die akademischen Grad eines Baccalaureus und 1505 den eines Magisters der Freien Künste erwirbt. Nach den er Vorlesungen gehalten hatte, wendet er sich der Theologie hin und erwirbt sich 1515 den Sententiarius theologiae. Einer seiner Schüler war beispielsweise Joachim Camerarius, Sebastian Fröschel und Caspar Cruciger. Helt galt als strenger Lehrer, der seine Grammatik nach dem Tübinger Magister Jakob Henrichmann vermittelte; seine Schüler hatten jeden Tag einen Brief des Cicero auswendig zu lernen.

Er wechselte von Leipzig nach Anhalt und war zunächst Lehrer von Joachim von Anhalt und Fürst Georg von Anhalt[2] ; 1518 wurde er Mentor des katholischen Geistlichen und späteren Reformators Fürst Georg von Anhalt. Helt empfing in Dessau zusammen mit Georg die Niederen Weihe und war bis zu seinem Tode dessen Berater und väterlicher Freund.

Georg Helt lernte 1519 in Leipzig bei Theologendisputationen (Leipziger Disputation) zwischen Luther und Eck, den evangelischen Theologe und fränkischen Reformator Johann Eck kennen; später bekannte sich Helt zum evangelischen Glauben. Er wurde 1532 in Wittenberg für evangelische Theologie immatrikuliert und hielt sich wiederholt in Wittenberg auf. Georg Helt war zuletzt Rektor im anhaltischen Dessau. Er war zudem seit 1537 Hofbuchbinder von Georg von Anhalt.[3]

Im Jahre 1537 war Helt einer von 43 Unterzeichnern des "Tractatus de potestate papae" (Traktat über die Gewalt und den Primat des Papstes) von Philipp Melanchthon und der "Schmalkaldischen Artikel" von Martin Luther als Vertreter der Geistlichkeit von Anhalt-Dessau unterzeichnet.

Quellen

  1. Frank Hieronymus: "Griechischer Geist aus Basler Pressen", [1]
  2. Irene Roch-Lemmer: „Neue Forschungen zum Dessauer Abendmahlsbild von Lucas Cranach d. J. (1565)", [2]
  3. Johannes Pauli 1542: „Schimpff und Ernst, durch alle...“, [3]