Hagen (Schiff)

Schiff der kaiserlich-deutschen Marine
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Das Schwesterschiff Ägir
Schiffsdaten
Baubezeichnung Panzerschiff S
Schiffstyp Panzerschiff IV. Klasse
Küstenpanzerschiff
Schiffsklasse Siegfried-Klasse
Kiellegung: 14. September 1891
Stapellauf (Schiffstaufe): 21. Oktober 1893
Umbau 1899-1903
Bauwerft: Kaiserlichen Werft in Kiel
Baunummer: 21
Besatzung: 276 - 307 Mann
Baukosten: 5,921 Mio Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Siegfried,
SMS Hildebrand,
SMS Beowulf,
SMS Frithjof
SMS Heimdall,
nach Umbau auch:
SMS Odin,
SMS Ägir
Technische Daten
Wasserverdrängung:
vor Umbau
Konstruktion: 3.500 t
Maximal: 3.741 t
Wasserverdrängung:
nach Umbau
Konstruktion: 4.000 t
Maximal: 4.247 t
Länge vor Umbau: KWL: 76,4 m
über alles: 79 m
Länge nach Umbau: KWL: 84,8 m
über alles: 86,13 m
Breite: 14,9 m
Tiefgang: 5,47 m
Maschinenanlage: 8 Dampfkessel
2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Anzahl der Schrauben: 2 dreiflügelig Ø 3,5 m
Wellenumdrehung: 136 U/min
Leistung: 5.000 PSi
Leistung an den Wellen: 2.550 PSi pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 15 kn
Fahrstrecke: 3.500 sm bei 12kn
Brennstoffvorrat: 220 Tonnen Kohle
Panzerung
Gürtelpanzer: 178 - 240 mm Nickelstahl
Deck: 51 - 69 mm
Barbetten und Türme: 203 mm
Bewaffnung
Geschütze 24 cm L/35: 3
Kanonen 8,8 cm L/30: 10 schnellladend
Torpedorohre: vor Umbau: 4 Ø 35 cm
nach Umbau: 3 Ø 45 cm
Kommandanten

Die SMS Hagen war ein Küstenpanzerschiff der Siegfried-Klasse der kaiserlichen Marine vor und im Ersten Weltkrieg. Schwesterschiffe waren SMS Siegfried, SMS Hildebrand, SMS Beowulf, SMS Frithjof und SMS Heimdall sowie die etwas größeren Weiterentwicklungen SMS Ägir und SMS Odin. Die Schiffe waren als Panzerschiffe IV. Klasse deklariert.

Die Hagen lief am 21. Oktober 1893 in Kiel vom Stapel. Sie verdrängte 3.740 Tonnen, war 79 m lang und 14,9 m breit, und hatte einen Tiefgang von 5,3 m. Da die Schiffe dieser Klasse auf Grund ihrer geringen Kohlebunkerkapazität einen sehr beschränkten Aktionsradius hatten, wurden sie zwischen 1899 und 1903 durch den Einbau eines Zwischenstücks verlängert. Nach dem Umbau war die Hagen 84,8 m lang und verdrängte 4.100 Tonnen. Ihre Bewaffnung bestand aus drei 24-cm und zehn 8,8-cm Schnellfeuergeschützen sowie vier (nach Umbau drei) Torpedorohren. Die Gürtelpanzerung reichte nur von den vorderen Türmen bis zum hinteren Turm, bestand aber schon aus bis zu 24 cm dickem Nickelstahl -- während sie bei der Siegfried, der Hildebrand, der Beowulf und der Frithjof noch aus Verbundstahlplatten war. Die Maschinenleistung betrug 5.000 PS und die Höchstgeschwindigkeit 15 Knoten. Die Besatzung zählte etwa 300 Mann.

Die Hagen versah bis 1909 vornehmlich Wachdienst in der Nordsee und Ostsee. Da die kaiserliche Marine 1895 noch keine modernen Kreuzer hatte, wurde die Hagen in diesem Jahr nach Tanger entsandt, um dort nach der Ermordung eines Deutschen (zusammen mit dem Großen Kreuzer SMS Kaiserin Augusta, dem Schulschiff SMS Stosch und der Korvette SMS Marie) die deutsche Flagge zu zeigen und die marokkanische Regierung zum Bestrafen der Täter zu bewegen.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Hagen reaktiviert und versah bis Anfang 1916 mit ihren Schwesterschiffen Küstenwachdienst im Verbund des VI. Geschwaders unter Konteradmiral Eckermann. Anfang 1916 wurde das Schiff zum Wohnhulk in Swinemünde umfunktioniert. 1919 wurde es ausgemustert und abgewrackt.