Evangelische Kirche ist die Bezeichnung für die aus der Reformation hervorgegangenen Kirchen.
Damals wurde der Begriff 'evangelisch' als 'evangeliumsgemäß' bewusst kirchenkritisch in einem Gegensatz zur katholischen Kirche angewandt. Die Lehre der Protestanten sei anders als die römisch-katholische Lehre aus dem Evangelium erwachsen.
Im Zuge der Konfessionalisierung wird die Bezeichnung "Evangelische Kirche" Oberbegriff für Lutherische wie Reformierte Kirchen. Für beide Gruppierungen wird der Begriff nach dem Westfälischen Frieden durch das Corpus Evengelicorum zu einem Verfassungsbegriff. Daneben tritt auch der Begriff 'Protestantische Kirche' auf.
Heute findet sich die Bezeichnung "Evangelisch" im Oberbegriff der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie deren 24 Gliedkirchen (siehe auch Landeskirche), also den lutherischen, reformierten und unierten Kirchen, ferner in diversen Freikirchen, z.B. Evangelisch-methodistische Kirche, Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland oder auch bei Freien Evangelischen Gemeinden. In Österreich hat die "Evangelische Kirche in Österreich" beinahe ein Rechtsmonopol auf den Begriff und ist auch schon rechtlich gegen Freikirchen vorgegangen, die den Begriff "evangelisch" im Namen führen wollten.
Alle die genannten Kirchen und Vereinigungen, aber auch andere religiöse Gruppierungen, treffen sich alle 2 Jahre in einer anderen Stadt zum "Deutschen Evangelischen Kirchentag". Im Jahre 2003 fand dieser zum ersten mal in der Geschichte als Ökumenischer Kirchentag zusammen mit der römisch-katholischen Kirche statt.
Große Evangelische Kirchen haben ihr Hauptverbreitungsgebiet außer in Deutschland auch in Nordamerika, den Niederlanden, Skandinavien und dem Baltikum.
siehe auch: Evangelikal